Sachsen-Anhalt: Weitblick vom Brocken und Kultur in Magdeburg
Sachsen-Anhalt ist bekannt durch den Naturpark Harz. Auch in den traditionsreichen Städten wie Magdeburg und Naumburg gibt es viel zu entdecken.
Magdeburg – Das Bundesland Sachsen-Anhalt liegt in der Mitte von Deutschland. Der nördliche Landesteil ist eher dünn besiedelt, die meisten Menschen leben in der Mitte und im Süden des Landes. Landeshauptstadt ist die traditionsreiche Stadt Magdeburg mit dem berühmten Magdeburger Dom. Die Landschaft in Sachsen-Anhalt ist sehr vielseitig. Sie reicht von der dünn besiedelten Altmark im Norden über die fruchtbaren Schwarzerden in der Magdeburger Börde bis zur bergigen Harz-Region.
Name: | Sachsen-Anhalt |
Landeshauptstadt: | Magdeburg |
Fläche: | 20.451 km² |
Einwohner: | 2,18 Millionen (Stand 2020) |
Sachsen-Anhalt ist auf die Fläche bezogen das achtgrößte Bundesland und an der Bevölkerung gemessen das zehntgrößte Land in Deutschland. Das Bundesland grenzt im Westen an die Bundesländer Niedersachsen und Thüringen, im Osten an Brandenburg und Sachsen.
Die Bodenqualität des Landes ist die beste in ganz Deutschland, deswegen ist die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt auch heute noch eine der wichtigsten Branchen. Aber auch der Tagebau prägt das Landschaftsbild. In Sachsen-Anhalt gehört mit Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen zu den Braunkohleregionen in Deutschland. Zu DDR-Zeiten befanden sich im Bezirk Halle drei große Chemiefabriken, darunter die Leunawerke. Das Bundesland Sachsen besteht in seiner heutigen Form seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990.
Sachsen-Anhalt: Die Highlights von Magdeburg – Magdeburger Dom und grüne Zitadelle
Die Landeshauptstadt Magdeburg liegt an der Elbe und ist mit knapp 236.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Sachsen-Anhalts nach Halle an der Saale. Bundesweit liegt Magdeburg auf Rang 32. Zum Vergleich: Deutschlands größte Stadt Berlin hat 3,6 Millionen Einwohner, gefolgt von der Hansestadt Hamburg mit 1,8 Millionen Einwohnern.
Magdeburg wurde von Otto I., dem ersten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, gegründet. Zusammen mit dem Wissenschaftler Otto von Guericke ist der Stadtgründer auch Namenspatron der „Ottostadt Magdeburg“. Im Spätmittelalter war Magdeburg eine der größten deutschen Städte und stand in Zeiten der Reformation im Zentrum des Geschehens. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt stark zerstört und in den darauffolgenden Jahren wieder aufgebaut.
Mit seinem bedeutenden Binnenhafen ist Magdeburg ein wichtiges Industrie- und Handelszentrum. Über die Elbe gelangen die Frachter bis in die Metropole Hamburg und weiter zur Nordsee. Ein Wahrzeichen der Stadt ist der Magdeburger Dom. Er ist die Predigtkirche des Landesbischofs der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Ein weiteres Highlight der Stadt ist die grüne Zitadelle. Es ist das letzte große architektonische Werk des Künstlers Friedensreich Hundertwasser.

Berge und Wälder im Bundesland Sachsen-Anhalt: Ausflug in den Naturpark Harz
Der Harz ist das höchste Mittelgebirge in Norddeutschland. Der Nationalpark Harz erstreckt sich über Teile von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die höchste Erhebung ist mit 1141 Metern der Brocken in Sachsen-Anhalt. Auf knapp 80.000 Hektar besteht die Landschaft im Harz aus bunten Laub-, Misch- und Nadelwäldern, der Gipfelzone des Brockens und sanft geschwungenen Bergwiesen. Seine vielseitige Pflanzenwelt macht den Harz so besonders. Er gehört zu den artenreichsten Regionen Deutschlands.

Die Tierwelt findet im Naturpark Harz einen wichtigen Rückzugsort. Mit viel Glück entdeckt man auf einer Tour durch den Naturpark einen scheuen Rothirsch oder sogar einen Luchs. Der Harz hat auch wirtschaftlich eine wichtige Bedeutung. Seit mehr als 1000 Jahren werden die Flächen land- und forstwirtschaftlich genutzt. Auch Steinbrüche sind in den Gebirgen zu finden. Den Harz können Besucher zu Fuß, auf dem Fahrrad oder auch hoch zu Ross entdecken. Ein ganz besonderes Highlight ist eine Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn.
Schloss Wernigerode: Geschichte erleben in Sachsen-Anhalt
Ganz in der Nähe des Brockens liegt die Stadt Wernigerode. Von hier aus gelangt man mit der Brockenbahn bis hinauf zum bekannten Gipfel. Aber auch der historische Stadtkern mit seinen vielen Fachwerkhäusern begeistert die Besucher. Hoch über der Stadt ist das Schloss Wernigerode weithin sichtbar. Seit 1930 ist das Schloss in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich und zeigt heute in über 40 Ausstellungsräumen das Leben des Hochadels im 19. Jahrhundert.

Ursprünglich war das Schloss Wernigerode eine mittelalterliche Burg, in der die deutschen Kaiser auf dem Weg zu ihren Jagdausflügen in den Harz logierten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss schwer beschädigt und erst im 17. Jahrhundert vom Grafen Ernst zu Stolberg-Wernigerode zu einem romantischen Residenzschloss umgebaut. Bis 1929 war es Wohnsitz der Grafen zu Stolberg-Wernigerode. Fürst Otto zu Stolberg-Wernigerode war unter Bismarck deutscher Vizekanzler. Der Politiker war an dem Entwurf der Sozialgesetzgebung in Deutschland beteiligt, die teilweise bis heute Gültigkeit hat.
Im Süden von Sachsen-Anhalt: Naumburger Dom und Weinanbaugebiet Saale-Unstrut
An der Saale im Süden von Sachsen-Anhalt liegt das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut. Das Zentrum des nördlichsten Weinanbaugebietes von Deutschland bildet die Stadt Naumburg. Ihr Wahrzeichen ist der Naumburger Dom, der seit 2018 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Stadt Naumburg gilt als ein wichtiges Zentrum der Reformation. Im Naumburger Dom weihte Martin Luther im Jahr 1542 Nikolaus von Amsdorf zum ersten evangelischen Bischof.
Das milde Klima der Region begünstigt den Weinbau an den umliegenden Hügeln. Doch die Bedingungen für die Reben an Saale und Unstrut waren nicht immer gut. Ende des 19. Jahrhunderts stand der Weinbau in Sachsen-Anhalt durch Reblausbefall kurz vor dem Aus. Rettung kam durch den in der Region entwickelten Pfropfrebenanbau, bei dem die Edelweinsorte auf den Rebstock einer widerstandsfähigeren Sorte gesetzt wird.
In Sachen Qualität kann der Wein von Saale und Unstrut es durchaus mit den Rebensäften aus den größten deutschen Weinregionen Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen aufnehmen. Und die Rotkäppchen Sektkellerei in Freyburg/Unstrut ist mit „Rotkäppchen Sekt“ sogar Marktführer auf dem deutschen Sektmarkt.
Nicht nur Sachsen-Anhalt, sondern alle 16 Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland haben ihren Charme. Jedes ist auf seine Art besonders. Seien es die Küsten von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, die charmante Hansestadt Bremen oder die schönen Landschaften und Kulturschätze im Saarland. In unserer Heimat gibt es viel zu entdecken – und kreiszeitung.de zeigt es Ihnen.