Corona in Bremen: 2G-Plus-Regel soll bis Mitte Februar gelten
Der Bremer Senat hat eine neue Corona-Verordnung verabschiedet. Demnach müssen auch Kita-Kinder demnächst dreimal pro Woche auf Covid-19 getestet werden.
Bremen – Der Bremer Senat hat in seiner Sitzung am Dienstag, 18. Januar 2022, schärfere Corona-Regeln für das kleinste Bundesland erlassen. Unter anderem sollen sich Kita-Kinder dreimal wöchentlich auf eine Covid-19-Infektion hin testen lassen. Die neue Corona-Verordnung könnte noch diese Woche in Kraft treten. Voraussetzung dafür ist, dass der Verfassungs- und Geschäftsordnungsausschuss der Bremischen Bürgerschaft in seiner Sitzung am Donnerstag, 20. Januar 2022, dafür den Weg frei macht.
Bundesland: | Freie Hansestadt Bremen |
Fläche: | 419,38 km² |
Einwohner: | 680.130 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Regierungschef: | Andreas Bovenschulte (SPD) |
Neue Corona-Regeln: Grund für die angepasst Corona-Verordnung ist hohe Inzidenz im Bundesland
Grund für die verschärften Regeln sind die hohen Zahlen an Infektionen mit dem Coronavirus und seiner inzwischen dominierenden Omikron-Variante. So meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch, 19. Januar 2022, für das Bundesland Bremen eine 7-Tage-Inzidenz von 1295,6 (Bremen: 1361,9 / Bremerhaven: 965,2). Im Vergleich mit den restlichen Bundesländern ist Bremen damit trauriger Spitzenreiter. Lediglich das Land Berlin liegt mit einer Inzidenz von 1055,1 ebenfalls über dem Wert von 1000.
Für ganz Deutschland vermeldete das RKI am Mittwochmorgen mehr als 100.000 Neuinfektionen* – so viel Corona war noch nie seit Pandemiebeginn. Auch im Nachbarbundesland Niedersachsen zogen am Mittwoch die Infektionszahlen weiter an, wenngleich auch nur leicht.
Corona in Bremen: 88,5 Prozent aller Bremer Bürgerinnen und Bürger sind zweimal gegen Covid-19 geimpft
Dies entspricht 1555 Neuinfektionen im gesamten Land Bremen. Heruntergebrochen auf die Stadt Bremerhaven ergeben sich so 222 neue Infektionen mit dem Coronavirus, in der Stadtgemeinde Bremen infizierten sich 1333 Menschen mit Covid-19. Es gibt einen neuen Todesfall in der Stadt Bremen zu beklagen, in Bremerhaven wurden keine neuen Todesfälle registriert.

Inzwischen sind im Land Bremen 88,5 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, eine Zweitimpfung haben 85,4 Prozent erhalten, geboostert sind mittlerweile 52,9 Prozent. Derzeit liegt die Hospitalisierungsinzidenz in Bremen bei 13,77, in Bremerhaven bei 9,69. In Bremen gilt weiterhin die Warnstufe 4, in Bremerhaven bleibt der Zeiger auf Warnstufe 3.
Corona in Bremen: Land verabschiedet 30. Corona-Verordnung – verschärfte Corona-Regeln für Kinder in Kitas
Um den desaströsen Infektionszahlen endlich wieder Herr zu werden, hat der Bremer Senat am Dienstag die bereits 30. Corona-Verordnung des Landes verabschiedet, die nach Zustimmung des Verfassungs- und Geschäftsordnungsausschuss noch in dieser Woche in Kraft treten könnte, wie ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte.
Unter anderem wurden regelmäßige Tests für Kita-Kinder beschlossen. Kinder dürfen demnach in Kindertagesstätten nur dann betreut werden, wenn sie mindestens dreimal pro Woche getestet werden, wie der Senat mitteilte.
Verschärfte Corona-Regeln im Land Bremen: Es treten folgende Änderungen zusätzlich in Kraft
- Personen ab einem Alter von 6 Jahren erfüllen die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im ÖPNV, im Einzelhandel oder bei Veranstaltungen durch Tragen einer OP-Maske, einer Maske der Standards "KN95/N95", "FFP2" oder eines gleichwertigen Schutzniveaus (medizinische Gesichtsmaske).
- Ab der Warnstufe 2 müssen alle Bremerinnen und Bremer in den oben genannten Einrichtungen eine FFP2- oder KN95/N95-Maske tragen. Schülerinnen und Schüler sind in Schulen ausgenommen.
- Unabhängig von der Warnstufe gilt bis zum 13. Februar 2022 die 2G-Plus-Regel in Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen.
- Kinder dürfen in Kindertagesstätten nur dann betreut werden, wenn sie mindestens dreimal pro Woche getestet werden. Die Testung kann zu Hause oder in den jeweiligen Einrichtungen erfolgen.
Die Testung der Kita-Kinder könnten zu Hause oder in den jeweiligen Einrichtungen erfolgen. „Ich möchte, dass möglichst alle Kinder in die Betreuung kommen und nicht wegbleiben, weil ihre Eltern befürchten, dass sie auf ungetestete Kinder treffen“, sagte Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD) der dpa. Ihre Gespräche mit Beschäftigten und mit Eltern hätten gezeigt, dass mehr Verbindlichkeit nötig sei. Getestet werden soll mit Antigen-Schnelltests, die als „Lolli-Tests“ funktionierten.
Der Senat beschloss darüber hinaus unter anderem eine Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr und Einzelhandel schon ab sechs Jahren. Außerdem soll die 2G-plus-Regel, unter der in Bremen besonders die Gastronomie leidet, unabhängig von der Warnstufe im Bundesland Bremen bis zum 13. Februar gelten.
Corona-Regeln in Bremen: Geimpfte ohne Booster-Impfung und Genesene benötigen einen aktuellen Corona-Test
Dies bedeutet, dass Geimpfte und Genesene auch einen aktuellen Corona-Test benötigen, wenn sie zum Beispiel in einem Restaurant im Innenraum essen wollen. Ausnahmen von der Testpflicht gelten für alle, deren zweite Impfung nicht länger als drei Monate zurückliegt, oder die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben. Auch Kinder unter 18 Jahren sind in Bremen von 2G-Plus ausgenommen.
Bereits seit Dienstag gelten in Bremen neue Quarantäne-Regeln, nach denen eine Isolation bereits nach sieben Tagen beendet werden kann. Auch Kontaktpersonen können demnach früher ihre Quarantäne beenden. (Mit Material der dpa) * kreiszeitung.de und merkur.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.