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Das Übersee-Museum startet die Aktion „Korallengärten“. Bremer und Buten-Bremer sollen zu Künstlern werden und ein Riff aus Upcycling-Material herstellen.
Bremen – Korallenriffe sind einzigartige Lebensräume. Sie beherbergen eine enorme Vielfalt an pflanzlichen und tierischen Lebewesen, sind vielfältig und farbenfroh. Die „Regenwälder des Meeres“ zählen zugleich zu den stark bedrohten Lebensräumen der Erde. Darauf weisen Wissenschaftler aus aller Welt immer wieder hin.
Auf die bedrohten Riffe will auch das Bremer Übersee-Museum mit der am Montag gestarteten Aktion „Korallengarten“ aufmerksam machen. Diese ist als Einstimmung auf die Ausstellung „Korallenriffe“ konzipiert, die ab 7. Mai im Übersee-Museum zu sehen sein soll, sagte Museumsdirektorin Prof. Dr. Wiebke Ahrndt.
Ob die Ausstellung zum geplanten Zeitpunkt tatsächlich eröffnet wird, das lässt sich nicht vorhersagen. Die Corona-Pandemie und immer neue Wellen und neue Lockdowns fordern ihren Tribut. Das Virus hat ja bereits die für Juli 2020 in Bremen mit rund 2 500 Wissenschaftlern aus 90 Ländern geplante Weltkorallenriffkonferenz (International Coral Reef Symposium, ICRS) vom Terminkalender gefegt. Ein neuer Anlauf ist für dieses Jahr geplant – digital. 2022 soll es dann eine reale Tagung in Bremen geben, so Ahrndt.
Tagung erst digital, dann real
Das ist noch Zukunftsmusik. Die Aktion „Korallengarten“ im Museum hingegen läuft. Ganz Bremen und das Umland sind aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen und mit textilen Techniken ein großes Korallenriff aus wiederverwertbaren Materialien zu gestalten. Das Riff entsteht im Lichthof des Hauses und soll dort bis Herbst 2022 präsentiert werden.
„Durch kollektives Handarbeiten wollen wir ein Zeichen für den Schutz der Korallengärten setzen“, sagte Hobbykünstlerin und Upcycling-Expertin Jutta Schröder, die das Vorhaben auf Einladung des Übersee-Museums als künstlerische Leiterin ehrenamtlich begleitet. „Plastik- und Verpackungsmüll gehören nicht ins Meer und sind eigentlich auch viel zu schade für die Abfalltonne“, fuhr sie fort. Und: „Apfelsinennetze, Weihnachtsbaumnetze, Kartoffelnetze und ausgemusterte Textilien werden zu echten Schätzen.“ Ob sie häkeln, flechten, stricken, nähen, drehen, knüpfen oder wickeln – welche textile Technik Korallenfans für ihre Werke nutzen, ist freigestellt. Anregungen finden Anfänger und Fortgeschrittene jeden Alters auf der Webseite des Museums. „Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt“, sagte die Direktorin. „Es gibt nur einige wenige Spielregeln.“
„Einige wenige Spielregeln“
Bis zum 16. Oktober können die Korallengärtner ihre Kunstwerke im Museum abgeben oder per Post schicken (Übersee-Museum Bremen, Bahnhofsplatz 13, 28195 Bremen). Wer an der Aktion teilnimmt, muss eine Einverständniserklärung abgeben (Vordruck unter www.uebersee-museum.de/programm/korallengarten/). Die gespendeten Korallen werden dann von Museumsmitarbeitern zu einem Upcycling-Riff zusammengesetzt, sagte Schröder. Und wird das Riff dann im Herbst 2022 abgebaut, sollen die einzelnen Korallen-Kunstwerke gegen eine Spende verkauft werden. Der Erlös kommt einer Umweltorganisation in Ozeanien zugute.
Zudem sind „Korallen-Workshops“geplant – vorerst online.
Weitere Details und Termine unter:
www.uebersee-museum.de