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„Quotenfete“ in Bremen: Die Landjugend erobert die Stadt

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Von: Martin Kowalewski

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Es ist knüppeldicke voll, die Stimmung kocht: Rund 8 000 junge Menschen haben am Sonnabend gemeinsam die „Quotenfete“ in der Stadthalle Bremen gefeiert, die größte Landjugend-Party weit und breit.
Es ist knüppeldicke voll, die Stimmung kocht: Rund 8.000 junge Menschen haben am Sonnabend gemeinsam die „Quotenfete“ in der Stadthalle Bremen gefeiert, die größte Landjugend-Party weit und breit. © Kowalewski

Sie war ein Volltreffer: Nach der langen Corona-Pause feierten mehr als 8.000 junge Menschen bei der „Quotenfete“ der Landjugend Blockland in der Bremer Stadthalle kräftig mit.

Bremen – Feiern, Menschen auch von weiter weg treffen, lustige Spiele, ein umfassendes Musikprogramm: Nach der langen Corona-Pause ist die „Quotenfete“ am Sonnabendabend zurückgekehrt. Mehr als 8.000 Besucher feierten ausgelassen in der ausverkauften Bremer Stadthalle (ÖVB-Arena). Es war eine Sause wie früher!

Um Mitternacht ist es soweit: Partysänger Tobee kommt auf die Bühne und heizt die Haupt-Area mit seinen Mallorca-Hits ein. Der Saal ist voll, die Stimmung kocht. An den Reglern ist DJ Toddy aktiv und begleitet den Auftritt mit viel Gestik. Es erklingen Party-Hits wie „Saufi, Saufi“ oder auch „Helikopter 117“ und „Margarete“. Die Zuschauer singen mit.

„Quotenfete“: Ausgelassene Stimmung, drei Musik-Areas

Tobee kommt selber vom Land, wie er unserer Zeitung nachts nach dem Auftritt erzählt, aus dem Kreis Göppingen. Er schwärmt von Festen auf dem Dorf. Die „Quotenfete“ hat seine Erwartungen voll erfüllt. Das Landfeeling sei definitiv da. „Die Landfete erobert die Stadt“, sagt er. Auch DJ Toddy und Malte Völz haben auf der Bühne ein gutes Händchen für die Gäste in der Arena. Mehrfach ist die Partyband „Hashtag“ zu hören, energiegeladen, tanzbar, ein Stimmungsmotor. Schnell füllen sich die Gänge, als nach der Eröffnung die Zuschauermassen hineinströmen. Insgesamt stehen drei Musik-Areas zu Auswahl, darunter Schlager und pulsierende Elektro-Klänge. Es wird getrunken, geplauscht und gefeiert. Man trifft junge Menschen aus verschiedensten Orten, etwa aus Lüchow-Dannenberg. Die Namen verschiedener Landjugendverbände sind auf den Shirts zu lesen.

Milchkannenstemmen auf der „Quotenfete“ in Bremen

Bei den Spielen ist schon früh viel los, etwa beim Milchkannenstemmen. Mit zwei Minuten und sieben Sekunden hat sich Steffen Müller (38) aus Beverstedt relativ früh am Abend an den bisherigen Rekord – zwei Minuten und vierzehn Sekunden – angenähert. Ein Kraftakt! „Bauern sind Bauern“, sagt er. Er ist selber in der Landwirtschaft tätig. Etwas später, um 21.37 Uhr, bringt es Hinnak Thoms aus Jevenstedt in Schleswig-Holstein auf zwei Minuten und 20,16 Sekunden. Ein neuer Rekord! Der Arm sei schon zu merken, räumt er danach ein. Hinnak hat zweieinhalb Stunden Anfahrt auf sich genommen, um zur „Quotenfete“ nach Bremen zu kommen. Mit ihm versuchen sich Maike Jordan (30) und Marie Wollert (20) an den Milchkannen.

Ein Kraftakt: das Milchkannenstemmen. Hinnak Thoms (33, v.l.), Maike Jordan (30) und Marie Wollert (20) aus Jevenstedt legen los.
Ein Kraftakt: das Milchkannenstemmen. Hinnak Thoms (33, v.l.), Maike Jordan (30) und Marie Wollert (20) aus Jevenstedt legen los. © Kowalewski

Auch Wettmelken ist wieder im Angebot. Der Spielstand muss ständig betreut werden, denn die Kuh-Figur ist fragil, sollte sich jemand draufsetzen. Ein Eimer steht unter dem künstlichen Euter. Einige Zentimeter über dem Boden des Eimers ist eine Markierung zu sehen, die in möglichst kurzer Zeit mit „Milch“ erreicht werden muss. Das gemolkene Wasser wird wieder in die Kuh gefüllt. Mit 33,85 Sekunden hat sich ein 32-Jähriger aus Lilienthal sehr gut geschlagen. Er kann melken und demonstriert die typische Bewegung, die er dabei macht: Er klappt erst den oberen Finger seiner Hand ein und lässt die anderen nach unten folgen. Jan Geerken von der Landjugend Blockland, die mit der Stadthalle Veranstalterin des Events ist, schafft das Melk-Ziel sogar in 17,41 Sekunden.

„Quotenfete“: Wer kann am besten Kühe melken?

Merle Spannhake (20) aus Sulingen beeindruckt mit 13,83 Sekunden. Die angehende Landwirtin ist im dritten Lehrjahr. Bei ihr zu Hause werden 343 Kühe gemolken, erzählt sie. Unterschiedliche Meinungen gibt es bei den drei jungen Leuten darüber, wie realistisch das Melken in diesem Spiel ist. Die Meinung reicht von „sehr realistisch“ bis „das Euter ist etwas fest und etwas kalt“. Normal werde erst oben zugedrückt, damit die Milch nicht in das Euter zurückfließe, sagt Merle.

Auch Landmaschinen sind auf der „Quotenfete“ wieder zu sehen. Allerdings musste angesichts steigender Preise etwas gespart werden, so hängen diesmal keine Maschinen unter der Decke.

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