Bauchspeicheldrüsenkrebs: So senken Sie Ihr Risiko enorm

Zwar betreffen nur etwa drei Prozent aller Krebserkrankungen in Deutschland die Bauchspeicheldrüse, doch diese Krebsart ist besonders bösartig. So macht sich das Pankreaskarzinom bemerkbar.
- Bauchspeicheldrüsenkrebs kommt in Deutschland relativ selten vor.
- Jedoch endet er in den meisten Fällen tödlich.
- Was Sie unbedingt beachten sollten, um Ihr Risiko zu senken.
Bauchspeicheldrüsenkrebs zählt in Deutschland zu den eher seltenen Krebserkrankungen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) meldete, erkrankten 2016 etwa 18.600 Menschen am Bauchspeicheldrüsenkrebs (medizinisch Pankreaskarzinom). Im Gegensatz zu Brustkrebs oder Prostatakrebs sind die Überlebenschancen bei dieser Krebsart jedoch enorm niedrig: Die meisten Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs versterben. Die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate ist ausgesprochen ungünstig, wie das RKI meldet. Sie liege in Deutschland für beide Geschlechter bei neun Prozent. Damit zählt das Pankreaskarzinom neben dem Brustfellkrebs zu den Krebserkrankungen mit der niedrigsten Überlebensrate.
Der Grund dafür ist, dass Tumore der Bauchspeicheldrüse häufig erst sehr spät erkannt werden, weil sie in frühen Stadien keine oder nur sehr unspezifische Symptome zeigen.
Diese Symptome sprechen für ein Pankreaskarzinom
Warum Bauchspeicheldrüsenkrebs entsteht, ist zwar nicht abschließend geklärt, doch es gibt einige Faktoren, die die Entstehung begünstigen können. Dazu zählen Rauchen und Passivrauchen genauso wie übermäßiger Alkoholkonsum*. Nach aktuellem Wissensstand spielen allerdings auch die Ernährung sowie genetische Faktoren eine Rolle, wie die Deutsche Krebsgesellschaft berichtete.
Das Fatale an Bauchspeicheldrüsenkrebs: Es gibt bislang keine Früherkennungsuntersuchung. Alle infrage kommenden Untersuchungen wären für Menschen ohne gesundheitliche Probleme zu aufwändig und belastend oder nicht genau genug, wie der Krebsinformationsdienst meldete. Würde der Krebs frühzeitig erkannt werden, wären die Heilungschancen besser als im Endstadium. Hier liegt jedoch das Problem: Symptome treten meist erst auf, wenn der Tumor der Bauchspeicheldrüse so groß geworden ist, dass er die Produktion der Verdauungsenzyme oder deren Abfluss in den Zwölffingerdarm behindert oder wenn er bereits auf andere Organe wie Magen, Zwölffingerdarm, Leber oder Bauchfell übergegriffen hat, wie die Deutsche Krebsgesellschaft meldet.
Folgende Symptome können auf einen Bauchspeicheldrüsenkrebs hinweisen:
- Übelkeit und Erbrechen
- Appetitmangel
- Verdauungsstörungen
- Gewichtsverlust
- Druckgefühl im Oberbauch
- Diabetes* Mellitus
- Gelbsucht
- Rückenschmerzen
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So senken Sie Ihr Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken
Treten Symptome auf, ist der Krebs in der Regel bereits weit fortgeschritten, was schwindende Heilungschancen bedeutet. Da keine geeignete Früherkennungsuntersuchung auf Bauchspeicheldrüsenkrebs existiert, empfiehlt der Krebsinformationsdienst zur Vorbeugung auf Rauchen zu verzichten, Alkohol nur in Maßen trinken, sich regelmäßig zu bewegen und ein normales Gewicht* zu halten.
Sind in einer Familie mindestens zwei enge Verwandte wie Kinder, Eltern oder Geschwister am Pankreaskarzinom erkrankt, würde eine Beratung in einem spezialisierten Zentrum Sinn ergeben, wie der Krebsinformationsdienst rät.
Umfrage zum Thema
Quellen: www.krebsinformationsdienst.de; www.krebsgesellschaft.de; www.krebsdaten.de
*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
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jg