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Menstruation einfach erklärt – Welche Hormone die Stimmung beeinflussen können & was bei Regelschmerzen hilft

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Frauen menstruieren, wenn die Geschlechtsreife einsetzt. Doch was dabei im Körper passiert, ist selbst vielen Frauen ein Rätsel. Die wichtigsten Fakten rund um die Regel lesen Sie hier.

Die Menstruation als Teil des Menstruationszyklus

Die Monatsblutung dauert zwischen drei und sieben Tagen, im Durchschnitt fünf. Dabei wird mit dem Blut Gebärmutterschleimhaut ausgeschieden. Doch die Blutung ist nur ein Teil des Menstruationszyklus. Dieser dauert zwischen 25 und 36 Tage. Gezählt wird ausgehend vom ersten Tag der Regelblutung. Der Zyklus endet unmittelbar vor der nächsten Menstruation

Nur bei zehn bis 15 Prozent der Frauen ist der Monatszyklus genau 28 Tage lang. Die Länge kann auch von Monat zu Monat schwanken, das ist vor allem in der Pubertät und vor den Wechseljahren der Fall. Ihre erste Menstruation haben Mädchen meist zwischen 11 und 14 Jahren. Die letzte Regelblutung endet mit der Menopause. Der Blutverlust während der Periode liegt zwischen 15 und 74 Millilitern. 

Der Menstruationszyklus wird in drei Phasen eingeteilt.

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Erste Phase oder Follikelphase: Die Menstruation beginnt

Der Menstruationszyklus beginnt mit dem ersten Tag der Monatsblutung. Dabei stößt der Körper die nicht gebrauchte Gebärmutterschleimhaut ab. Anschließend produziert der Körper das Hormon Östrogen. Dafür ist das follikelstimulierende Hormon (FSH) verantwortlich. Die Folge: Die Gebärmutterschleimhaut wird dicker. Zur gleichen Zeit reifen die Eibläschen (Follikel) mit den Eizellen in den Eierstöcken heran. Außerdem steigt der Progesteronspiegel. Dieses Hormon bereitet die Gebärmutterschleimhaut soweit vor, dass sich eine befruchtete Eizelle einnisten kann.

In dieser Phase leiden einige Frauen unter Migräne, weil der Östrogenspiegel zu Beginn niedrig ist. Außerdem berichten Frauen, dass sich ihre Brüste fülliger anfühlen und sie mehr Lust auf Geschlechtsverkehr* haben. Dafür sorgt der steigende Östrogenspiegel.

Zweite Phase oder Ovulationsphase: Die fruchtbaren Tage

In der Ovulationsphase löst das luteinisierende Hormon (LH) den Eisprung (Ovulation) aus. Die Eizelle wird in den Eileiter entlassen. Dort ist sie etwa zwölf bis 24 Stunden befruchtbar. Wichtig: Spermien überleben bis zu fünf Tage im Körper. Deswegen haben Frauen fünf bis sechs fruchtbare Tage. Gleichzeitig ist der Zervixschleim wegen des Hormons Östrogen dünnflüssiger. Er liegt wie ein Schleimpfropfen im Zervixkanal zwischen Vagina und Gebärmutter. Spermien können ihn jetzt besser durchdringen und gelangen so in den Eileiter. 

Kurz nach dem Eisprung steigt die Körpertemperatur von Frauen um etwa ein halbes Grad Celsius an. So fühlen sich die Spermien wohler und sind aktiver. Zudem wird die Gebärmutter mehr durchblutet, der Gebärmutterhals ist weicher und geöffneter.

Dritte Phase oder Lutealphase: Das Ende des Zyklus

Die leere Eihülle im Eierstock wird zum Gelbkörper. Er hält den Spiegel des Hormons Progesteron hoch. Wird die Eizelle nicht befruchtet, bildet sich der Gelbkörper zurück. Progesteron und Östrogen sorgen dafür, dass in dieser Phase des Zyklus und nach der Befruchtung keine weiteren Eibläschen reifen. Außerdem wird der Zervixschleim nach dem Eisprung wieder dickflüssiger

Wird die Eizelle im Eileiter nicht befruchtet, stirbt sie ab. Wenn sich der Gelbkörper zurückbildet, sinkt der Progesteronspiegel, die Gebärmutterschleimhaut wird rissig und abgestoßen. Die Regelblutung setzt ein und der Menstruationszyklus beginnt von vorn. 

Rund 80 Prozent der Frauen leiden unter dem Prämenstruellen Syndrom (PMS). Diese Beschwerden setzen meist in der Lutealphase ein. Außerdem verschlechtert sich bei vielen Frauen das Hautbild. Hormonell bedingte Akne entsteht durch den niedrigen Progesteronspiegel.

Wird die Eizelle im Eileiter befruchtet, teilt sie sich mehrmals und nistet sich schließlich in der Gebärmutterschleimhaut ein. Der Gelbkörper sorgt für einen hohen Progesteronspiegel und so bildet sich die Gebärmutterschleimhaut nicht zurück. Die Monatsblutung bleibt aus und ein neues Leben kann entstehen.

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Menstruationsbeschwerden – das steckt dahinter

Damit die Gebärmutterschleimhaut wirklich abgestoßen wird, setzt der Körper in der Gebärmutterwand Prostaglandine frei. Diese sind Hormonen sehr ähnlich und sorgen dafür, dass sich die Gefäße verengen und die Muskeln zusammenziehen. So unterstützen sie den Prozess, führen aber unter Umständen zu Schmerzen. Daneben gibt es weitere Ursachen für Menstruationsbeschwerden, die noch nicht abschließend erforscht sind.

Regelbeschwerden werden oft unter dem Begriff PMS zusammengefasst, der für Prämenstruelles Syndrom steht. Dabei sind die Leiden sehr individuell. Sie können körperlich, aber auch psychisch sein. Zu den häufigsten Beschwerden zählen:

Die psychische Belastung kann bis zu Depressionen führen. Sind Sie davon betroffen, suchen Sie sich unbedingt professionelle therapeutische Hilfe. Ein Gespräch mit einer vertrauten Person kann diesen Schritt erleichtern.

Mit Beginn der Periode oder während der Blutung verschwinden die Beschwerden des PMS wieder.

PMS – was bei Menstruationsbeschwerden hilft

Es gibt nicht die eine Lösung gegen Regelbeschwerden. Generell hilft ein gesunder Lebensstil und ausreichend Schlaf. Rauchen, Alkohol und Koffein können die Symptome verstärken. Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören und das zu tun, was einem guttut. Manchen hilft Sport, anderen ein heißes Bad oder eine Wärmflasche. Auch pflanzliche Hausmittel wie Mönchspfeffer oder Johanniskraut können helfen.

Schränken die Beschwerden den Lebensalltag stark ein, schaffen Schmerzmittel Abhilfe. Helfen selbst diese nicht, sollten Betroffene unbedingt zum Arzt gehen. Manchmal stecken weiter reichende Krankheiten hinter den Symptomen, wie Endometriose. Bei der Ursachenforschung hilft ein Zyklustagebuch, bei dem die Frau ihren Körper genau beobachtet und dokumentiert, wann sie welche Beschwerden hat. (Franziska Schlögl) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Quellen: www.apotheken-umschau.de, www.msdmanuals.com

  

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