Wenn Fucked up auf Tuchfühlung geht

Scheeßel - Von Pascal Faltermann. Er sucht die Nähe. Geht auf Tuchfühlung mit dem Publikum. Fucked-Up-Sänger Damian Abraham springt am Freitag beim Hurricane-Festival in Scheeßel mit nacktem Oberkörper in den Bühnengraben.
Er feiert mit den Besuchern, klatscht sie ab, hüpft ins Publikum, umarmt die Securitys und wirft sich auf den Boden. Doch nicht nur Abraham macht dies beim Hurricane-Festival in Scheeßel. Es suchen auch andere Musiker die Nähe.
Jan “Monchi” Gorkow, Sänger der Punk-Ska-Band Feine Sahne Fischfilet, taucht mit einer Flasche Schnaps vor der ersten Reihe der Red Stage auf und verteilt das Getränk in die offenen Münder. Politische Aussagen, Aufrufe zu Anti-Nazi-Demos und ein Abfeiern des Wir-Gefühls haut Gorkow raus. Die Masse grölt und singt laut mit.
Immer wieder ein Publikumsmagnet sind The Sounds. Die schwedische Indieband aus Helsingborg ist nicht zum ersten Mal beim Hurricane und kann auf viele Fans und Mitsinger zählen. „We are living in America“, trällert Sängerin Maja Ivarsson.
Im Zelt zieht Chuck Ragan in seinen Bann. Der Singer-Songwriter ist in Scheeßel ebenfalls kein Unbekannter. Artig bedankt er sich fürs Kommen, präsentiert seine neuen Songs vom aktuellen Album und wirft die langen Haare nach hinten.
Und das Wetter? Endlich. Mag der ein oder andere denken. Endlich kommt die Sonne raus. Andere meckern über den Staub. Dann ein paar Regentropfen vom Himmel. Aber: Der in der Luft herumfliegende Sand bleibt. Es ist also alles wie immer. Das Wetter beim Hurricane-Festival ist unberechenbar.