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12 Prozent mehr Lohn: Warnstreiks bei Beck‘s, Hasseröder und Diebels

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Von: Johannes Nuß

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Frisch abgefüllte Flaschen mit Beck's Bier laufen in der Abfüllhalle der Brauerei in Bremen über das Band.
Die Gewerkschaft Nahrund-Genuss-Gaststätten hat die Mitarbeiter der Beck‘s-Brauerei in Bremen zum Warnstreik aufgerufen. © Carmen Jaspersen/dpa/Archiv

12 Prozent mehr Lohn und 150 Euro für Azubis: Mitarbeiter bei Beck‘s in Bremen, Hasseröder und Diebels treten in den Arbeitskampf und streiken.

Bremen – Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat ihre Mitglieder zu Warnstreiks bei den Brauereien Beck’s, Hasseröder und Diebels aufgerufen. Grund seien unzureichende Angebote der Arbeitgeber in den Tarifgesprächen, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit. Die drei Biermarken aus Bremen, Wernigerode in Sachsen-Anhalt und Issum in Nordrhein-Westfalen gehören zur größten Brauereigruppe der Welt, dem Konzern Anheuser-Busch (AB) InBev aus Belgien.

12 Prozent mehr Lohn: Warnstreiks bei Beck‘s, Hasseröder und Diebels

Und so legte am Mittwochabend sogleich die Mitarbeiter der Spätschicht in der Beck‘s Brauerei in Bremen die Arbeit nieder und probten für zwei Stunden den Aufstand gegen die Geschäftsführung. Auch am Donnerstagnachmittag soll es zwei weitere Warnstreiks in der Bremer Brauerei geben, wie die Gewerkschaft mitteilte. Diese sollen ebenfalls jeweils zwei Stunden dauern.

Auch im sachsen-anhaltinischen Wernigerode, wo der Mutterkonzern Anheuser-Busch die Biermarke Hasseröder produziert, wurde in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Arbeit niedergelegt. Insgesamt beteiligten sich bei Hasseröder rund 70 Mitarbeiter an dem Ausstand.

Beck‘s, Hasseröder und Diebels: Komplette Nachtschicht und Frühschicht bei Hasseröder im Ausstand

„Alle sind draußen“, sagte Katja Derer, Geschäftsführerin der Gewerkschaft Nahrung-Genuss- Gaststätten (NGG) für die Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz, auf Anfrage. Neben der Nachtschicht habe sich auch die Frühschicht beteiligt. Eine zweite Welle sei für Donnerstagnachmittag geplant. Man habe bereits vier Verhandlungen hinter sich, seitens der Arbeitgeber gebe es keine Bewegung.

Nach Angaben der Geschäftsführerin ist die NGG im Fall von Wernigerode von ihrer ursprünglichen Forderung nach einer Lohnerhöhung von 10 Prozent inzwischen abgerückt und verlangt noch 5 Prozent sowie eine Einmalzahlung von 1500 Euro. Der Tarifvertrag soll bis Ende dieses Jahres laufen, so die Forderung. Für die Brauereien von Beck‘s und Diebels im nordrhein-westfälischen Issum verlangt der Gewerkschaft hingegen 12 Prozent mehr Geld über eine Laufzeit von einem Jahr und eine um 150 Euro höhere Azubis-Vergütung.

12 Prozent mehr Lohn und 150 Euro für Azubis: Tarifverhandlungen laufen „fair und auf Augenhöhe“

Außerdem sollen Lehrlinge unbefristet übernommen werden und Zuschüsse zum Beispiel für Nahverkehr und Miete erhalten. „Das Angebot von 2,6 Prozent, eine Einmalzahlung und Almosen für die Auszubildenden ist Provokation genug für die Arbeitnehmenden, schon nach der ersten Verhandlungsrunde vor das Tor zu gehen“, erklärte NGG-Vertreter Björn Bauer. Bereits im April des vergangenen Jahres hatte die Produktion bei Beck’s in Bremen wegen eines Warnstreiks mehrere Stunden geruht.

Bei Anheuser-Busch in Bremen hingegen ist die Stimmung in der Geschäftsführung gut. „Wir sind in Gesprächen, die sehr fair und auf Augenhöhe verlaufen“, sagte Anheuser-Busch-Pressesprecher Fried-Heye Allers auf Anfrage von kreiszeitung.de. Weiter wolle man aber die aktuellen Tarifverhandlungen nicht kommentieren. (dpa/jon)

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