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Affenpocken-Notstand: Zwei Todesfälle in Spanien, einer in Brasilien

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Von: Marcel Prigge

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Affenpocken, rasterelektronenmikroskopische Aufnahme des Affenpockenvirus
Das Affenpocken-Virus unter einem Elektronenmikroskop. Affenpocken haben jüngst zwei Todesfälle in Spanien gefordert. Einen weiteren Fall könnte es in Brasilien geben. New York ruft bereits den Notstand aus. © ZUMA Wire/Niaid/Imago

Durch die Affenpocken ist es in Spanien zu den ersten beiden Todesfällen in Europa gekommen. Erst vor eine Woche erklärte die WHO den Affenpocken-Ausbruch zur Notlage von internationaler Tragweite.

Madrid/Albany – Laut spanischen Behörden sind die ersten beiden europäischen Todesfälle durch Affenpocken registriert worden. Wie die spanische Gesundheitsbehörde mitteilt, starben zwei Männer am Freitag, 29. Juli 2022, und am Samstag, 30. Juli 2022, in Krankenhäusern in der Region Valencia und in Córdoba. Die WHO rief erst vor einer Woche den Affenpocken-Ausbruch zu einer Notlage von internationaler Tragweite aus. Und auch Brasilien meldet einen möglichen Tod durch Affenpocken. Die Gouverneurin des Bundesstaates New York rief bereits den Notstand aus.

Affenpocken: In Spanien zwei Todesfälle, ein möglicher Todesfall in Brasilien

Ab Freitagabend hat das spanische Gesundheitsministerium den Tod eines Mannes mitgeteilt, der mit Affenpocken infiziert gewesen war. Direkt am darauffolgenden Tag kam dann die zweite Meldung: Ein weiterer Mann ist gestorben. Beide Patienten wurden Gehirnentzündung, die eine Infektion hervorrufen kann, in Krankenhäuser eingewiesen. Nach Informationen einer Regionalzeitung sowie des regionalen Gesundheitsministeriums in Andalusien soll es sich um einen etwa 40 Jahre alten Mann sowie einen 31-Jährigen handeln. Ob die Todesfälle auf Vorerkrankungen zurückgeht, wird derzeit noch geprüft.

Affenpocken: Spanien mit am stärksten betroffen / WHO beschreibt Ausbruch als „Notlage von internationaler Tragweite“

Spanien ist eines der Länder, das am stärksten von den Affenpocken betroffen ist. Bisher habe es etwa 4300 erfasste Fälle und etwa 120 Krankenhaus-Einweisungen gegeben, teilte das Gesundheitsministerium laut dpa mit. Auch weil sich das Affenpocken-Virus so schnell verbreitet, hat die WHO vergangene Woche die höchste Alarmstufe ausgerufen. Der Ausbruch sei eine „Notlage von internationaler Tragweite“, so der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Denn die internationale Verbreitung der Infektionskrankheit sei ungewöhnlich.

Möglicher Todesfall durch Affenpocken in Brasilien / New York ruft Notstand aus

Ebenfalls am Freitag meldete Brasilien einen ersten möglichen Todesfall im Zusammenhang mit Affenpocken. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Brasília habe es sich um einen Patienten mit weiteren Erkrankungen gehandelt. Im US-Bundesstaat New York hingegen wurde wegen der Affenpocken der Notstand ausgerufen. So könne schneller auf den Ausbruch reagiert werden, berichtet Gouverneurin Kathy Hochul. Man müsse zur Eindämmung des Virus „jedes Werkzeug nutzen“ und besonders Risikogruppen so gut wie möglich schützen.

Affenpocken in Deutschland: 2600 Fälle nach Affenpocken-Infektion registriert

Weltweit gibt es derzeit rund 23.000 Affenpocken-Fälle – 14.000 davon in Europa. In Deutschland wurden bis jetzt 2600 Fälle registriert, nach jüngsten Erhebungen fallen 38 Infektionen mit Affenpocken fallen davon auf Niedersachsen. Eine Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission für bestimmte Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten. Ein erhöhtes Infektionsrisiko hätten insbesondere Männer, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern hätten. Laut der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC habe es jedoch auch vereinzelt Fälle von Affenpocken bei Kindern gegeben. Bei einer Affenpocken-Infektion können Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten sowie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen auftreten. In der Regel verläuft die Krankheit nicht tödlich.

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