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Ferienhäuser auf dem Wasser in Bremen

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Von: Jörg Esser

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Blick von einem Hausboot auf ein anderes Hausboot.
Drei Hausboote liegen bislang an der Steganlage am Lankenauer Höft. Bis Juni 2024 soll die Flotte auf 19 Boote – zehn vom Typ „Luv“, neun vom Typ „Lee“ wachsen, heißt es. © Esser

Das Lankenauer Höft wird wiederbelebt. Unter anderem mit Hausbooten im Hafen. Drei liegen dort bereits auf dem Wasser. Die Flotte soll bis Ende Juni 2024 auf 19 anwachsen.

Bremen – Ein Ferienpark auf dem Wasser entsteht derzeit am Lankenauer Höft. Drei von geplanten 19 Hausbooten treiben bereits fest verankert im Hafenbecken an der äußersten Spitze des Woltmershauser Weserufers und sind bezugsfertig. Im April werden die nächsten beiden erwartet, dann folgt jeweils ein Duo im Zwei-Monats-Rhythmus. Bis Juni 2024 soll die Steganlage komplett belegt sein, sagt Betriebsleiter Janek Burgdorff.

Das Lankenauer Höft hat jahrzehntelang ein Dornröschendasein gefristet. Ende 2016 schloss dann auch noch das gleichnamige Ausflugslokal. Das Areal wurde ausgeschrieben. Eine Bietergemeinschaft um den Unternehmer Theo Bührmann hat Mitte 2019 den Zuschlag erhalten und sich ein Erbbaurecht über 99 Jahre für das städtische Grundstück gesichert. Das alte Restaurant ist abgerissen, nur der Radarturm ist geblieben. Ein dreigeschossiger Neubau entsteht auf dem 8 000 Quadratmeter großen Gelände – mit Restaurant im Erdgeschoss, Eventflächen und Außenterrasse. Der Rohbau soll Ende März fertig sein, hieß es. Dann werde die Hülle mit der üppigen Glasfassade geschlossen.

Zurück auf die Hausboote: Es sei von Anfang an geplant gewesen, auch die Wasserflächen ins Konzept für das Areal einzubinden, sagt Sebastian Mastalka, einer der Geschäftsführer der Projektgesellschaft Lankenauer Höft. Pläne für eine Wakeboard-Anlage scheiterten. „Aber wir wollten etwas Besonderes schaffen“, so Mastalka. So bekommt Bremen jetzt seine ersten Hausboote. Oder eben „schwimmende Ferienappartements“. Das heißt: Wenn es stürmisch wird, dann sollte der Bewohner auch seefest sein.

Der „Radarturm“ am Lankenauer Höft.
Der „Radarturm“ ist der letzte Überlebende des alten Lankenauer Höfts. © Esser

Schwimmende Ferienappartements

Zwei Bootstypen stehen zur Auswahl – „Luv“ und „Lee“. Beide verfügen inklusive Bug- und Dachterrasse über 98 Quadratmeter Wohnraum. „Luv“ ist mit zwei Schlafkabinen mit Doppelbetten und Flat-TV, zwei Badezimmern und einem Wohn- und Essbereich mit Kochgelegenheit ausgestattet. Platz gibt es für bis zu sechs Personen.

Die „Lee“-Hausboote sind noch etwas luxuriöser bestückt und werden für die „Wellnessauszeit“ vermarktet – mit Infrarotkabine und elektrischem Kamin. Dafür gibt es aber nur eine Schlafkabine und ein Bad und eben nur Platz für maximal vier Personen. Das Ambiente hat seinen Preis, der beginnt im „Luv“ ab 245 Euro und im „Lee“ ab 280 Euro pro Tag. Die Mindestbuchungsdauer beträgt zwei Tage, sagt Mastalka. „Frühstücksboxen“ in drei Varianten (Standard, vegan, vegetarisch) können dazugebucht werden, ergänzt Burgdorff. Dafür arbeite man derzeit mit dem „Café Concordia“ aus Bremen zusammen. Ist der Restaurantneubau fertig, dann sollen die Hausboot-Gäste dort frühstücken. Und dann stehen auch ausreichend Parkplätze zur Verfügung.

Sebastian Mastalka, Janek Burgdorff und Theo Bührmann.
Die Macher: Sebastian Mastalka (v.l.), Janek Burgdorff und Theo Bührmann. © Esser

Parkplätze am Restaurant geplant

Die Boote „sind nicht von der Stange“, sagt Mastalka. Sie sind individuell gestaltet worden. Gebaut wurden und werden sie auf bei der Werft „Kiebitzberg“ in Havelberg in Sachsen-Anhalt. Den Stückpreis beziffert Theo Bührmann, ebenfalls Geschäftsführer der Projektgesellschaft, auf 270 000 Euro. Macht also eine Investitionssumme von mehr als fünf Millionen Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Steganlage mit zwei 18 Meter langen Zugangsbrücken und einer Gesamtlänge von 150 Metern, die Kosten für Energie und Abwasserkonzept sowie die Transportkosten.

Die Hausboote werden als Schwertransporte mit Überbreite per Lkw über die Straße angeliefert. Vier Bundesländer müssen durchquert werden. „Das ist eine logistische Herausforderung“, sagt Burgdorff. Die Hausboote sollen ganzjährig vermietet werden. Betriebsstart ist am 24. März. Die ersten Wochen sind gut gebucht, heißt es.

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