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US-Forscher warnen: höheres Risiko bei Nebenwirkungen durch Corona-Impfungen

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Von: Johannes Nuß

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Wie sicher sind die Impfstoffe von Biontech und Moderna? Eine US-Studie behauptet, die Nebenwirkungen mRNA-Vakzine seien gefährlicher als eine Corona-Infektion.

College Park – Sind die Corona-Impfungen mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna wirklich so sicher, wie von Politikern und Wissenschaftlern in Deutschland immer behauptet wird? Nein, sagt Peter Doshi, Professor für Pharmazie an der US-Universität von Maryland in College Park und Mitherausgeber des „British Medical Journals“. Er will in einer Studie herausgefunden haben, dass das Risiko der Nebenwirkungen durch eine Corona-Impfung mit einem der mRNA-Impfstoffe höher sei, als aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus im Krankenhaus zu landen.

Dabei gelten die Impfungen gegen Corona als wesentlicher Eckpfeiler im Kampf gegen die Pandemie. Laut Modellrechnungen sollen durch sie bis zu 20 Millionen Corona-Tote verhindert worden sein. Auch hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gerade am Wochenende erneut dazu aufgerufen, sich gegen Corona impfen zu lassen.

Nebenwirkungen durch Corona-Impfungen: US-Forscher warnen vor einem höheren Risiko

Erschienen ist die Doshi-Studie und die damit einhergehende Warnung vor Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen in der Fachzeitschrift „Vaccine“ berichtet ntv.de. „Generell traten in der Pfizer/Biontech-Impfstoffgruppe schwere Nebenwirkungen um 36 Prozent häufiger auf als in der Placebogruppe, bei Moderna waren es 6 Prozent. Kombiniert man beide Studien, kommt man auf ein um 16 Prozent erhöhtes Risiko einer schweren Nebenwirkung durch Covid-Impfstoffe“, zitiert welt.de Professor Peter Doshi. Wie es heißt, sollten die Impfempfehlungen noch einmal neu überdacht werden. Gefordert wird dies zumindest für Menschen, die ein wesentlich geringeres Risiko haben, aufgrund eines schweren Verlaufes in einem Krankenhaus zu landen.

Welche Nebenwirkungen bei einer Corona-Impfung auftreten können

Wie bei jeder Impfung können auch nach der COVID-19-Impfung Impfreaktionen und Nebenwirkungen auftreten. Impfreaktionen treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und klingen innerhalb weniger Tage ab.

Die häufigste Nebenwirkung nach einer Corona-Impfung war Schmerzen an der Einstichstelle. Unter den systemischen Reaktionen waren Abgeschlagenheit sowie Kopfschmerzen die häufigsten Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung. Fieber trat nach der ersten Impfstoffdosis seltener auf als nach der zweiten Impfstoffdosis. In den Zulassungsstudien beider mRNA-Impfstoffe wurden wenige transiente Fazialisparesen, beispielsweise Gürtelrose, beobachtet, deren Zusammenhang mit der COVID-19-Impfung nicht ausgeschlossen werden konnte.

Insbesondere schwere unerwünschte Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung mit hohem Schweregrad und solche, die als lebensbedrohlich klassifiziert wurden, traten in der Impfstoff- und Placebogruppe gleich selten auf. Weder in der Impfstoff- noch in der Placebogruppe traten Todesfälle auf, die auf die Injektion des Impfstoffs oder der Kochsalzlösung zurückzuführen waren. (Quelle: RKI)

Doch, wie gesichert sind die Erkenntnisse über die Nebenwirkungen von Corona-Impfungen von Professor Doshi aus Maryland? Folgt man dem Professor für Infektionsimmunologie und Impfstoffforschung an der Berliner Charité, Leif Erik Sander, überhaupt nicht. Auf Twitter wird Sander deutlich und unterstellt Doshi und seinem Team, dass die Studie „auf krass manipulativer Statistik“ beruhe. Doshi werden handwerkliche Fehler bescheinigt, aus anderen Richtungen der Wissenschaft kommen laut dem Bericht bei ntv.de unterschiedliche Vorwürfe. Mal wird die Studie als „dubios“ abgetan, mal als „völliger Blödsinn“, aber auch als „Anti-Impf-Propaganda“.

Ein Impfwilliger wird in einem Impfzentrum geimpft
Wie sicher sind die Impfungen gegen das Coronavirus mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna? (Symbolbild) © Paul Zinken/dpa

Und schaut man sich die Daten der Studie genauer an, scheint man geneigt, den Kritikern von Doshi zu glauben. Denn die Untersuchung zu Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen beruht laut ntv.de ausschließlich auf den Daten der Zulassungsstudien der mRNA-Vakzine aus dem Jahr 2020. Inzwischen gibt es aber wesentlich weiterführende Erkenntnisse in der Wissenschaft, außerdem wurden seit den Zulassungsstudien vor zwei Jahren inzwischen mehrere Milliarden Impfdosen weltweit verspritzt.

US-Studie warnt vor Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen: Kandidaten der Corona-Studie nur 2 Monate beobachtet

„Wenn man tatsächlich an der Sicherheit und Wirksamkeit der Covid-19-Impfstoffe interessiert wäre, genau hier und jetzt, im September 2022, dann sind die Daten aus den Zulassungsstudien nicht die besten, um das zu bewerten“, erklärt dazu David Gorski, Onkologe und Chefredakteur der Website Science-based Medicine. Aus diesem Grund wirft Gorski seinem Kollegen Doshi vor, „Äpfel mit Birnen zu vergleichen“. Darüber hinaus sollen die Kandidaten für die Studie für Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen lediglich zwei Monate beobachtet worden sein. Wie es heißt, halte aber der Schutz vor einer Krankenhauseinweisung wesentlich länger an. Somit würden zwar die meisten Nebenwirkungen erfasst, ein langanghaltender Schutz, der auch vor schweren Verläufen mit Covid schützen soll, würde dabei aber völlig außer Acht gelassen.

Doch, das ist noch nicht alles, was es an der Studie zu Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen zu kritisieren gibt. Wie es heißt, sollen sich Doshi und sein Team statistischer Tricks bedient haben und beispielsweise die Daten der Impfstoffe einfach miteinander kombiniert haben. So sei es überhaupt erst möglich gewesen, ein angeblich erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen durch Corona-Impfungen festzustellen, so der Schweizer Sozialwissenschaftler Marko Kovic auf Twitter dazu. Hinzu komme, so heißt es in dem Bericht bei ntv.de, dass die Liste der Nebenwirkungen völlig willkürlich durch die Forscher erweitert worden sei. Dies nur aus dem Grund, damit die Ergebnisse der Studie mehr Beachtung finden sollten.

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