„Schnee- und Kälte-Klatsche“: Wetterexperte Paul Heger ordnet Eiswinter ein
Es wird zunehmend kälter in Deutschland. Drohen dauerhaft eisige Temperaturen? Ein Wetterexperte gibt seine Wettervorhersage ab – und spricht von Schnee und Frost.
Berlin – Die Corona-Infektionszahlen schnellen in die Höhe, die Temperaturen sinken in den Keller. Es wird zunehmend kälter, das Wetter passt sich der Jahreszeit und damit dem Winter an. Doch auf was muss sich in Deutschland bereits im November eingestellt werden? Und droht ein Rekordwinter wie 2010? kreiszeitung.de liefert den Überblick.
Behörde: | Deutscher Wetterdienst |
Hauptsitz: | Offenbach am Main |
Gründung: | 1952 |
Staatliche Ebene: | Bund |
Aufsichtsbehörde: | Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur |
Behördenleitung: | Gerhard Adrian; (Präsident, Vorsitzender; des Vorstands und Vorstandssprecher); Renate Hagedorn |
„Schnee und Kälte-Klatsche“: Wetter-Experte Paul Heger hält Winterinbruch bereits im
„Leise rieselt der Schnee“, heißt es in einem bekannten Weihnachtslied. Dass dieser jedoch länger liegen bleibt und weite Teile Deutschland bereits im November in eine weiße Landschaft taucht, ist lange her. Auf „wetter.com“ spricht der Wetter-Experte Paul Heger in seiner Wettervorhersage jedoch von einer „Schnee- und Kälte-Klatsche“, welche die Wetterlage bundesweit bereits ab Ende November entscheidend beeinflussen könnte.

Heger spricht von einem Hochdruckgebiet über Deutschland, das letztendlich für die eher milde und schneearme Wetter-Lage sich mitverantwortlich zeichnet. Dieses könnte jedoch bereits ab 20. November gen Westen weiterwandern. Heißt wiederum, „dass sich Tiefdruckgebiete von Skandinavien aus durchsetzen könnten“. Damit bezieht sich Heger auf die Ausbreitung von Tiefdruckgebieten über Deutschland.
Tiefdruckgebiete über Skandinavien nehmen Einfluss aufs Winter-Wetter in Deutschland – Schnee auch in tieferen Lagen möglich
„Die Luftmasse, die hier runterkommen würde, die wäre wirklich sehr kalt“, merkt Heger an. In diesem Kontext ist auch von Schneefall die Rede, der nicht nur die höheren Lagen der Republik betreffen würde. Je nach Intensität der Tiefdruckgebiete über Skandinavien, könnten hiervon auch tiefere Lagen betroffen sein.
Zudem sei die Chance groß, dass die Schneedecke für mehrere Tage liegen bleibt – und nicht direkt wieder schmilzt. Mit seinen Einschätzungen steht Heger jedoch nicht allein auf weiter Flur. Auch der Klimatologe Karsten Brandt von „Donnerwetter.de“ ist der Ansicht, dass in Deutschland zeitnah die ersten Schneeschauer erfolgen. Für Brandt steht fest, dass es schon ab dem 15. November zu Schneeschauern in Deutschland kommen könnte. Und das auch in den tieferen Lagen.
„Arctic Outbreak“: Kältester Winter seit Jahren in Deutschland möglich – drohen dauerhaft Minustemperaturen?
Vielerorts wird in diesem Zusammenhang der Begriff „Arctic Outbreak“ verwendet. Hiermit ist der Vorstoß polarer Luft gemeint, der dann auftritt, wenn der Polarwirbel schwach ist oder zerbricht. Die kalte Luft drängt daraufhin in den Süden, heißt es vom Deutschten Wetterdienst (DWD).
Zur Einordnung: In den zurückliegenden Jahren bewegten sich die Temperaturen in Deutschland im November selten unter dem Nullpunkt. Statt Schnee bot sich den Einwohnern der Republik eher eine Mischung nasskalten und nebligen Tagen. Die Homepage „wetterprognose-wettervorhersage.de“ weist die konkreten Durchschnittstemperaturen im November in Deutschland auf.
Dabei wird sich auf die vergangenen fünf Jahre bezogen. Auffällig ist, dass die durchschnittliche Temperatur im November zwischen 2016 und 2020 fast stetig angestiegen ist. Betrug sie zunächst noch 3,8 Grad Celsius, konnte 2020 bereits ein Wert von 6 Grad Celsius verzeichnet werden.
Wetterexperte Dominic Jung zieht Parallelen zum Eiswinter 2010: „Kälte blieb fast den ganzen Dezember über bei uns“
Freunde vom ausgiebigen Schneegestöber können sich auf das US-Wettermodell NOAA, die Abkürzung für „National Oceanic and Atmospheric Administration“, beziehen. Denn NOAA macht viel Hoffnung auf Schnee bereits im November. Bis hin zu tiefen Lagen sei am 24. November eine Schneedecke in Sichtweite. Für mittlere Lagen werden gar Schneedecken von bis zu 15 Zentimeter Tiefe prognostiziert. Prognosen zum Winter 2021 nimmt indes auch die NASA vor* – und verlässt sich dabei auf modernste Technik.
Gegenüber „wetter.net“ wagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung einen historischen Vergleich. „Die ganze Geschichte erinnert etwas an November 2010. Damals kam ebenfalls Ende November ein kräftiger Temperatursturz mit dem ersten Schnee und die Kälte blieb fast den ganzen Dezember über bei uns“. Dies lässt vielleicht sogar hoffen, dass pünktlich zu den möglichen Lockdown-Weihnachtsfeiertagen noch oder schon wieder Schnee liegt. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.