Mit dem Meininger-Hotel öffnet das erste Gebäude am neuen Bremer ZOB

Bremen – 126 Zimmer mit 378 Betten sind neu am Bremer Hauptbahnhof – und das in einem weithin sichtbaren, architektonisch markanten, elf Stockwerke oder auch 42 Meter hohen Bauwerk „High 11“ am zukünftigen Fernbusterminal (ZOB) hinter dem Übersee-Museum. Mit dem Meininger-Hotel öffnet dort am Mittwoch, 25. Mai, das erste Gebäude. Die ersten Busse sollen hier Mitte 2023 halten, heißt es im Bau- und Verkehrsressort.
Die ersten Hotelgäste aber übernachten schon jetzt. „Freitag haben wir schon 60 Prozent Auslastung“, freut sich Thomas Hagemann, operativer Vorstand bei Meininger. Das Haus am Hauptbahnhof ist das 32. Meininger-Hotel (und das 13. in Deutschland). Das Erdgeschoss des elegant gegliederten Bauwerks mit Betonfassade wird von durchgehenden Arkaden und bodentiefer Fensterfront gleichsam umrahmt. Von der hellen Eingangshalle geht der Blick hoch in ein Mezzaningeschoss. Städtetouristen, Veranstaltungsbesucher, Familien mit Kindern – dieses Publikum will die Hotelgruppe ansprechen.

Dabei setzt das Unternehmen auf einen unkomplizierten Mix und hat auch Hostel-Elemente im Angebot. So ist es möglich, statt eines Zimmers einfach nur ein Bett (im Mehrbettzimmer) zu buchen. Ein Restaurant gehört nicht zum Haus, wohl aber eine Gästeküche und eine „Gamezone“. Doppelzimmer gibt es ab 69 Euro, ein einzelnes Bett ist ab 24 Euro zu buchen, hieß es am Dienstag. „Der Hauptteil unserer Gäste sind junge Leute, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen“, so Hagemann.
Meininger Hotel Bremen: „Option im Herz der Bremer City“
Mit Blick darauf ist die Lage an Hauptbahnhof und Fernbusterminal natürlich optimal – so sieht es auch Verkehrs- und Bausenatorin Maike Schaefer (Grüne). Mit dem Gesamtensemble am neuen ZOB biete Bremen Busreisenden „eine moderne Plattform“ an. Durch das Parkhaus mit 500 Stellplätzen, das direkt neben dem Hotel gebaut wird, entstehe zudem eine „Park-and-Ride-Option mitten im Herzen der City“.

Apropos Innenstadt und Bremer Hauptbahnhof – beide Bereiche kämpfen mit Problemen; da ist ein Projekt wie der ZOB mit dem „High 11“ von buchstäblich „hoher Bedeutung“, wie nicht allein Schaefer betont. Es ist „ein wichtiger Impuls für die Bahnhofsvorstadt“, sagt auch Jens Lütjen, geschäftsführender Gesellschafter des Bremer Immobilienunternehmens Robert C. Spies. In den Bereichen Beratung, Konzeption und Vermarktung hat Lütjens Unternehmen das Projekt in den zurückliegenden Jahren eng begleitet. Investor ist das Bremer Unternehmen Buhlmann-Immobilien. Buhlmann hatte das Areal 2010 erworben und nun deutlich mehr als 30 Millionen Euro in das Projekt investiert.
ZOB Bremen: Ganz oben gibt es Platz für Büros
Acht der elf „High-11“-Geschosse gehören zum Hotel, die oberen drei werden zu Büroflächen. Eigentümerin sei „eine Versorgungskasse“, die sich langfristig gebunden habe; vermieten werde sie die Flächen an zwei Parteien, so Lütjen. Die Büros erstrecken sich über eine Fläche von insgesamt 1.440 Quadratmetern. Von Bedeutung ist aber auch, dass im Erdgeschoss etwas los ist, gleichsam auf Augenhöhe der Reisenden und der Passanten. Keine Leerstände im Erdgeschoss, das sei wichtig für die Außenwirkung, so Lütjen.
Und so werde Gastronomie an den neuen Bremer ZOB (der den Fernbus-Haltepunkt am verkehrsumtosten Breitenweg ablösen soll) kommen, außerdem eine Autovermietung und – gerade frisch unterschrieben – der Fahrradverleih „Swapfiets“ (bekannt durch die Räder mit den blauen Reifen). Darüber freut sich, man ahnt‘s, auch Maike Schaefer. Und sie denkt in ihrer Freude auch an Pendler. Wer mit dem Zug nach Bremen einpendelt, komme hier doch mit dem (Leih-)Rad ganz prima weiter, so die Senatorin.