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Zeitumstellung im März 2022: Darum steigt am Sonntag das Herzinfarkt-Risiko

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Von: Jennifer Köllen

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Statistiken zeigen: Die Zeitumstellung von Winterzeit auf Sommerzeit kann für manche Menschen sogar gefährlich sein. Darum ist das Umstellen der Uhr nicht längst Vergangenheit.

Bremen – In der Nacht auf Sonntag wird uns wieder eine Stunde Schlaf und Wochenende gestohlen. Und das bei so viel Sonne. Aber bei der Zeitumstellung im März 2022 von Winterzeit auf Sommerzeit muss man nicht verzagen. Bald wird das Umstellen der Uhr eh Geschichte sein.

Bereits 2019 hat das EU-Parlament die Abschaffung der Zeitumstellung beschlossen. Eigentlich war die Umsetzung für das Jahr 2021 geplant. Doch das Vorhaben umzusetzen, die Zeitumstellung abzuschaffen, gestaltet sich schwerer als gedacht.

Zeitumstellung 2022: Im März wird die Uhr von Winterzeit auf Sommerzeit umgestellt – Herzinfarkt-Risiko steigt

Denn auch im Jahr 2022 bleibt die Zeitumstellung im März von Winterzeit auf Sommerzeit bestehen, obwohl sich so viele Menschen auch in Deutschland keine Umstellung der Uhren mehr wünschen. Und das mit gutem Grund. Denn wie Untersuchungen zeigen, leidet die Gesundheit einiger Menschen massiv unter der Zeitumstellung. Sogar die Gefahr eines Herzinfarktes steigt.

Warum belastet unseren Körper die Zeitumstellung so sehr? Und wann wird die Zeitumstellung nach vorne und zurück Geschichte sein? Hier finden Sie alle Antworten im Überblick. Auch auf die Frage, in welche Richtung Sie auf Sonntag die Uhr drehen müssen.

Zeitumstellung im März 2022: Warum gibt es die Umstellung der Uhren von Sommerzeit auf Winterzeit und wer ist dagegen?

Seit 1980 wird in Deutschland zweimal jährlich die Uhr umgestellt. Die Idee hinter der Zeitumstellung von Winterzeit auf Sommerzeit und umgekehrt: Durch die Verlängerung des Tages und das dadurch besser genutzte Tageslicht könne man einiges an Energie einsparen. Doch es zeigte sich, dass dieser Effekt sehr gering ist. Hinzu kommt, dass viele Menschen über gesundheitliche Probleme wegen der Zeitumstellung klagen. Wozu also der ganze Aufwand, die Uhren auch im März 2022 wieder umzustellen?

Eine Uhr wird vorgestellt und eine Frühlingswiese
Sommerzeit: in der Nacht von Samstag auf Sonntag, 27. März, wird die Uhr von 02:00 Uhr auf 03:00 Uhr vorgestellt. (kreiszeitung.de-Montage) © Oliver Weiken/dpa/O. Behrend/imago

Im Jahr 2018 konnten die Bürger aller EU-Mitgliedstaaten dann in einer Online-Umfrage angeben, ob sie für eine Abschaffung oder Beibehaltung der Zeitumstellung sind. Insgesamt hatten 4,6 Millionen Menschen aus den 28 Mitgliedsstaaten an der Umfrage teilgenommen. Besonders hoch war die Beteiligung in Deutschland. Das klare Ergebnis: 84 Prozent der Befragten stimmten für eine Abschaffung. Bald wurde diese auch im EU-Parlament beschlossen. Doch warum wünschen sich so viele Menschen das Ende des Drehens am Zeiger?

Zeitumstellung 2022: Weil sie schlechter schlafen, wollen EU-Bürger die Uhr nicht mehr von Winterzeit auf Sommerzeit im März umstellen

Die Zeitumstellung von Winterzeit und Sommerzeit und umgekehrt stresst vor allem Kinder, Ältere und Menschen mit Schlafstörungen. Die Umstellung der inneren Uhr kann bei ihnen bis zu einer Woche dauern. Doch nicht nur sie, sondern sehr viele Menschen tun sich schwer mit der Zeitumstellung. Der Grund: In kurzer Zeit muss der Körper den Stoffwechsel umstellen, wenn die Uhren im März von Winterzeit auf Sommerzeit umgestellt werden.

Das kostet Energie. Also, wundern Sie sich nicht, wenn Anfang nächster Woche Menschen in ihrem Umkreis mies gelaunt, müde und erschöpft sind. Oder sogar verschnupft. Denn die Zeitverschiebung belastet sogar unser Immunsystem.

Zeitumstellung auf Sommerzeit: Laut Umfrage fühlen sich viele Menschen wegen der Umstellung der Uhr auch im März 2022 schlapp

Laut einer repräsentativen Befragung der DAK-Gesundheit unter 1001 Deutschen bewirkt die Zeitumstellung auf die Sommerzeit, dass sich viele schlapp und müde fühlen. 81 Prozent geht es so. Zwei Drittel der Befragten gaben an, unter Einschlafproblemen oder Schlafstörungen zu leiden. Jeweils gut 40 Prozent können sich schlechter konzentrieren oder sind gereizter als sonst.

Ein Viertel der Befragten kam wegen der Zeitumstellung von Winterzeit auf Sommerzeit schon zu spät zur Arbeit. Jeder Zehnte fühlt sich sogar melancholisch bis depressiv.

Der Rosarote Panther dreht an der Uhr
Wer hat an der Uhr gedreht? Das hat sich schon der Rosarote Panther gefragt. Am Sonntag ist es wieder soweit. (Symbolbild) © Imago

Zeitumstellung 2022: Am Sonntag steigt wegen der Umstellung von Winterzeit auf Sommerzeit im März das Herzinfarkt-Risiko

Doch das ist noch nicht alles. Laut der DAK-Statistik häufen sich in den drei Tagen nach der Zeitumstellung von Winterzeit auf Sommerzeit sogar Herzinfarkte. Eine statistische Auswertung von Krankenhausdaten der DAK-Gesundheit zeigt: Am Sonntag, Montag und Dienstag nach dem Umstellen der Uhr war die Zahl der Herzinfarkte zwischen 2006 und 2016 um ganze 20 Prozent höher als an anderen Tagen.

Während normalerweise täglich im Schnitt 45 Personen einen akuten Herzinfarkt erleiden, sind es an den drei Tagen nach der Umstellung im März auf Sommerzeit 54. Männer und Frauen sind etwa gleichermaßen betroffen.

Herzinfarkt-Risiko wegen Zeitumstellung im März 2022 von Winterzeit auf Sommerzeit minimieren: So sorgen Sie vor

Doch jetzt bitte keine Panik. Das Risiko von gesundheitlichen Problemen wegen der Zeitumstellung im März von Winterzeit auf Sommerzeit können Sie selbst verringern.

Ärzte empfehlen, bereits ein paar Tage vor der Zeitumstellung das Schlafengehen um 10 Minuten nach hinten zu verschieben. Das lesen Sie zu spät? Auch noch kein Grund zur Sorge. Aber dann sollten Sie darauf achten, am Sonntagnachmittag kein Nickerchen zu machen, obwohl Sie vor vielleicht müde sind. Besser: Gehen Sie vor der Zeitumstellung früher ins Bett.

Damit Sie dann auch wirklich einschlafen, können Sie Ihren Körper auf einen früheren Schlaf vorbereiten. Und zwar dadurch, dass sie auch früher zu Abend essen, in den Tagen vor der Umstellung von Winterzeit auf Sommerzeit keinen Alkohol trinken und den Kaffee zum Kuchen früher. Den Kaffeekonsum etwas einzuschränken, ist ohnehin gut für die Gesundheit. Auch hilfreich: Keine spannenden Krimis mehr zu später vor der Zeitumstellung im März im TV schauen. Wie spannend der Tatort am Sonntag ist, können Sie sich ja vorher online durchlesen.

Abschaffung der Zeitumstellung war vom EU-Parmalent bis 2021 geplant. Warum dauert das so lange?

Es gibt also genügend Gründe, die Zeitumstellung im März und im Oktober abzuschaffen. Wie erwähnt, wurde das auch schon im Jahr 2019 im EU-Parlament beschlossen und für das Jahr 2021 geplant. Jetzt ist 2022. Was ist bei der Abschaffung der Zeitumstellung von Winterzeit auf Sommerzeit und umgekehrt passiert?

Zunächst einmal: Das Abschaffen der Zeitumstellung ist gar nicht so einfach, wie man denken könnte. Die Änderung braucht Vorlaufzeit und Planung, weil der gesamte Bahn- und Flugverkehr neu geplant werden muss. Außerdem sind sich verschiedene Länder in Europa nicht einig, ob man sich langfristig in Folge der Abschaffung der Zeitumstellung für die Sommerzeit oder Winterzeit entscheiden will.

Zeitumstellung: Die wichtigsten Informationen zur Sommerzeit und Winterzeit im Überblick

Infos zur Zeitumstellung von Sommerzeit und Winterzeit im März und Oktober:

Am 27. März werden die Uhren um 2:00 Uhr nachts auf 3:00 Uhr nachts vorgestellt, um die Zeitumstellung von Winterzeit auf Sommerzeit einzuläuten.

Am 30. Oktober werden die Uhren um 3:00 Uhr eine Stunde „angehalten“ und damit zurückgestellt. Somit komm es zur Zeitumstellung von Sommerzeit auf Winterzeit.

73 Prozent der deutschen Bevölkerung sind gegen die Zeitumstellung.

Rund ein Drittel aller Deutschen klagen über Beschwerden durch die Zeitumstellung. Nach einer Studie steigt sogar das Herzinfarkt-Risiko im Zuge der Zeitumstellung.

Die Zeitumstellung ist 1980 in Deutschland in Kraft getreten.

Die Zeitumstellung auf Sommerzeit und Winterzeit sollte ursprünglich dem Energiesparen dienen, laut Bundesumweltamt sei der Energieverbrauch jedoch angestiegen.

Erste Zeitumstellung in Deutschland war am 1. Mai 1916 um 11:00 Uhr

Zur ersten Zeitumstellung weltweit kam es im Jahr 1908 im kanadischen Ontario.

Abschaffung der Sommerzeit und Winterzeit: Zeitumstellung steht wegen Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie nicht zur Debatte

Noch ein Grund: Derzeit befasst sich die Politik in Europa vor allem mit dem Russland-Ukraine-Konflikt. Sie haben angesichts des Ukraine-Krieges mit Russland und der Corona-Pandemie, die vor allem durch Omikron und den Subtyp der Corona-Variante Omikron BA.2 geprägt ist, schlicht keine Zeit, sich mit der Zeitumstellung zu befassen.

Diesen Eindruck teilt auch der Physiker Andreas Bauch von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Die PTB ist für die Übermittlung der gesetzlichen Zeit in Deutschland zuständig. Es gebe keine wahrnehmbaren Politiker-Stimmen und die sonst üblichen Anfragen an seine Behörde blieben weitestgehend aus, sagte Bauch der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Ob die Zeitumstellung im März und im Oktober also sehr bald Vergangenheit sein wird? Das ist angesichts des derzeitigen Weltgeschehens fraglich und angesichts der tatsächlichen Lage auch nachvollziehbar, dass sowohl die Zeitumstellung im März als auch die Zeitumstellung im Oktober und somit auch die Uhrenumstellung von Winterzeit auf Sommerzeit und andersherum derzeit nicht zur Debatte stehen sollte.

Uhren vor oder zurück umstellen: Zeitumstellung im März 2022 In diese Richtung wird in der Nacht zum Sonntag die Uhr umgestellt

Viele Menschen können sich einfach nicht merken, ob sie nun die Uhr aufgrund der Zeitumstellung im März von Sommerzeit auf Winterzeit vor- oder zurückstellen müssen. Ärgern Sie sich nicht, wenn Sie dazugehören. Lange brauchen sie sich, daran eh nicht mehr zu erinnern. Außerdem erfahren Sie ja hier, in welche Richtung Sie am 27. März die Uhr drehen müssen.

Eine kleine Hilfe: Denken Sie einfach an das Lied aus der TV-Serie „Der Rosarote Panther“: „Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?“, heißt es darin. Dieses Lied gilt für den Frühling. Denn für die Zeitumstellung im März von der Winterzeit auf Sommerzeit werden die Uhren nach vorne gestellt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 27. März, werden die Zeiger der Uhr von 02:00 Uhr auf 03:00 Uhr vorgestellt.

Wir haben am Sonntag also eine Stunde weniger Zeit. Spätestens am Sonntagabend werden wir uns in Niedersachsen und im Rest Deutschlands also wie im Lied fragen: „Ist es wirklich schon so spät?“ *hna.de, merkur.de und kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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