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Neue Omikron-Variante XE: Wie gefährlich ist die Mutation aus BA.1 und BA.2? 

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Von: Yannick Hanke, Jan Knötzsch

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Nach den Omikron-Varianten BA.1 und BA.2 ist vor der Omikron-Variante XE. Sie ist jetzt in Großbritannien aufgetaucht. Das ist bislang über sie bekannt.

London/Hannover/Bremen – Omikron ist omnipräsent. Noch immer und nun ist wieder eine neue Omikron-Variante aufgetaucht. Die neue Omikron-Variante XE soll eine Kombination aus den Corona-Varianten BA.1 und BA.2 sein. Auch wenn die Corona-Inzidenzen in Niedersachsen und Bremen zahlreiche Lockerungen der Corona-Regeln möglich machen – so übrigens lauten die neuen Corona-Regeln in Niedersachsen.

Doch bei aller Hoffnung darauf, dass die Menschen nicht nur in Niedersachsen und Bremen, sondern in ganz Deutschland bald wieder ein halbwegs „normales“ Leben trotz der Existenz der Coronavirus-Pandemie führen können, gibt es nach wie vor eben auch noch Risiken. Die liegen in der Omikron-Variante begründet, bei der nach dieser Zeitspanne die ersten Symptome auftreten.

Omikron XE: Neue Corona-Variante aus Omikron BA.1 und BA.2

Dabei ist übrigens wichtig zu wissen, dass die Symptome der Corona-Variante Omikron BA.2 einer Erkältung ähneln können. Und damit noch nicht genug: In Großbritannien sind nun hunderte Fälle einer neuen Corona-Variante bekannt geworden, die auf den Namen Omikron XE hört und eine Mutation aus den Omikron-Varianten BA.1 und BA.2 ist. Wie gefährlich ist sie?

SARS-CoV-2-Variante:Omikron
Erste Probe:9. November 2021
Erste Identifikation und Bezeichnung:24. November 2021
Einstufung als besorgniserregende Variante:26. November 2021

Neue Omikron-Variante XE: Mutation aus BA.1 und BA.2 in Großbritannien entdeckt – über 600 Fälle

„Sehr frühe Beobachtungen aus Dänemark legen nahe, dass zwischen BA.1 und BA.2 in der Krankheitsschwere kein großer Unterschied zu sein scheint“, hat die Virologin Sandra Ciesek jüngst gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“ zu den Omikron-Varianten BA.1 und BA.2 erklärt. Während nun die Sorge in Großbritannien wegen der neuen Omikron-Variante XE wächst, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) im Februar 2022 mit, dass es für Geimpfte und Genesene keinen Unterschied bei der Schwere der Erkrankung mit Omikron gebe – egal, ob nun eine Erkrankung mit der Omikron-Variante BA.1 oder BA.2 vorliege. Valide, klinische Daten dazu liegen derzeit allerdings noch nicht vor. Aber wie verhält es sich mit der neuen Omikron-Variante XE?

Zu sehen sind Coronaviren und ein Straßenschild, auf dem das Wort Omikron geschrieben steht.
In Großbritannien ist die neue Omikron-Variante XE entdeckt worden. Bei ihr handelt es sich um eine Mutation der beiden Omikron-Varianten BA.1 und BA.2 © Bihlmayer/imago

In Sachen Corona-Infektion ist nach wie vor auch interessant, welche Corona-Schnelltests eine Infektion mit der Omikron-Variante erkennen. Und während diese Frage die Menschen beschäftigt, rollt nun eben eine weitere auf sie zu, die sich mit der neuen Omikron-Variante XE beschäftigt – und das Ganze dann auch noch verbunden mit der Angst, dass die Corona-Inzidenzen unter Umständen bald wieder in ungeahnte Höhen schießen können.

Omikron XE: Wo wurde die neue Corona-Mutation von BA.1 und BA.2 bisher nachgewiesen?

Wie bereits skizziert, konnte die neue Corona-Variante Omikron XE in Großbritannien nachgewiesen werden. Dort macht sie laut „Focus Online“ bislang jedoch weniger als ein Prozent aller Corona-Fälle aus. Zudem trat die Omikron-Variante XE bislang auch in Thailand auf sowie vermeintlich auch in Mumbai, der größten Stadt Indiens.

Doch hätte eine genauere Analyse der Virusprobe aus Indien schließlich Folgendes ergeben: Sie entsprach nicht der Definition der neuen Omikron-Variante XE, wie sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgegeben wird. Darüber berichtet „NDTV“.

Omikron XE: Symptome und Inkubationszeit lassen sich wie Omikron BA.2 wenig bekannte Aussagen treffen

Nach bisherigem Forschungsstand können die Corona-Experten aus den Großbritannien derzeit keineswegs einschätzen, ob die neue Omikron XE andere Symptome aufweist, die die Corona-Variante verlässlich von Omikron BA.1 oder Omikron BA.2 unterscheidet. Bei den Omikron-Varianten äußern sich die Symptome häufig als jene, die einer Erkältung ähneln. Gleiches gilt für die Inkubationszeit von Omikron B

Typische Omikron-Symptome, die nach derzeitiger Datenlage wohl auch auf Omikron XE zu treffen, sind demnach bei den Corona-Varianten Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen sowie eine laufende Nase. Auch eine blasse, graue oder bläuliche Färbung der Haut, der Lippen oder der Nagelbetten können als Indizien oder gar Omikron-Symptome gelten, die auf eine Corona-Infektion sowohl mit Omikron BA.1 oder Omikron BA.2 oder möglicherweise mit in Großbritannien mit Omikron XE hindeuten könnten.

Omikron XE: Infektionsrisiko der Corona-Variante höher als bei Omikron BA.1 und BA.2

Als gesichert gilt hingegen, dass das bei der neuen Corona-Variante Omikron XE das Infektionsrisiko höher zu sein scheint, als es bei Omikron BA.1 und Omikron BA.2 der Fall ist. Jedenfalls geht die WHO bisher davon aus, dass die neue Omikron-Variante XE bis zu 10 Prozent ansteckender ist als ihre Vorgänger.

Hingegen deuten die bisherigen Forschungsergebnisse daraufhin, dass auch Omikron XE bei den schweren Verläufen der Corona-Infektion weniger schwer wiegt, als andere Corona-Mutationen wie Delta. Ähnliches bestätigte bereits für die Varianten-Vorgänger BA.1 und BA2.

Neue Omikron-Variante XE: Wie gefährlich ist die Mutation der Omikron-Varianten BA.1 und BA.2?

„Gefüttert“ wird die Angst vor hohen Infektionszahlen also durch die Entdeckung der neuen Corona-Variante XE, die als Rekombination zweier Omikron-Varianten gerade die britische Gesundheitsbehörde (UKHSCA) beschäftigt. Die UKHSCA befasst sich intensiv mit der neuen Omikron-Variante XE, neben der noch zwei weitere Rekombinationen existieren. Valide Ergebnisse aber, wie gefährlich die Corona-Variante Omikron XE ist, gibt es – zumindest aktuell – noch nicht zu Mutation der beiden Omikron-Stämme BA.1 und BA.2 ist.

Allerdings ist bereits eine Tendenz hinsichtlich der Gefahr, die von der neuen Omikron-Variante XE ausgeht*, erkennbar, wie fr.de berichtet. Demnach wurden nach Angaben der britischen Gesundheitsbehörde bis zum 22. März 2022 insgesamt 637 Fälle der neuen Omikron-Variante XE in England festgestellt.

Dies allerdings ist nur ein kleiner Teil der zehntausenden Coronavirus-Fälle, die in England seit der Aufhebung der Corona-Beschränkungen täglich gemeldet werden. Die anfänglichen Wachstumsraten der Omikron-Variante XE unterscheiden sich laut fr.de nicht wesentlich von BA.2. Doch unter Verwendung der neuesten Daten bis zum 16. März 2022 lag die Wachstumsrate von XE plötzlich deutlich höher. Sie übertraf die des Omikron-Subtyps BA.2 laut UKHSCA um 9,8 Prozent.

Omikron XE: Britische Gesundheitsbehörde UKHSCA über die neue Corona-Variante aus BA.1 und BA.2

„Diese spezielle rekombinierte Variante XE hat eine variable Wachstumsrate gezeigt. Wir können aber noch nicht bestätigen, ob sie wirklich einen Wachstumsvorteil hat“, sagt Susan Hopkins, leitende Beraterin beim UKHSCA über die neue Omikron-Variante XE laut fr.de. „Bisher gibt es noch nicht genügend Beweise, um Rückschlüsse auf die Übertragbarkeit, den Schweregrad oder die Wirksamkeit des Impfstoffs zu ziehen“, sagte Hopkins weiter zur Frage, wie gefährlich die neue Omikron-Variante XE als Mutation aus BA.1 und BA.2 nun wirklich ist.

Omikron-Variante XE: Wie sieht die neue Corona-Mutation überhaupt aus?

Die neue Omikron-Variante XE muss als Rekombinante aus BA.1 und BA.2 verstanden werden. Omikron XE teilt die Mehrheit des Genoms wie auch den Bereich für das S-Protein mit BA.2 Zudem enthält Omikron-XE ganze drei neue Mutationen. Und somit fasst die WHO den neu in den Fokus gerückten Virustyp auch zur Omikron-Familie.

Einen griechischen Buchstaben erhält die neue Omikron-Variante XE vorerst aber nicht. Schließlich ist die WHO aktuell nicht der Auffassung, dass diese Mutation Omikron XE eine besorgniserregende Variante darstellt. So wurde auch schon mit der Omikron-Unterform BA.2 verfahren, die genetisch nur entfernt verwandt mit BA.1 ist – und deswegen ebenfalls keinen griechischen Buchstaben erhielt.

Neue Omikron-Variante XE: Wie wirksam sind Corona-Impfungen gegen die Mutation?

Wissenschaftlich wurde bereits nachgewiesen, dass Corona-Impfungen das Risiko eines schweren Verlaufes nach einer Omikron-Infektion deutlich verringern. Die Veränderungen vom Virus, die nun in Form der Omikron-Variante XE vorliegen, könnten Einfluss auf die Wirksamkeit der bisherigen Impfstoffe haben. Das lässt sich im Falle von Omikron XE bis dato aber noch nicht seriös klären.

Tatsächlich werde die WHO die Omikron-Variante XE so lange unter Omikron einordnen, bis „signifikante Unterschiede bei der Übertragung und den Krankheitsmerkmalen, einschließlich des Schweregrads, gemeldet werden“. Dann könnte und müsste auch hinsichtlich der Anpassung oder Neuentwicklung von Impfstoffen reagiert werden.

Omikron XE: Sollte man wegen der Verbreitung der neuen Corona-Variante beunruhigt sein?

Studien konnten bereits nachweisen, dass sich die Omikron-Unterform BA.2 nochmal deutlich schneller als der „Urtyp“ verbreitet. Wie verhält es sich aber mit der nun neu entdeckten Omikron-Variante XE? Stellt die Verbreitung von Omikron XE eine große Gefahr dar? Die entscheidende Frage, de sich Ulf Dittmer, Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Essen, stellt:

Kann sich so ein Virus durchsetzen gegen das, was vorherrschend ist?

Ulf Dittmer, Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Essen, gegenüber „Focus Online“

Eine Art „Super-Variante“ durch das Auftauchen der Omikron-Variante XE kann Dittmer zumindest so gut wie ausschließen. Im Gegensatz zu Delta würde Omikron nicht so sehr „effizient tieferes Gewebe“ infizieren. Und einen Rückwärtsgang der Evolution in Bezug auf die verschiedenen Coronaviren schließt Dittmer aus.

Wegen neuer Omikron-Variante XE „nicht in Panik verfallen“ – und doch ist Vorsicht geboten

Die wichtigste Erkenntnis vom Virologen Leo Poo der Universität Hongkong in Bezug auf die neue Omikron-Variante XE gegenüber „Bloomberg“: „Wir sollten neue Rekombinanten eng überwachen, aber wir sollten im Moment nicht in Panik verfallen“. Vorsicht ist also wie so oft bei Corona-Entwicklungen geboten. Doch erweist sich Angst mal wieder als schlechter Ratgeber. (Stand der Daten: 9. April 2022) * kreiszeitung.de und fr.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

* Transparenzhinweis: Dieser Artikel wurde zuletzt am Samstag, 9. April 2022, um 10:25 Uhr aktualisiert.

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