Von wegen guter Schlaf: Warum man auch im Winter nachts schwitzt

Nachtschweiß ist lästig und verhindert guten Schlaf. Die Ursachen lassen sich häufig beheben. Ansonsten hilft der Besuch beim Facharzt.
Berlin – Guter Schlaf ist wichtig, doch viele Verbraucher in Deutschland leiden dennoch unter Problemen, die einer ausgewogenen Erholung im Wege stehen. Wenn es dann doch mit dem Einschlafen geklappt hat, wachen manche Menschen nachts plötzlich auf, sind schweißgebadet. An nächtliche Ruhe ist in solchen Fällen selten zu denken. Der sogenannte Nachtschweiß ist dabei kein Phänomen, das nur in den Sommermonaten auftritt.
Auch in den kühleren Monaten kommt es immer wieder vor, dass die Laken am Morgen vom Schwitzen feucht sind. Doch wieso ist das überhaupt so?
Schweiß im Winter: Wärme ist kontraproduktiv für Schlaf – diese Ursachen gibt es
Jeder wird es kennen: Draußen wird es immer kälter, Regen prasselt an die Fenster und der Wind jagt ums Haus. In der dunklen Jahreszeit haben es viele Menschen daher sehr gerne gemütlich und verkriechen sich nachts ins warme Bett. Dicke Bettwäsche, Schlaganzüge, Socken oder gar eine Wärmflasche sorgen dann dafür, dass es beim Einschlafen ganz gemütlich ist. Doch in der Nacht kann das schnell zum Problem werden: Nicht selten ist es dann viel zu warm und schwitzig. Viele Menschen fragen sich dann, wie oft sollte die Bettdecke eigentlich gewaschen werden.
Der Nachtschweiß kann dabei sehr lästig sein, den Schlaf und damit auch verbunden die Erholung stören. Wie focus.de berichtet, wird das Phänomen als unphysiologisches Schwitzen bezeichnet und auch Hyperhidrose genannt. Schwitzen ist eine nützliche Funktion des Körpers, um überschüssige Wärme regulieren zu können. Diese wird von innen nach außen geleitet und durch die Verdunstung kühlt sich der Körper herunter. Auch wenn Menschen krank sind, ist Schweiß eine übliche Reaktion des Körpers auf hohes Fieber. Manchmal sorgt allerdings auch eine Depression für entsprechende Symptome.
Nachtschweiß: Diese Ursachen gibt es im Winter
Wenn das Schwitzen allerdings überdurchschnittlich wird und die Erholung trübt, gilt es, der Ursache auf den Grund zu gehen. Mehrere Tipps können dafür sorgen, dass der Schlaf wieder schweißfrei und damit auch entspannt wird. Während der kalten Jahreszeit heizen viele Verbraucher demnach ihre Räume auf. Für guten Schlaf ist allerdings ein optimales Raumklima entscheidend. Hierzu gehört die perfekte Zimmertemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität. Die optimale Zimmertemperatur beträgt übrigens 15 bis 18 Grad Celsius.
Sollte das Raumklima optimale Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf bieten, der Nachtschweiß aber bleiben, lohnt sich auch ein Blick auf die Textilien im Schlafzimmer: Winterbettwäsche, Matratzenauflagen oder die Nachtwäsche können nämlich den entscheidenden Unterschied machen. Ein hoher Baumwollanteil oder atmungsaktive Nachtwäsche können schnell den Schlafkomfort erhöhen.
Guter Schlaf trotz Schweiß im Winter: Darauf sollten Verbraucher achten
Sollte dennoch kein guter Schlaf möglich sein, kommen auch andere Gründe infrage, die für Nachtschweiß sorgen können. Mitunter ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um die Symptome für die Schweißanfälle abklären zu lassen. Wichtig ist: keine Panik. Bis zu eineinhalb Liter Schweiß pro Nacht gelten noch als normal. Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland schreibt, gibt die subjektive Wahrnehmung gute Indikatoren, ob die Menge an Nachtschweiß doch zu viel sein könnte.
Wer unter Nachtschweiß leidet, kann auch seinen Rhythmus am Abend überprüfen: Wenn wenige Stunden vor dem Schlafengehen Alkohol konsumiert wird, beginnt der Körper in der Regel in der zweiten Schlafhälfte mit dem Abbau der Giftstoffe. Dabei gerät er auch ins Schwitzen. Auch der Verzehr von schwerer Kost oder Sport vor dem Schlafengehen können die Schweißproduktion anstoßen.
Wenn die Hormone Ursachen sind: Wenn man mit Nachtschweiß zum Arzt sollte
Abgesehen von den genannten Beispielen gibt es weitere Aspekte, die ein Arzt abklären kann. Dazu zählen Medikamentenkonsum, Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder der Hormonhaushalt. Ein weiterer Bereich, der vielleicht zunächst weniger Beachtung erfährt, ist die psychische Verfassung. Sollten Belastungen, Sorgen oder Depressionen zum Alltag gehören, werden auch während des Schlafs weiter Stresshormone ausgeschüttet, die die Qualität des Schlafs beeinträchtigen können. Hormone sind übrigens auch dafür verantwortlich, während des weiblichen Zyklus die Leistungsfähigkeit zu beeinflussen.
Eine obstruktive Schlafapnoe, also eine Atmungsstörung, kann ebenfalls dafür verantwortlich sein, dass es zu vermehrten Nachtschweiß kommt. Hier gilt es, die Symptomatik mit einem Facharzt abzuklären. Sollte der Nachtschweiß nicht nur temporär im Winter, sondern regelmäßig auftreten, ist der Gang zum Arzt generell alternativlos. Dieser kann dann feststellen, ob die Ursache harmlos oder eine weitere Behandlung vonnöten ist.