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Saarland: Kleines Bundesland mit schönen Landschaften und Kulturschätzen

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Von: Dagmar Schlenz

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Das Saarland begeistert durch Natur und Kultur. Der Schwarzwälder Hochwald und die Altstadt von Saarbrücken mit der barocken Ludwigskirche sind beeindruckend.

Saarbrücken – Das Saarland ist nach der Hansestadt Bremen das zweitkleinste Bundesland der Bundesrepublik Deutschland. Es erstreckt sich im Südwesten Deutschlands an der Grenze zu Rheinland-Pfalz und den Nachbarländern Frankreich und Luxemburg. Das waldreiche Bundesland wurde nach dem Fluss Saar benannt. Die Landeshauptstadt Saarbrücken ist bekannt für die wunderschöne Altstadt. Barocke Kirchen wie die Ludwigskirche, alte Fachwerkhäuser, viele Museen und grüne Parks verleihen der Stadt ihren unverwechselbaren Charme.

Name:Saarland
Landeshauptstadt:Saarbrücken
Fläche:2570 km²
Einwohner:984.000 (Stand 2020)

In den Mittelgebirgen des Saarlandes waren früher der Bergbau und die Stahlindustrie weit verbreitet. Mittlerweile sind die meisten Bergwerke und Eisenhütten geschlossen. Modernere, umweltfreundliche Industriezweige sind nun im Saarland ansässig. In Regionen wie dem Schwarzwälder Hochwald nimmt auch der Tourismus eine bedeutende Rolle ein.

Saarland: Die Landeshauptstadt Saarbrücken lockt mit Altstadt, Ludwigskirche und vielen Sehenswürdigkeiten

Die am Fluss Saar gelegene Landeshauptstadt Saarbrücken ist die einzige saarländische Großstadt. Sie bildet das Zentrum des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens des Bundeslandes. Die Stadt entstand im Jahr 1909 aus dem Zusammenschluss dreier bis dahin eigenständiger Ortschaften. Ihr Name geht auf die vielen Brücken zurück, die es im Ort gibt.

Heute ist Saarbrücken eine Universitätsstadt und über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Am Ufer der Saar breitet sich die malerische Altstadt aus. Hier stehen traditionelle Fachwerkhäuser und Kirchen. Eine der bekanntesten Kirchenbauten im Saarland ist die Ludwigskirche. Sie ist das Wahrzeichen von Saarbrücken.

Die Ludwigskirche ist der Mittelpunkt des Ludwigplatzes in Saarbrücken. Das Gotteshaus im Saarland zählt zu den bedeutendsten Barockkirchen in Deutschland.
Die Ludwigskirche in Saarbrücken zählt zu den bedeutendsten Barockkirchen in Deutschland. © Werner Baum/dpa

Eine weitere Besonderheit von Saarbrücken ist die unterirdische Burganlage aus dem Mittelalter und der Zeit der Renaissance. Wehranlagen, Schießkammern, Kasematten, Verlies und weitere Teile der Burg sind ein tolles Ausflugsziel. Die Stadt bietet vielfältige Möglichkeiten, um Eindrücke von der saarländischen Kultur zu sammeln. Es gibt Museen und Kunstgalerien, schön gestaltete Parks und Gartenanlagen sowie ein Theater.

Die meisten beliebten Touristenziele liegen nicht weit entfernt vom Sankt Johanner Markt, der mit seinen vielen Läden und Gaststätten einen Besuch wert ist. Einige der schönsten Sehenswürdigkeiten von Saarbrücken sind:

Bergbau, Industrie und Umwelt – das Saarland verändert sich und wird zum Vorbild für Fortschrittlichkeit

Der Bergbau war früher im Saarland weit verbreitet, weil die Landschaft des Bundeslandes zu einem Großteil aus Mittelgebirgen besteht. Seit der Industrialisierung wurde der Abbau von Steinkohle immer bedeutsamer. In der Region siedelte sich die Stahlindustrie an und verarbeitete die Kohle vor Ort. Gleichzeitig stieg die Bevölkerung im Saarland stark an.

In der Blütezeit der saarländischen Montanindustrie arbeiteten über sechzigtausend Menschen im Bergbau. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Eingliederung des Saarlands in das deutsche Bundesgebiet verlor der Bergbau an Bedeutung. Bereits in den 70er Jahren wurde in Sachsen die Förderung von Steinkohle eingestellt, im Jahr 2012 endete schließlich auch der Kohleabbau im Saarland. Mittlerweile wird in Deutschland nur noch in wenigen Regionen Kohle abgebaut, unter anderem in Hambach in Nordrhein-Westfalen und in der Lausitz in Brandenburg.

Das Saarpolygon, eine 30 Meter hohe Stahlkonstruktion, ragt auf der Bergehalde Duhamel in Ensdorf in den blauen Himmel. Das Denkmal erinnert an das Ende des Steinkohlebergbaus im Saarland.
Das Bergbaudenkmal Saarpolygon auf der Bergehalde Duhamel in Ensdorf erinnert an das Ende des Steinkohlebergbaus im Saarland. © Becker&Bredel/imago

Ford und Villeroy & Boch: Bekannte Unternehmen im Saarland

Seit dem Ende des Bergbaus gewinnen andere Industrie- und Wirtschaftszweige zunehmend an Bedeutung. Zu den weltbekannten Firmen, die im Saarland ansässig sind, gehört beispielsweise die Firma Villeroy & Boch AG. Das Unternehmen stellt hochwertige Keramikwaren wie Fliesen, Sanitärgegenstände und Geschirr her. Das traditionsreiche Unternehmen wurde bereits im Jahr 1748 gegründet und ist heute ein Weltkonzern – mit Sitz im saarländischen Mettlach im Landkreis Merzig-Wadern.

Ein gleichermaßen bedeutsames und weltbekanntes Unternehmen mit Verbindungen zum Saarland ist die Ford-Werke GmbH. In Saarlouis betreibt Ford ein Karosserie- und Montagewerk. Ähnlich wie Volkswagen in Niedersachsen setzt auch der Automobilhersteller Ford auf Nachhaltigkeit und Fortschrittlichkeit – im Jahr 2021 erschien sein erstes Elektroauto auf dem Markt. Gebaut werden die E-Autos in Nordrhein-Westfalen im Kölner Ford-Werk.

Schwarzwälder Hochwald, Weinbau und Naturdenkmäler – all das gibt es im Saarland zu entdecken

Seit dem Rückgang des Bergbaus und der Ansiedlung moderner, umweltfreundlicher Industrien gewinnt das Saarland als Urlaubsregion an Bedeutung. Die wundervolle Landschaft lockt zahlreiche Touristen an. Im Saarland gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten, Naturdenkmäler und Museen. Zu den bekanntesten zählen:

Ein Blick auf das Wahrzeichen des Saarlandes, die Saarschleife bei Orscholz, bleibt für viele Saarland-Besucher unvergessen. Zu den schönsten Landschaftsregionen gehört der Schwarzwälder Hochwald, der bis ins benachbarte Rheinland-Pfalz reicht. Die Gegend ist ein fantastisches Naherholungsgebiet und ein Geheim-Tipp für Wanderungen im Herbst. Die längste Wanderroute im Saarland ist der Saarland-Rundwanderweg.

Blick auf die Saarschleife vom Aussichtspunkt „Cloef“ in Orscholz im Saarland. Die Saar, nach der das Saarland benannt wurde, schlängelt sich durch eine grüne Hügellandschaft.
Blick auf die Saarschleife vom Aussichtspunkt „Cloef“ in Orscholz. © Oliver Dietze/dpa

Auch Weinkenner kommen im Saarland auf ihre Kosten. Die Weinbaufläche an Saar und Mosel, die zum Weinbaugebiet Mosel gehört, ist im Vergleich zu den großen Weinbauregionen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen verhältnismäßig klein. Der blassfarbige Riesling aus dem Saarland ist aber qualitativ einer der besten Weißweine aus Deutschland.

Ein besonders tolles Erlebnis für Naturbegeisterte und Tierliebhaber ist ein Besuch im Wild- und Wanderpark Weiskirchen-Rappweiler. Wer nicht so gerne wandert, sondern nur Wildtiere beobachten möchte, freut sich über einen Besuch im Naturwildpark Freisen. In Saarbrücken gibt es ebenfalls einen Wildpark. Noch mehr Tiere gibt es nur noch im Saarbrücker Zoo zu bestaunen, der sich durchaus mit dem Tierpark Hagenbeck in der Hansestadt Hamburg und dem Zoologischen Garten Berlin messen kann.

Nicht nur das Saarland, sondern alle 16 Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland haben ihren Charme. Jedes ist auf seine Art besonders. Seien es die Küsten von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, der Weitblick vom Brocken in Sachsen-Anhalt oder die vielfältige Küche in Thüringen. In unserer Heimat gibt es viel zu entdecken – und kreiszeitung.de zeigt es Ihnen.

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