Wahl in Bremen im Ticker: Große Spannung an der Weser

Spannung an der Weser: Sieben Jahrzehnte ist Bremen von der SPD regiert worden. Zuletzt in einem rot-grünen Bündnis. Doch aktuellen Umfragen zufolge muss die Koalition um die Mehrheit zittern.
- Am 26. Mai wird in Bremen ein neues Landesparlament gewählt
- Bremen ist seit sieben Jahrzehnte von der SPD regiert worden, zuletzt in einem rot-grünen Bündnis
- Umfragen zufolge liegen Sozialdemokraten und Union etwa gleich auf
- Die Bremer Bürgerschaftswahl fällt mit der Europawahl zusammen
Der Live-Ticker zu allen aktuellen Ereignissen der Bremen Wahl informiert sie bis spät in die Nacht.
Bremen - Ob es nach dem 26. Mai 2019 mit Rot-Grün in Bremen noch weitergehen kann, ist angesichts der Prognosen zur Bürgerschaftswahl unsicher. Während laut Umfragen Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen im Vergleich zur letzten Wahl zulegen dürfte, liegt die SPD in Umfragen dauerhaft weit unter ihrem Wahlergebnis von 2015. Das Ergebnis von 32,8 Prozent der Stimmen, das die SPD zur mit Abstand stärksten Partei machte, scheint heute unerreichbar. CDU und SPD liegen momentan fast gleichauf zwischen 22 und 25 Prozent.
Bremen Wahl - Wartezeit vor Wahllokalen
Update 14.30 Uhr: Vor mehreren Wahllokalen in Bremen mussten die Wähler am Sonntag für die Stimmabgabe längere Zeit anstehen. So brauchte es um die Mittagszeit vor dem Wahllokal in der Hochschule für Künste eine gute halbe Stunde Wartezeit, wie ein dpa-Reporter berichtete.
Bremen Wahl mit verstärktem Interesse
Update, 26.05.: Bei der Landtagswahl in Bremen haben bis zum Mittag viele Bürger ihre Stimmen abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag rund vier Stunden nach Öffnung der Wahllokale bei 20,2 Prozent und damit deutlich höher als vor vier Jahren, wie die Landeswahlleitung am Sonntag mitteilte. Damals hatten zum selben Zeitpunkt nur 14,2 Prozent der Stimmberechtigten gewählt. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung 2015 bei 50,2 Prozent.
Landtagswahl in Bremen: Zeit für einen Wechsel
Ein Kommentar von Elisabeth Gnuschke
Zum ersten Mal seit mehr als 70 Jahren dürfte es am Wahlsonntag spannend an der Weser werden. Es deutet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der SPD und der CDU an – ein Novum! Bei den jüngsten Umfragen hatten die Christdemokraten um Polit-Neuling Carsten Meyer-Heder die Nase ein kleines Stück vorn. Seit 1946 haben die Wähler in schöner Regelmäßigkeit die SPD zur stärksten Partei gemacht. Die CDU hatte nie auch nur den Hauch einer Chance. Doch die SPD ließ Federn, in der Ampel-Koalition mit Grünen und FDP, in der großen Koalition mit der CDU. Seit 2007 regiert in Bremen Rot-Grün, und der kleine Blockade-Partner mit seiner dogmatischen Politik führt die SPD bisweilen regelrecht vor. Vor vier Jahren gab’s als Quittung historische Verluste, die Partei sackte um sechs Punkte auf 32,8 Prozent ab. Dass es noch ärger wird, konnte sich die SPD 2015 kaum vorstellen.
Die nächste harte Landung wird am Sonntag folgen. 25 Prozent der Stimmen wären schon viel. Es könnte zu einer Sensation kommen, wenn die CDU erstmals seit fast 73 Jahren stärker wäre als die Sozialdemokraten. Aber es ist dringend Zeit für einen Wechsel in Bremen. Immerhin hat die SPD um Bürgermeister Carsten Sieling gerade noch vor der Wahl die Maske fallen lassen und verkündet, dass sie weder mit der CDU noch mit der FDP ein Bündnis bilden würde. Stattdessen driftet sie weiter nach links ab, wirft sich an die Linkspartei heran, die – wie die Grünen – von Enteignung spricht. Dieser unverhohlene Ruck nach links könnte die SPD weitere Stimmen aus dem bürgerlichen Lager kosten. Den Anfang dazu hatte Sieling gemacht, als er Viertel mit Besserverdienenden vor den Kopf stieß, indem er sie als „Problemstadtteile“ bezeichnete.
Es dürfte am Sonntag ein knappes Rennen werden. Schafft die CDU das für Bremen bisher Undenkbare, könnte die Ernüchterung auf dem Fuße folgen. Denn ob sie das kleine Land auch regieren und ihm endlich eine andere, eine bürgerliche Richtung geben darf, das wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.
Christian Lindner hilft FDP im Bremer Wahlkampf
Update, 24. Mai: Gemeinsam mit der Bremer Spitzenkandidatin Lencke Steiner hat FDP-Chef Christian Lindner in der Hansestadt Wahlkampf gemacht. Die Liberalen wollen am Sonntag nicht nur die Fünfprozenthürde überwinden, sondern auch mitregieren. Dafür kämpfen sie „wie die Löwen“, sagt Steiner.
Linken-Chef sieht Rot-Rot-Grün an der Spitze
Update, 23. Mai: Der Bundeschef der Linken, Bernd Riexinger, rechnet nach der Wahl in Bremen mit einem rot-rot-grünen Bündnis in der Regierung. Eine aktuelle Umfrage sieht das Dreierbündnis mit 52 Prozent fähig, eine regierungsfähige Koalition in der Hansestadt bilden zu können.
Während die Themen Verkehr, Bildung und Sicherheit immer wieder im Wahlkampf in den Fokus rücken, gehen andere ein wenig unter. Ein solches Thema, die Akzeptanz und Rechte für Menschen, die nicht heterosexuell sind, hat der Lesben- und Schwulenverband aufgegriffen und in Form eines „Regenbogenchecks“ die Standpunkte der Parteien zusammengefasst.
AKK auf dem Bremer Marktplatz
Update, 22. Mai: Die Bremer CDU bekommt Unterstützung von Bundespartei-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer: Auf dem Marktplatz warf sie Bürgermeister Carsten Sieling „reine Arroganz“ vor, weil er ausgeschlossen hat, mit CDU und FDP in Koalitionsgespräche treten zu wollen.
SPD zieht vor Bürgerschaftswahl nach links
Update, 18. Mai: Die SPD positioniert sich im Vorfeld der Bremer Bürgerschaftswahl klar links der Mitte. Mit der CDU und der FDP wolle seine Partei nicht koalieren, sagte Bürgermeister Carsten Sieling am Freitagabend.
CDU-Spitzenkandidat Carsten Meyer-Heder hat unterdessen ein 100-Tage-Programm vorgestellt, mit dem er den Wahlkampf der Christdemokraten fortführt. Darin geht es vor allem um die Digitalisierung, den Verkehr und das Bremer Umland.
Bremer Bürgermeister Carsten Sieling zeigt sich kämpferisch
Update, 17. Mai: Bürgermeister Carsten Sieling gibt sich trotz eines knappen Umfrage-Rückstands auf die CDU vor der Bürgerschaftswahl kämpferisch. Im Interview betont er: „Bremen geht es wirtschaftlich gut.“
Robert Habeck macht Wahlkampf / CDU weiterhin vor SPD
Update, 16. Mai: An der Seite der Bremer Spitzenkandidatin Maike Schaefer stelle sich der grüne Bundesvorsitzende Robert Habeck den Bürgern der Hansestadt. Im „Bel Etage“ warb der populäre Politiker um Wählerstimmen für die Wahl der Bürgerschaft und der Europawahl.
In einer Umfrage im Auftrag des ZDF-Politbarometers liegt die CDU kurz vor der Wahl 1,5 Prozent vor der SPD, die Grünen kämen demnach auf 18 Prozent der Stimmen. Auch, welche Koalitionen und Politiker die Befragten bevorzugen, wurde bei der Erhebung ermittelt.
Mögliche Koalitionen nach Bremen-Wahl
Update, 15. Mai, Koalitionsoptionen: Derzeit gibt es drei denkbare Möglichkeiten: Die erste wäre eine große Koalition aus SPD und CDU. Denkbar wäre auch eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP, die es derzeit auf Landesebene nur in Schleswig-Holstein gibt. Dritte Option: Rot-Rot-Grün, eine Regierung aus SPD, Linken und Grünen. Damit wäre die Linke erstmals in einem westdeutschen Bundesland an der Regierung beteiligt.
Bremer CDU-Chef Jörg Kastendiek nach langer Krankheit gestorben
Update, 14. Mai: Nach schwerer Krankheit ist der Bremer CDU-Landeschef Jörg Kastendiek im Alter von 54 Jahren gestorben. Das teilte die Partei am Dienstag mit. Kastendiek war an Krebs erkrankt. "Er hat bis zum letzten Tag gekämpft - seinen Anspruch an Verantwortung hat er dabei immer beibehalten", erklärte Vizelandeschef Jens Eckhoff. Er habe die CDU trotz Krankheit "vorbildlich und diszipliniert geführt".
CDU-Spitzenmann liebäugelt mit Jamaika nach Bürgerschaftswahl Bremen
Update, 8. Mai: Im Interview verrät CDU-Spitzenkandidat Carsten Meyer-Heder, welches Bündnis er nach der Wahl für spannend hält - nämlich Die Jamaika-Koalition mit den Grünen und der FDP. Welche inhaltlichen Ziele verfolgt, verrät er bei uns im Interview.
Prominenten Besuch bekam Meyer-Heder am Mittwoch aus der EU. Manfred Weber, Spitzenkandidat der EVP unterstütze die CDU im Bremer Wahlkampf:
Neue Umfrage zur Bremen-Wahl: CDU vor SPD in Bremen
Update, 7. Mai: Rund zweieinhalb Wochen vor der Bremer Landtagswahl gibt es einer Umfrage zufolge weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD. In einer Erhebung von Infratest Dimap im Auftrag von Radio Bremen kommen die Christdemokraten auf 26 Prozent, die Sozialdemokraten auf 25. Drittstärkste Kraft sind demnach die Grünen mit 18 Prozent, wie die Rundfunkanstalt am Dienstag berichtete. Die Linke liegt bei zwölf Prozent, die AfD bei acht und die FDP bei sechs Prozent.
In Bremen wird am 26. Mai eine neue Bürgerschaft gewählt, parallel zur Europawahl. Der Stadtstaat ist das einzige Land, in dem die SPD seit 1945 ununterbrochen den Regierungschef stellt. Die CDU will das ändern. Die derzeitige Koalition aus SPD und Grünen hätte nach der Umfrage keine Mehrheit mehr. Radio Bremen zufolge wären neben einer großen Koalition Dreierbündnisse möglich - etwa aus SPD, Linken und Grünen, aus CDU, SPD und Grünen oder aus CDU, Grünen und der FDP.
Männer greifen Bremer AfD-Politikerin beim Plakatieren an
Update, 5. Mai: Die Bremer AfD-Politikerin Natascha Runge ist beim Ankleben von Wahlplakaten angegriffen worden. Zwei 23- und 24-jährige Männer hätten sie Zeugen zufolge am Freitagabend angesprochen und aufgefordert, die Plakate wieder abzunehmen, teilte die Polizei am Samstag mit.
FDP-Spitzenkandidatin Lencke Steiner vor Bürgerschaftswahl Bremen im Interview
Update, 3. Mai: Die FDP strebt in Bremen Regierungsverantwortung an. Wir sprachen mit der Spitzenkandidatin Lencke Steiner über die Schwerpunkte der FDP-Politik.

Sieling und Meyer-Heder im Rededuell vor Bremer Bürgerschaftswahl
Update, 25. April 2019: Auf der Weser haben sich die Spitzenkandidaten von SPD und CDU ein Rededuell geliefert: Carsten Sieling und Carsten Meyer-Heder buhlten um Wähler. Unter anderem ging es um Bildungs- und um Verkehrspolitik.
Wahl-O-Mat online / Grüne wollen gestalten
Update, 24. April 2019: Während die Linken in Bremen mit großer Prominenz - Gregor Gysi und Bernd Riexinger waren gekommen - für ihre Politik warben, erklärt die Spitzenkandidatin der Bremer Grünen, Maike Schaefer, warum ihre Partei auch zukünftig in Bremen an der Regierung beteiligt sein sollte.
Am Mittwoch ist der Wahl-O-Mat für die Bürgerschaftswahl online gegangen. Mithilfe des Online-Tools können unentschlossene Wähler herausfinden, in welchen Parteien sich ihre politischen Ansichten wiederfinden lassen.
Wahlwerbung in der ganzen Stadt vor Bürgerschaftswahl
Update, 23. April 2019: In Bremen sind die bevorstehenden Wahlen mittlerweile allgegenwärtig. Wo Wahlwerbung in welchen Formen möglich ist und wie sie aussieht, zeigt unser Artikel.
Vor der Bürgerschaftswahl bringen sich alle Parteien in Position. Mit den wichtigsten Spitzenkandidaten haben wir Interviews geführt. Für Frank Magnitz von der AfD sind unter anderem der Verkehr in der Stadt und der konsequentere Umgang mit kriminellen Familienclans wichtig.
Zwölf Kreuze auf vier Wahlzetteln? Der Urnengang am 26. Mai ist in Bremen alles andere als einfach - aber nicht unmöglich. „Der Wähler muss intensiv arbeiten“, sagt Stadtwahlleiterin Carola Janssen.
76 Menschen dürfen in Bremen doch an Europawahl teilnehmen
Update, 16. April 2019: Das Wählerverzeichnis für die Europawahl im Land Bremen könnte um bis zu 76 Personen wachsen. Betroffen sind Menschen mit einer gerichtlich angeordneten Betreuung, die nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom Montag nun an der Europawahl teilnehmen dürfen. Da das Wählerverzeichnis bereits nach gesetzlichen Vorgaben am Sonntag erstellt wurde, müssen diese Personen nun einen Antrag auf Aufnahme ins Verzeichnis stellen, bestätigte Dr. Evelyn Temme vom Bremer Wahlamt auf Nachfrage. In der Stadt Bremen können 57 Personen nun Anträge stellen, in der Stadt Bremerhaven 19 Menschen. An den weiteren Wahlen in Bremen kann dieser Personenkreis ohnehin teilnehmen, da die entsprechenden Gesetze nach der vergangenen Bürgerschaftswahl im Jahr 2015 geändert wurden. jdw
Bürgerschaftswahl Bremen: Wahlunterlagen verschickt
Update, 15. April 2019: In Bremen beginnt am 15. April der Versand der Wahlunterlagen für einen Super-Wahltag am 26. Mai. Im kleinsten Bundesland wird dann nicht nur das Europaparlament gewählt, sondern auch der Landtag, die Bremische Bürgerschaft. Dazu kommen Wahlen der Ortsbeiräte in Bremen und des Stadtparlaments in Bremerhaven sowie ein Volksentscheid. Wahlberechtigt im Land Bremen sind etwa 420 000 Bürger. Für das Landesparlament darf jeder Wähler fünf Stimmen abgeben. Der Wahlzettel ist ein ganzes Heft mit 24 Seiten. Die Auszählung ist kompliziert. Zur Europawahl gibt es nur einen Zettel, aber der ist in Bremen 96 Zentimeter lang.
Neue Prognose zeigt Veränderungen in den Stadtteilen
Update, 11. April 2019: Das Berliner Onlinemagazin „Wahlkreisprognose.de“ hat sich anhand eines komplexen Modells die Bremer Stadtteile angeschaut und Prognosen für die Bürgerschaftswahl am 26. Mai veröffentlicht. Demnach müsste die SPD die Spitze in einigen Stadtteilen abgeben, während CDU und Grüne zulegen.
Linke Spitzenkandidatin setzt auf Rot-Rot-Grün bei Bremen-Wahl
Update, 11. April 2019: Bereits zum dritten Mal geht die Linken-Fraktionschefin Kristina Vogt als Spitzenkandidatin ihrer Partei ins Rennen um Bremer Wählerstimmen. In Umfragen legt die Linken im Vergleich zur letzten Landtagswahl leicht zu - in unserem Interview geht es um die Ziele der Partei und möglichen Koalitionen. Dabei steht Rot-Rot-Grün für Vogt ganz vorne.
Abgeordnetenwatch zur Bürgerschaftswahl Bremen gestartet
Update, 10. April 2019: Ab sofort können die Bremer alle Kandidaten zur Wahl der Bremischen Bürgerschaft am 26. Mai öffentlich über das Internet befragen. Für alle 391 Bewerber aus 17 Parteien und Gruppierungen gibt es auf der Internetseite der Plattform Profile, auf denen diese sich und ihre politischen Ziele darstellen. Interessierte können den Kandidaten online Fragen stellen. Der Dialog wird rund um die Uhr von den rund 20 „Abgeordnetenwatch“-Mitarbeitern moderiert.
Wahl in Bremen: Die Linke für Enteignung am Wohnungsmarkt
Update, 8. April 2019: Die Linkspartei fordert eine Enteignung des großen Wohnungsunternehmens Vonovia. Das beschloss am Sonnabend der Landesparteitag der Linken.
Die Partei strebt bei der Wahl am 26. Mai ein zweistelliges Ergebnis an, sagte die Spitzenkandidatin und Fraktionsvorsitzende Kristina Vogt. Bei der Bürgerschaftswahl 2015 hatte die Linke 9,5 Prozent der Stimmen bekommen.
Der rot-grüne Senat habe es in zwölf Jahren versäumt, für genügend bezahlbare Wohnungen zu sorgen, sagte Vogt. „Wir erleben im Moment Verdrängungswettbewerbe, wie sie bei uns noch nicht vorgekommen sind“, sagte sie zum Wohnungsmarkt in Bremen. Steigende Mieten und Nebenkosten bedeuteten eine „kalte Enteignung“ der Mieter.
Privatisierte Wohnungen sollten wieder von der Stadt übernommen werden, notfalls auch durch Enteignungen von Firmen wie Vonovia. Dem börsennotierten Konzern gehören in Bremen etwa 12.000 Wohnungen. Vonovia mache Gewinne auf Kosten von Mietern, die Sozialhilfe beziehen, sagte Vogt. Das wiederum gehe zu Lasten des Steuerzahlers.
Auf die Hintergründe, warum mehr Menschen auf den sozialen Wohnungsmarkt drängen und woher diese kommen, gingen die Linken nicht näher ein. Übrigens, auch in Berlin möchte ein Initiative kommerzielle Wohnbauunternehmen enteignen.
dpa/gn
Bürgerschaftswahl Bremen: Die Autobahn 281 polarisiert
Update, 8. April 2019: Die Autobahn 281 ist seit vielen Jahr ein Thema, das die Bremer umtreibt. Der Bau der Schnellstraße quer durch die Stadt ist mit vielen Planungshürden verbunden. Vor allem die Anbindung an die A1 im Süden polarisiert. Am Wochenende haben Hunderte Menschen den Tunnel zum Autobahnzubringer Arsten blockiert, um auf die dort erwarteten Verkehrsbehinderungen während des Baus der A281 hinzuweisen. Sie favorisieren eine andere Lösung.
Umfrage zur Wahl in Bremen: SPD und CDU liegen gleichauf
Update 2. April 2019: Laut einer aktuellen Umfrage des INSA-Instituts für die Bild-Zeitung liegen knapp acht Wochen vor der Bürgerschaftswahl in Bremen SPD und CDU mit jeweils 25 Prozent gleichauf. Die Grünen würden auf 19 Prozent, die Linke auf 11 Prozent, FDP und AfD jeweils 7 Prozent erreichen.
Antje Grotheer erste Landtagspräsidentin in Bremen
Update vom 27. März 2019: Die Bremische Bürgerschaft hat die SPD-Abgeordnete Antje Grotheer zur Nachfolgerin des im Februar verstorbenen langjährigen Landtagspräsidenten Christian Weber (SPD) gewählt. Die 52-jährige Juristin ist die erste Frau in diesem Amt. Sie erhielt am Mittwoch 63 von 77 abgegebenen Stimmen. Acht Abgeordnete stimmten mit Nein, sechs enthielten sich. Damit erzielte die bisherige SPD- Fraktionsvize ein Ergebnis von knapp 82 Prozent Zustimmung.
Erstes Rededuell vor Bürgerschaftswahl in Bremen
Update vom 7. März 2019: 80 Tage vor der Bürgerschaftswahl in Bremen haben sich Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) und sein CDU-Herausforderer Carsten Meyer-Heder erstmals ein direktes Rededuell geliefert. Während der seit 2015 amtierende Sieling auf die wirtschaftlichen und sozialen Erfolge der rot-grünen Regierung verwies, betonte der Softwareunternehmer Meyer-Heder die Notwendigkeit für einen Neuanfang nach über 70 Jahren ununterbrochener SPD-Herrschaft im Bremer Rathaus. Zu der Veranstaltung kamen rund 500 Zuschauer und Zuhörer.
16 Parteien treten zur Bürgerschaftswahl in Bremen an
16 Parteien und Wählervereinigungen haben mit Ablauf der Frist Wahlvorschläge zur Landtagswahl im Bundesland Bremen am 26. Mai eingereicht. Das teilten die Wahlbehörden in Bremen und Bremerhaven mit. Die Wahlbereichsausschüsse für beide Städte entscheiden am 29. März über die Zulassung der Wahlvorschläge. In der Stadt Bremen wollen danach 15 Parteien und Wählervereinigungen antreten, in Bremerhaven elf, darunter zwei, die nur für Bremerhaven Vorschläge einreichten. Das kleinste deutsche Bundesland eröffnet am 26. Mai den Reigen der Landtagswahlen in diesem Jahr. Im Herbst folgen Brandenburg, Sachsen und Thüringen.

Bürgerschaftswahl Bremen: Diese Parteien treten am 26. Mai an
- SPD
- CDU
- GRÜNE
- LINKE
- FDP
- AfD
- Bürger in Wut
- Die Partei
- Piratenpartei
- Bündnis Grundeinkommen (BGE)
- Die Rechte
- Freie Wähler
- Willkommen in der Realität (WIR)
- Partei der Humanisten
- V-Partei³
- Menschliche Welt
Die wichtigsten Spitzenkandidaten für das Wahlgebiet Stadt Bremen im Interview:
- Carsten Sieling (SPD)
- Carsten Meyer-Heder (CDU)
- Maike Schaefer (Grüne)
- Lencke Steiner (FDP)
- Kristina Vogt (DIE LINKE)
- Frank Magnitz (AfD)
Wahltag in Bremen: Bis zu zwölf Kreuze möglich
Die Bremer und Bremerhavener dürfen bei der Parlamentswahl bis zu fünf Stimmen auf Parteien und Personen verteilen. Zudem wählen die Bremerhavener ihre Stadtverordnetenversammlung und die Bremer ihre 22 Beiräte (ebenfalls mit fünf Stimmen). Die Beiräte sind Stadtteilparlamente mit eingeschränkten Entscheidungsmöglichkeiten und eigenen Haushaltsmitteln für stadtteilbezogene Maßnahmen.
Parallel zur Bürgerschaftswahl in Bremen: Volksentscheid zur Galopprennbahn
Ebenfalls zur Abstimmung kommt ein Volksentscheid über die Zukunft des Areals der ehemaligen Galopprennbahn. Die Initiatoren des Volksbegehrens wollen das 35 Hektar große Rennbahngelände als Grün- und Erholungsfläche erhalten und die Nutzungen Wohnbau und Industrieansiedlung mittels eines Bebauungsplans ausschließen. Die Bremer sollen sich für oder gegen diese „Null-Lösung“ aussprechen. Ein Kreuz reicht. Der Vorschlag eines Volksbegehrens gilt als angenommen, wenn die Mehrheit im Volksentscheid dafür stimmt und diese Mehrheit gleichzeitig 20 Prozent der Stimmberechtigten entspricht („Zustimmungsquorum“).
Und schließlich steht an jenem Bremer Wahlsonntag auch die Europawahl auf dem Programm. Hier darf jeder Wähler eine Stimme abgeben Nochmal nachgerechnet: Jeder wahlberechtigte Bremer darf am 26. Mai also bis zu zwölf Kreuze verteilen.
Die Umfragen zur Bürgerschaftswahl in Bremen deuten an, dass die SPD eine neue Koalition benötigt, um an der Macht zu bleiben. Die CDU darf darauf hoffen, erstmals den regierenden Bürgermeister der Hansestadt zu stellen.
Umfragen vor der Bürgerschaftswahl Bremen
Institut | Datum | SPD | CDU | GRÜNE | LINKE | FDP | AfD | Sonstige |
Forschungsgruppe Wahlen | 23.5.2019 | 24,5% | 26% | 18% | 12% | 5% | 7% | 7,5% |
Insa | 21.5.2019 | 23% | 28% | 18% | 11% | 6% | 6% | 8% |
Infratest dimap | 16.5.2019 | 24% | 27% | 18% | 12% | 5% | 6% | 8% |
Forschungsgruppe Wahlen | 16.5.2019 | 24,5% | 26% | 18% | 12% | 5,5% | 8% | 6% |
Infratest dimap | 7.5. 2019 | 25 % | 26 % | 18 % | 12 % | 6 % | 8 % | 5 % |
INSA | 1.4.2019 | 25 % | 25 % | 19 % | 11 % | 7 % | 7 % | 6 % |
Infratest dimap | 07.02.2019 | 24 % | 25 % | 18 % | 13 % | 6 % | 8 % | 6 % |
FGW Telefonfeld | 10.09.2018 | 26 % | 26 % | 20 % | 12 % | 7 % | 6 % | 3 % |
pollytix | 03.08.2018 | 28 % | 24 % | 14 % | 14 % | 10 % | 8 % | 2 % |
INSA | 28.05.2018 | 22 % | 24 % | 14 % | 17 % | 9 % | 10 % | 4 % |
Infratest dimap | 01.05.2018 | 26 % | 24 % | 14 % | 15 % | 7 % | 9 % | 5 % |
Infratest dimap | 19.01.2017 | 29 % | 24 % | 13 % | 11 % | 8 % | 11 % | 4 % |
Infratest dimap | 10.05.2016 | 29 % | 22 % | 16 % | 10 % | 7 % | 11 % | 5 % |
Bürgerschaftswahl 2015 | 15.05.2015 | 32,8 % | 22,4 % | 15,1 % | 9,5 % | 6,6 % | 5,5 % | 8,1 % |
Quelle: www.wahlrecht.de
Derzeit in der Bremer Bürgerschaft vertretene Parteien
Von derzeit 83 Abgeordneten kommen 68 aus Bremen und 15 aus Bremerhaven.
Bremen und Bremerhaven bilden zwei getrennte Wahlbereiche mit verschiedenen Wahllisten und separater Anwendung der Fünf-Prozent-Hürde.
Seit 2011 gilt in Bremen ein Wahlsystem, bei dem jeder Wahlberechtigte fünf Stimmen auf Listen bzw. darin enthaltene Bewerber verteilen (Kumulieren und Panaschieren) kann.
Partei | Sitze | |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands | SPD | 31 |
Christlich Demokratische Union Deutschlands | CDU | 20 |
Bündnis 90/Die Grünen | GRÜNE | 12 |
Die Linke | DIE LINKE | 8 |
Freie Demokratische Partei | FDP | 6 |
Bürger in Wut | BIW | 3 |
Alternative für Deutschland | AfD | 1 |
Liberal-Konservative Reformer | LKR | 1 |
Sonstige | 1 |