Wegen Omikron: Corona-Inzidenz in England explodiert – Regierung tatenlos
Großbritannien verzeichnet Corona-Infektionen in Rekordhöhe. Trotzdem will die Regierung vorerst nicht auf strengere Corona-Maßnahmen setzen.
London – Über die Weihnachtstage ist es in Großbritannien zu Corona-Neuinfektionen in Rekordhöhe gekommen. Die britische Regierung hält währenddessen an den geltenden Regeln fest, demnach sollen vorerst keine strengere Maßnahmen greifen.
Corona-Inzidenz in England explodiert
Um die Neuinfektions-Zahlen dennoch einzuschränken, appelliert Gesundheitsminister Sajid Javid an die Bevölkerung, wachsam zu sein, Silvester im Freien zu feiern und Schnelltest vor Versammlungen zu machen. „Wenn wir ins neue Jahr starten, werden wir natürlich prüfen, ob wir weitere Maßnahmen ergreifen müssen. Aber bis dahin bleibt es erst einmal dabei“, sagte Javid gegenpber BBC. In Niedersachsen gelten über Silvester hingegen deutlich strengere Corona-Regeln.
Land | Großbritannien |
Einwohner | 67,22 Millionen |
Fläche | 243.610 km² |
Hauptstadt | London |
Omikron in Großbritannien: Hunderttausende Fälle an einem Tag
Insgesamt kam es alleine am 24. Dezember zu 122.186 Corona-Fällen, stellten die britischen Behörden im Nachhinein fest. Das ist seit Ausbruch der Pandemie ein Höchstwert. Insgesamt seien über die drei Weihnachtsfeiertage in Großbritannien 321.036 neue positive Corona-Tests festgestellt worden. Laut dem Gesundheitsminister würden die Omikron-Variante dabei mittlerweile rund 90 Prozent aller Corona-Infektionen ausmachen.

Maßgeblich für den derzeitigen Corona-Kurs seien Erkenntnisse aus verschiedenen Studien, bei der die Omikron-Variante im Schnitt mildere Krankheitsverläufe mit sich bringen würde. Deshalb habe Premierminister Boris Johnson die Entscheidung getroffen, vorerst nicht strengere Regeln ins Leben zu rufen. Auch Virologe Christian Drosten ist von neuen Omikron-Studien positiv gestimmt.
Omikron-Variante: Strenge Regeln in Wales, Schottland und Nordirland
Doch Johnson bekomme Druck aus den eigenen Reihen. Nicht etwa, weil die Regeln zu locker seien würden, im Gegenteil, einige Parteikolleginnen und Kollegen Johnsons hatten scharfen Gegenwind angekündigt, falls Johnson die Regeln verschärfen würde. Nur in England seien die Maßnahmen so schwach, in Wales, Nordirland und Schottland hingegen würden teils deutlich strengere Regeln gelten.
Auch in der Fußball Premier-Leauge kam es in der vergangenen Woche zu Höchstwerten in Sachen Neuinfektionen. Deshalb mussten zuletzt mehrere Spiele abgesagt werden, innerhalb sieben Tage soll es zu 103 Corona-Fällen bei Spielern und Trainerteams gekommen seien. Die Liga reagiere darauf im Gegensatz zu der britischen Regierung mit strengeren Corona-Maßnahmen im Spiel und Trainingsbetrieb. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.