Eine bunte Vielfalt

Bremen - Von Martin Kowalewski. Eine bunte Vielfalt: Gebäck und Gaumenfreuden, Kissen aus schönen Stoffen und Kunsthandwerk sind am Mittwoch bei der Schülerfirmen-Messe im Metropol-Theater zu sehen. Veranstalter ist das Landesinstitut für Schule. Knapp 30 Schülerfirmen aus Bremen und Niedersachsen zeigen, was sie drauf haben.
Die „3-D-Druckwerkstatt“ der Oberschule In den Sandwehen in Bremen-Nord wirkt recht professionell. Ein zehn Zentimeter großes Modell der Schule ist zu sehen. „Ich bin zum Sicherheitsbeauftragten der Schule gegangen und habe mir die Maße des Gebäudes geholt. Dann haben wir die Stockwerke und die Fenster in die Vorlage eingezeichnet“, sagt Veit Rohdenburg (14). Die Vorlage haben die Jugendlichen mit der freien Version des Programms „Sketchup“ erstellt. So ein Modell kostet im Druck etwa 15 Euro. Daneben stehen schicke Handy-Ständer – zu haben für 2,50 Euro. Die Schüler haben eine Kamera für ihren 3-D-Drucker zusammengebaut, damit dieser auch am Feierabend oder am Wochenende laufen kann. „Wir können zum Beispiel am Sonnabendabend vom Sofa zu Hause aus auf den Druckvorgang schauen“, sagt Veit. „Wir können den Druck übers Netz stoppen, wenn etwas schiefgeht, und am Montag neu starten.“
Das „Textilatelier“ der Wilhelm-Focke-Oberschule hat sich dem Upcycling verschrieben. „Wir arbeiten meist mit Textilien, die schon mal verwendet wurden“, sagt Justin (15). Marcel (14) hebt eine kleine Stoffeule an einem Schlüsselanhänger hervor. Auch im Angebot: Geldbörsen aus Tetra-Packs und Lesezeichen aus Stoff. Die Innenseite von Kronkorken haben die Schüler mit kleinen, aber feinen Motiven versehen, darunter Blumen und Landschaften. „Wir teilen uns die Arbeiten auf. Wir machen das in kleinen Gruppen und haben Vorlagen. Wir wollen aber auch eigene Ideen einbringen“, sagt Justin. Er würde gerne Stoff zu Ringen verarbeiten.
Die Schülerfirma „Soziale Berufe und Erlediger McRoland“ der Oberschule Roland zu Bremen kümmert sich ums Soziale. Die beiden 14 Jahre alten Schülerinnen Maria und Melani haben sich diese Firma ausgesucht. „Eine Stunde die Woche haben wir mit der Lehrerin, die anderen beiden arbeiten wir im Kindergarten“, sagt Melani.
Andere Schüler in der Firma geben zum Beispiel Nachhilfe. „Die Arbeit im Kindergarten ist eigentlich einfach. Das klappte von Anfang an“, sagt Maria. Sie möchte später gerne Erzieherin werden, Melani würde gerne was in der Grundschule machen.
Auch Schülerfirmen aus Niedersachsen sind ins Metropol-Theater gekommen, darunter die Firma „Fahrrad-Schuppen“ mit Schülern der Oberschule und des Gymnasiums Bruchhausen-Vilsen. Anders als die Bremer Schulfirmen hält diese ihre „Belegschaft“ oft weit länger als ein Schuljahr. Juliane (17), Schülerin in der Jahrgangsstufe elf, kam bereits in der fünften Klasse dazu. Wer will, kann bis zum Abi bleiben. „Wir reparieren und restaurieren Fahrräder und verkaufen sie“, sagt Dominik (14). Während des Brokser Heiratsmarktes bietet die Schülerfirma Betreuung für abgestellte Fahrräder an. Juliane und Kollegin Rieke (15) sitzen meist im Büro und pflegen unter anderem den Kundenkontakt. „Normalerweise verkaufen wir zwei bis drei Räder pro Woche. Im Sommer können das auch mal zehn bis 15 sein“, sagt Rieke. „Viele wollen ihr Rad dann auch für Sommertouren fertiggemacht haben.“
Aus Georgsmarienhütte ist die Schülerfirma „Woodpecker“ von der dortigen Förderschule dabei. Stolz zeigen die Schüler Mose Langner (12) und Jan Fritz (13) die Erzeugnisse aus Holz, darunter wunderschöne Schwibbögen mit oft kleinen Figuren. „Wir machen alles selber“, sagt Mose. „Die Vorlage zu zeichnen, dauert zwei bis drei Stunden, das Aussägen einen Tag, das Schleifen zwei bis drei Stunden.“