Bremen – Wenige Wochen vor Weihnachten hat der rot-grün-rote Senat Weichen für den nächsten Sommer gestellt: So sollen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren in den Bremer Freibädern im Sommer 2020 nur einen Euro Eintritt zahlen. Eine entsprechende Vorlage von Sozial- und Sportsenatorin Anja Stahmann (Grüne) hat die Landesregierung am Dienstag beschlossen.
Außerdem werden die Eintrittspreise für Empfänger von Sozialleistungen eingefroren, die ab Januar 2020 vorgesehene jährliche allgemeine Preiserhöhung wird für sie ausgesetzt. Finanziert ist mit dem Senatsbeschluss auch die Anhebung der Einkommen auf das Niveau des Öffentlichen Dienstes ab Mai 2020 sowie die Kosten für notwendige Sanierungsarbeiten in den Hallenbädern Huchting und Vahr. „Mit diesem Paket unterstreicht der Senat den hohen Stellenwert, den die Bäder für die Menschen in Bremen haben“, sagte Stahmann.
Die Absenkung der Eintrittspreise gehe auf den Wunsch von Bürgerschaft und Senat zurück, nachdem es im Sommer 2018 zu mehreren Badeunfällen gekommen war, die auch auf mangelnde Schwimmfähigkeit zurückgeführt werden, sagte ein Sprecher des Sozialressorts. Bislang kostet das Tagesticket in Freibädern für Kinder je nach Bädertyp 2,80 bis 3,20 Euro, für Jugendliche bis zum 16. Geburtstag 3,40 bis 3,70 Euro.
Die Höhe der entstehenden Mindereinnahmen lassen sich derzeit noch nicht genau beziffern, so die Senatorin. Das Einfrieren der Preise für Sozialleistungsempfänger wird mit 120 000 Euro veranschlagt. Um eine Million Euro erhöht der Senat zudem den Betriebskostenzuschuss der Gesellschaft Bremer Bäder. Damit wird das Unternehmen in die Lage versetzt, ab Mai 2020 Löhne und Gehälter analog zu den Einkommen im Öffentlichen Dienst zu zahlen. Die politischen Beschlüsse dazu haben Senat und Bürgerschaft bereits in der vergangenen Legislaturperiode gefasst.
Für die notwendigen Sanierungsarbeiten in den Hallenbädern Vahr und Huchting stehen 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Im Vitalbad Vahr müssen das Dach sowie das Kinderbecken, in dem scharfkantige Risse entstanden sind, saniert werden. Dafür sind insgesamt 580 000 Euro veranschlagt.
Im Hallenbad Huchting sind die Abhängvorrichtungen der Innendecke von fortschreitender Korrosion betroffen. Würde die Sanierung aufgeschoben, würde irgendwann das Risiko entstehen, dass die Decke abstürzt. „Mit diesen Investitionen stellen wir den Bäderbetrieb auch in der haushaltslosen Zeit sicher“, sagte Stahmann. je