Lockdown: Österreich sperrt Ungeimpfte ab Montag zu Hause ein
Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle gilt in Österreich von diesem Montag an ein Lockdown für Ungeimpfte. Das haben Bundeskanzler Alexander Schallenberg und die Regierungschefs der Länder am Sonntag in Wien beschlossen.
Nach dem bereits an die Öffentlichkeit gelangten Entwurf sollen die Ausgangsbeschränkungen per Verordnung bereits am Montag in Kraft treten. Sie sollen vorerst bis 24. November gelten. Ungeimpfte dürften Haus oder Wohnung dann nur noch aus dringenden Gründen verlassen.
Lockdown für Ungeimpfte in Österreich ab Montag
Schon jetzt sind die Einschränkungen für diese Gruppe groß - etwa durch die 3G-Regel am Arbeitsplatz und die 2G-Regel im öffentlichen Leben. Der Beschluss soll die Impfbereitschaft erhöhen sowie die sozialen Kontakte verringern und damit die vierte Corona-Welle eindämmen. Bei den Corona-Neuinfektionen werden in Österreich fast täglich Rekorde verzeichnet. Am Samstag wurden mehr als 13 000 Infektionen registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz an Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner stieg auf 814,6.
Wer keine Impfung hat, darf das Haus oder Wohnung künftig nur noch aus dringenden Gründen verlassen - etwa für Einkäufe des täglichen Bedarfs, für den Weg zur Arbeit oder den Besuch beim Arzt. Die Einhaltung der Vorschrift soll mit Stichproben überprüft werden. Ziel ist, die Impfbereitschaft zu erhöhen und die sozialen Kontakte deutlich zu verringern. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner ist in Österreich inzwischen auf rund 815 gestiegen.
Ohne Impfung das Haus nur noch in dringenden Fällen verlassen
„Wir setzen den Schritt nicht leichten Herzens“, sagte Schallenberg. Die Zahlen sprächen aber eine eindeutige Sprache. Unter den Ungeimpften betrage die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner mehr als 1700. Es gelte nun mit aller Kraft, die „beschämend niedrige“ Impfquote endlich zu erhöhen. „Mit dieser Impfquote werden wir im Teufelskreis steckenbleiben.“ Die Maßnahme werde sehr konsequent kontrolliert, Verstöße würden entsprechend bestraft.
Mit dieser Impfquote werden wir im Teufelskreis steckenbleiben.
Schon jetzt sind die Einschränkungen für Ungeimpfte groß - etwa durch die 3G-Regel am Arbeitsplatz und die 2G-Regel im öffentlichen Leben. Bereits seit Anfang November gelten Verschärfungen, die auch Wirkung zeigen. Die Zahl der Impfungen stieg sprunghaft an und liegt nun wieder auf dem Niveau von Juli. Die Impfquote beträgt rund 65 Prozent - etwas weniger als in Deutschland.
Nach einem Stufenplan der Regierung sollte der Lockdown für Ungeimpfte eigentlich erst bei einer Zahl von 600 belegten Intensivbetten kommen. Aktuell sind nach Angaben der Behörden 433 Plätze belegt. Wegen der wieder hohen Infektionszahlen zog die Regierung den Schritt nun aber vor. Um eine zu starke Belastung der Kliniken zu vermeiden, fordern Experten einen Lockdown für alle. Das will die Regierung vermeiden. Es soll verhindert werden, dass die Impfbereitschaft wieder sinkt.
Auch die Deutsche Bundesregierung hat Österreich inzwischen als Hochrisikogebiet eingestuft. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.