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Karstadt-Schließung: 235 Beschäftigte in Bremen betroffen – Bürgermeister will helfen

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Von: Steffen Maas

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Auch die Bremer Karstadt-Filiale soll der Schließungswelle bei Galeria Karstadt Kaufhof zum Opfer fallen. Bürgermeister Andreas Bovenschulte will helfen.

Bremen – Die Bremer Filiale der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof soll zum 31. Januar 2024 schließen. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens von Montag hervor. Deutschlandweit will der letzte große Warenhauskonzern des Landes 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser schließen. Laut der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Niedersachsen-Bremen könnten rund 240 Beschäftigte in Bremen ihre Stellen verlieren.

Kahlschlag bei Galeria Karstadt Kaufhof trifft auch Filiale in Bremen

Hinweise darauf, dass die Bremer Niederlassung den Betrieb einstellen muss, waren am Montag vorab bekannt geworden. Unter anderem hatte buten und binnen von Radio Bremen darüber berichtet. Laut einer Mitteilung des Bremer Wirtschaftsressorts ist die Filiale offenkundig auf die Schließungsliste gekommen, weil sich die Beteiligten nicht über die Mietzahlung und die Finanzierung anstehender Investitionen einigen konnten.

Der Vermieter der Räumlichkeiten ist der Bremer Bau- und Immobilienunternehmer Kurt Zech, der das Unternehmen Zech Group leitet. Ein Unternehmenssprecher äußerte sich nicht auf eine Anfrage. Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof ist der österreichische Unternehmer René Benko.

Karstadt Filiale in der Bremer Innenstadt und in klein Bürgermeister Andreas Bovenschulte
Auf die geplante Schließung der Karstadt-Filiale in der Bremer Innenstadt reagiert Bürgermeister Andreas Bovenschulte mit Unverständnis und Hilfsbereitschaft. (Montage) © Sina Schuldt/Hauke-Christian Dittrich/dpa(2)

Karstadt-Schließung in Bremen: Bürgermeister Bovenschulte „bedauert“ – und will helfen

„Ich bedaure sehr, dass es bislang keine Einigung zwischen den Eigentümern des Warenhauskonzerns und der Immobilie gegeben hat“, sagte Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Der Senat, die Regierung, stehe zur Unterstützung bereit. Es müsse verhindert werden, dass der Standort in der Hansestadt geschlossen werde. Hinsichtlich der Umsätze sei er durchaus überlebensfähig.

Sowohl Bürgermeister Bovenschulte als auch Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt reagierten mit Unverständnis darauf, dass die Bremer Galeria-Karstadt-Filiale jetzt doch von einer Schließung bedroht ist. „Karstadt hat in unseren Gesprächen keinen Zweifel daran gelassen, dass Bremen ein tragfähiger Standort ist und das auch künftig sein kann. Deshalb bin ich von der negativen Entwicklung überrascht“, sagt Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, in einer Pressemitteilung des Senats.

Schließungen von Galeria und Karstadt: Hier wird in Niedersachsen dicht gemacht

Galeria hatte Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren suchen müssen. Als Grund für die Lage des Unternehmens nannte Konzernchef Miguel Müllenbach damals in einem Mitarbeiterbrief die explodierenden Energiepreise und die Konsumflaute in Deutschland. Der Manager ließ von Anfang an keinen Zweifel daran, dass die erneute Sanierung mit erheblichen Einschnitten in das Filialnetz und einem deutlichen Stellenabbau verbunden sein würde. (dpa/sm)

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