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Jede achte Frau betroffen: So erkennen Sie Symptome für Brustkrebs

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Von: Carolin Gehrmann

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Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jede achte Frau erhält diese Diagnose. Dabei ist die Krankheit gut heilbar – wenn man sie rechtzeitig erkennt. Deshalb sollte man die Anzeichen gut kennen.

Bremen – Brustkrebs ist mit rund 30 Prozent aller Krebsfälle die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Ungefähr 69.000 Mal im Jahr stellen Ärztinnen und Ärzte die Diagnose Mammakarzinom bei einer Frau. Damit erkrankt etwa jede achte in ihrem Leben an Brustkrebs. Aber auch Männer können Berustkrebs bekommen. Sie machen jedoch nur etwa ein Prozent der Fälle aus.

Symptome für Brustkrebs früh erkennen: Lebenserwartung steigt seit Jahrzehnten kontinuierlich an

Die Aussichten für Erkrankte, bei denen sich beim Brustkrebs Metastasen bilden, sind allerdings verhältnismäßig gut: Denn auch wenn Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen ist, so ist sie nicht die gefährlichste Krebsart. Rechtzeitig erkannt und rechtzeitig in die Brustkrebs-Behandlung gestartet, sind die meisten Erkrankungen nämlich heilbar, wie die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) erklärt. Außerdem ist die Sterberate seit Jahrzehnten kontinuierlich rückläufig. Diese positive Entwicklung hat zum einen mit der verbesserten Früherkennung zu tun, weswegen Tumoren schon in einem frühen, noch gut behandelbaren Stadium erkannt werden, aber auch mit Fortschritten in der Behandlung.

Brustkrebs ist häufigste Krebsart bei jungen Frauen zwischen 30 und 44

Jüngere Frauen sind zwar insgesamt seltener betroffen, dafür ist Brustkrebs laut dem Krebsregister des Robert-Koch-Instituts (RKI) aber die häufigste Krebsart in der Altersgruppe zwischen 30 und 44 Jahren. Besonders erhöht ist das Brustkrebs-Risiko für Frauen ab 50 Jahren. Im Alter von 65 bis 69 Jahren ist es am höchsten. Danach sinkt es wieder ab.

Das Tückische an der Krankheit Brustkrebs ist, dass sie oft lange Zeit keine eindeutigen Beschwerden verursacht. Wenn ein Tumor ertastbar ist, hat er außerdem schon eine Größe von ein bis zwei Zentimetern erreicht, je nachdem, wo er sich befindet. Frauen ab 25 Jahren sollten sich dennoch regelmäßig selbst untersuchen und bei ersten Warnsignalen zum Arzt gehen. DIe Wichtigkeit der Brustkrebsvorsorge ist nicht zu unterschätzen.

Symptome bei Brustkrebs: Diese Anzeichen können erste Warnsignale sein

Das erste Symptom, das auf Brustkrebs hinweist, ist in der Regel ein Knoten in der Brust oder der Achselhöhle. Häufig wird dieser sogar von den Frauen selbst ertastet. Doch es gibt noch eine Reihe anderer Anzeichen, bei denen eine Abklärung durch eine Fachärztin oder einen Facharzt erforderlich ist, da es sich um Hinweise auf Krebs handeln könnte. Dazu gehören:

Brustkrebs erkennen: Anzeichen und Symptome im Überblick

Ursachen für Brustkrebs meist unklar – es gibt jedoch Risikofaktoren

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Brustkrebs sind oft unklar. In wissenschaftlichen Untersuchungen konnten aber einige Faktoren nachgewiesen werden, die das Risiko zu erkranken, erhöhen. Der wichtigste darunter ist das Alter. Denn die Wahrscheinlichkeit zu erkranken steigt mit den Lebensjahren. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten Frauen zwischen 50 und 69 Jahren daher die Teilnahme am Mammographie-Screening-Programm an. Dabei wird die Brust alle zwei Jahre mittels Röntgentechnik untersucht, um Tumore und deren Vorstufen im Brustgewebe erkennen zu können.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen eine frühzeitige Erkennung von Brustkrebs
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen eine frühzeitige Erkennung von Brustkrebs – und damit bessere Heilungschancen. ©  Praxis der Radiologie - Neuroradiologie - Dr. Topcu & Kollegen

Mehrere Risikofaktoren können Brustkrebs beeinflussen – auf hormonelle Schwankungen achten

Neben dem Alter gibt es aber noch einige andere Faktoren, die das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erhöhen. Dazu gehören insbesondere hormonelle Einflüsse, vor allem die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen spielen dabei eine große Rolle. Je länger eine Frau in ihrem Leben den monatlichen zyklusbedingten Hormonschwankungen ausgesetzt ist, desto höher ist ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.

Laut des Robert-Koch-Instituts steigern eine frühe erste Regelblutung und ein später Beginn der Wechseljahre das Brustkrebsrisiko. Frauen, die Kinder geboren und diese möglichst noch gestillt haben, haben ein geringeres Risiko als kinderlose Frauen. Auch eine Hormon­ersatz­therapie während der Wechseljahre kann das Brustkrebsrisiko steigern, besonders bei längerer Dauer und kombi­nierter Östrogen-Gestagen-Einnahme. Die Einnahme der „Pille“ zur Verhütung erhöht die Brustkrebsgefahr zwar ebenfalls, aber im Vergleich ist es deutlich geringer.

Ursachen für Brustkrebs: Veranlagung und persönlicher Lebensstil erhöhen das Risiko für Erkrankung

Genau wie das Alter ist auch die genetische Veranlagung ein Risikofaktor, auf die Frauen keinen Einfluss haben. Wenn Verwandte ersten Grades, also Mutter oder Schwester, bereits einen bösartigen Brusttumor hatte, dann ist das eigene Risiko ebenfalls erhöht. Etwa ein Viertel der Patientinnen mit familiärer Vorbelastung verfügen über Risikogene, die Brustkrebs auslösen können. Zu den schon länger bekannten gehören Veränderungen der Gene BRCA1 (BReast-CAncer-1) und BRCA2 (BReast-CAncer-2). Bei rund 50 bis 80 Prozent der Frauen mit dieser Mutation entwickelt sich im Laufe ihres Lebens Brustkrebs.

Die Heilungschancen und die Wahrscheinlichkeit zu überleben verbessern sich jedoch stetig, vor allem bei frühzeitiger Diagnose von Brustkrebs. Wer sein persönliches Risiko kennt, nimmt möglicherweise auch regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch und erhöht damit seine Aussichten auf eine erfolgreiche Brustkrebsbehandlung.

Was gegen Brustkrebs hilft: Regelmäßige Bewegung senkt Risiko – Alkoholkonsum und Rauchen möglichst vermeiden

Den persönlichen Lebensstil kann man hingegen relativ einfach verändern und das persönliche Risiko senken. Denn genau wie bei allen anderen Krebsarten wirkt es sich ungünstig aus, wenn man raucht und sich wenig bewegt. Auch Übergewicht erhöht das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Laut der Ärzteorganisation GenoGyn haben Frauen, die täglich 30 bis 60 Minuten körperlich aktiv sind, ein um 20 bis 25 Prozent geringeres Brustkrebsrisiko als Frauen, die sich wenig bewegen.

Es empfiehlt sich auch, nicht zu rauchen und den Alkoholkonsum zu reduzieren. Die Obergrenze für Frauen liegt bei einem Glas Wein am Tag. Auch eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um das persönliche Risiko für Brustkrebs zu senken – genau wie das für viele andere Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes der Fall ist.

So läuft die Behandlung bei Brustkrebs: Bei Therapie hat sich vieles verbessert

In der Behandlung von Brustkrebs hat sich im Laufe der Zeit vieles verbessert. So ist die Therapie nicht nur effektiver geworden, sondern auch schonender und vor allem wirksamer. Dadurch hat sich die Prognose für die Patientinnen deutlich verbessert. „In allen Stadien liegt die Überlebenschance nach zehn Jahren durchschnittlich bei 80 Prozent“, erklärt Onkologe Olaf Ortmann, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft gegenüber focus.de. Wird Brustkrebs frühzeitig diagnostiziert und ist er noch unter zwei Zentimetern klein, leben sogar über 90 Prozent der Betroffenen nach 15 Jahren noch.

Die drei gängigsten Therapieverfahren, um Brustkrebs zu behandeln, sind:

  1. Operation
  2. Bestrahlung
  3. Medikamente

Bei der medikamentösen Behandlung von Brustkrebs kann in vielen Fällen sogar auf eine Chemotherapie verzichtet werden. Das ist beispielsweise möglich, wenn der Krebs sich noch in einem sehr frühen Stadium befindet. Oft sind Brusttumore aber auch hormonsensitiv, das bedeutet, dass die Hormone Östrogen oder Progesteron das Wachstum des Tumors antreiben. In diesem Fall bietet sich eine Therapie mit antihormonellen Medikamenten an, die die Hormone blockieren. So kann eine Brustkrebserkrankung häufig über lange Phasen erfolgreich behandelt werden, noch dazu mit nur wenigen Nebenwirkungen.

Die Operation von Brustkrebs ist viel schonender als früher – die Brust wird möglichst erhalten

Auch die Operationen an der Brust, um Tumore zu entfernen, sind inzwischen weniger radikale Eingriffe als früher. Amputationen der Brust und die Entfernung der Lymphknoten in der Achsel werden von Ärzten heute möglichst vermieden. „Das Ziel ist, brusterhaltend zu operieren“, sagt Onkologe Ortmann gegenüber focus.de. Nur noch bei 20 Prozent der Patientinnen, die an Brustkrebs leiden, wird die betroffene Brust entfernt. Früher betraf es noch über die Hälfte der erkrankten Frauen.

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