Bremer Autorin lässt wieder ihre Inselköchin ermitteln

Bremen – Jetzt tauchen wir tief ein ins Watt. . . doch Moment, erst einmal etwas vorweg: Dreimal ist Bremer Recht, heißt es ja. Und so tritt die Bremer Schriftstellerin Liliane Skalecki, Ehefrau des bremischen Landeskonservators Professor Georg Skalecki, eben unter drei verschiedenen Namen auf – eben als Liliane Skalecki, aber auch als Liliane Fontaine und als Lili Andersen.
Die Krimiautorin und Kunsthistorikerin wurde in Saarlouis im Saarland geboren, in der deutsch-französischen Grenzregion also. Seit 2001 lebt sie mit ihrer Familie in Bremen. Eine Autorin mit vielen Namen – und obendrein eine Autorin mit guten Ortskenntnissen (an ganz unterschiedlichen Orten): Unter ihrem Geburtsnamen Fontaine veröffentlicht Skalecki Frankreich-Krimis, die um die Untersuchungsrichterin de Boncourt kreisen. Und als Lili Andersen wiederum schickt die Bremer Schriftstellerin eine Köchin aus dem Elsass (namens Louise Dumas) an der schönen, aber bekanntermaßen auch nicht ganz und gar harmlosen Nordsee auf Verbrecherjagd.
Auf Pellworm macht sie das, um ganz genau zu sein. Dort spielte im vergangenen Jahr der Premieren-Band der Louise-Dumas-Reihe („Krabbenchanson – Die Inselköchin ermittelt“, Heyne-Verlag, 432 Seiten, Preis: 9,99 Euro). Dieser Tage nun ist (wieder bei Heyne) der neue Band erschienen, der den zweiten Fall der Inselköchin Dumas enthält – und wieder einen kulinarisch durchwirkten Titel hat: „Austern surprise“ (432 Seiten, Preis: 9,99 Euro).
Das sagenumwobene „Atlantis des Nordens“
Dieses Mal geht es mehrere Jahrhunderte weit zurück in die Vergangenheit – und zugleich in die Welt der (Nordsee-) Legenden. Also, ab ins Watt: Versunken ist sie bei einer Sturmflut im 14. Jahrhundert, die sagenumwobene Stadt Rungholt, gern als „Atlantis des Nordens“ bezeichnet. Lange Zeit fanden sich keine Belege für die Existenz Rungholts, da schossen natürlich die wildesten Mythen ins sprichwörtliche Kraut – oder besser: ins Watt. Was folgt daraus? Rungholt bietet wunderbaren Stoff für einen Krimi.
Und so kocht die Inselköchin im Hotel „Nordsee Lodge“ auf Pellworm für eine Reihe von Archäologen, Ethnologen und Historikern. Die Gruppe nennt sich „Rungholtfreunde“, man kennt einander, man trifft sich. Mit Leidenschaft streiten die Wissenschaftler stets über die historische Bedeutung Rungholts. Dieses Mal aber geschieht etwas, das den gewohnten Rahmen der Auseinandersetzungen dann doch sprengt: Menschen kommen ums Leben, Menschen verschwinden.
Klar also, dass die Köchin sich wieder an die Ermittlungsarbeit macht, sie kann es eben – durchaus zum Vergnügen der Leserschaft – einfach nicht lassen. . . ihre Neugier hat etwas Fesselndes, wenngleich das der neuen Inselpolizistin überhaupt nicht schmeckt. Die Koch-Leidenschaft übrigens kommt (trotz all der Ermittlungen) auch nicht zu kurz in diesem schönen Nordsee-Krimi, der von der Weser stammt.