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Ein Abend der großen Musik: „A-ha“ spielt vor 10.000 Zuschauern

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Die norwegische Band „A-ha“ bescherte den etwa 10 000 Zuschauern am Sonnabend in der Bremer Stadthalle einen Abend voll großer Musik und großen Bildern. Foto: KOLLER
Die norwegische Band „A-ha“ bescherte den etwa 10 000 Zuschauern am Sonnabend in der Bremer Stadthalle einen Abend voll großer Musik und großen Bildern. © KOLLER

Bremen - Von Ulf Kaack. Dass Pop-Musik nicht zwangsläufig leichtverdauliche Mainstream-Kost für anspruchslose Gemüter sein muss, stellt „A-ha“ seit Mitte der 80er Jahre unter Beweis. Am Sonnabendabend gastierte das norwegische Trio in der mit etwa 10.000 Zuschauern vollbesetzten Bremer Stadthalle (ÖVB-Arena).

Angetreten war die Band „A-ha“ mit der Ankündigung, ihr 1985 erschienenes Debütalbum „Hunting high and low“ aufzuführen. So begann das Konzert chronologisch bedingt mit ihrem damaligen Megahit „Take on me“. Ein Song, den man im Zusammenhang mit dem revolutionären Video sehen muss. Diese seinerzeit innovative Collage aus Comic- und Realszenen lief rund um den Globus auf diversen TV-Kanälen und begründete nachhaltig den bis heute anhaltenden Erfolg der Norweger.

Diese legendäre Filmsequenz bildete in modifizierter Optik den Einstieg in einen hochwertigen Konzertabend. Die Norweger blieben bei den ursprünglichen Inhalten, bedienten sich jedoch der aktuellen filmischen Bildsprache und Technik. So erwies sich dann auch die Begrüßung von Keyboarder Magne Furuholmen – „Willkommen im Jahr 1985“ – als nur bedingt korrekt. Denn was „A-ha“ im Laufe der nächsten zwei Stunden ablieferte, war alles andere als ein lauwarmer Retroaufguss.

Überhaupt war das Konzert außergewöhnlich konzipiert. Die Musiker agierten in weiten Teilen zurückgenommen, geradezu introvertiert. Damit gaben sie ihrem musikalischen Werk größtmöglichen Raum. Kein plakatives Rockstar-Posing, keine Inszenierung mit opulenter Laser- und Pyrotechnik. Stattdessen setzte „A-ha“ auf eine sensibel abgestimmte Interaktion von Ton, Licht und Film.

Ausgelassene Stimmung im Publikum zur Musik der Band „A-ha“. Foto: KOLLER
Ausgelassene Stimmung im Publikum zur Musik der Band „A-ha“. © KOLLER

Auf einer Riesenleinwand hinter der Bühne korrespondierten permanent Filmsequenzen mit den jeweiligen Songs. Gewaltige Naturaufnahmen aus polaren Regionen, skandinavische Herbstwälder und Hochebenen, Wolkenwände, verspielte Delphine und Eislandschaften im Wechsel mit surrealen Perspektiven auf urbane Metropolen, den Mond und die Erde.

Das Songmaterial des Debütalbums mit Chart-Erfolgen wie „Hunting high and low“ und „The sun always shines on TV“ kam frisch und unverbraucht rüber. Gleich drei Gastmusiker unterstützten das Trio bei der Instrumentierung der anspruchsvollen, oftmals komplexarrangierten Kompositionen. Auch hier setzten die Norweger auf Purismus, verzichteten auf digitale Gimmicks und Effekthascherei aus der Retorte.

Im zweiten Teil des Sets setzte „A-ha“ auf bewährte Klassiker. Dabei ging es zumeist druckvoll zu. Immer, wenn Pal Waaktaar-Savoy die akustische gegen die elektrische Gitarre – Fender Telecaster, Gibson SG und Rickenbacker im Wechsel – tauschte, agierte das Ensemble im Grenzbereich zum progressiv ausgerichteten Hardrock. „Analogue“, das ansonsten melodische „Foot of the Mountain“ und „The Swing of Things“ bekamen geradezu aggressive Züge.

Und ja, Sänger Morten Harket traf sie alle, die „High Notes“. Sein ausdrucksstarker Gesang und das kaum fassbare Falsett prägten das Repertoire. Sein gewaltiger Stimmumfang war es, der gerade die sentimentalen Balladen wie „Crying in the Rain“ oder „Stay on these roads“ zu majestätischen Hymnen aufwertete. „The living daylights“, der Titelsong aus „James Bond 007 – Der Hauch des Todes“, bildete das Grande Finale eines Abends voller großer Musik und großen Bildern. Und das Publikum? Das war geradezu euphorisch, klatschte, tanzte, sang. Die Zuschauer im Innenraum, sie brauchten ihre Stühle nicht.

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