„Vergelt‘s Gott, lieber Georg“: Papst Benedikt verabschiedet sich mit emotionalem Brief von seinem Bruder

Georg Ratzinger ist tot. Der Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI. starb am Mittwoch (1. Juli) in Regensburg. Eine Woche später wird er beerdigt.
- Georg Ratzinger ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
- Kurz zuvor war er noch von seinem Bruder, dem emeritierten Papst Benedikt XVI., in Regensburg* besucht worden.
- Die Öffentlichkeit konnte am Sarg von Ratzinger Abschied nehmen (siehe Update vom 7. Juli, 7.12 Uhr)
Update von 14.50 Uhr: Zur Beerdigung seines Bruders Georg Ratzinger konnte der frühere Papst Benedikt XVI. nicht anreisen. Und doch war er präsent: Er erinnerte in einem Brief mit warmherzigen Worten an seinen Bruder.
Vorgelesen wurde der Brief vom Privatsekretär des Ex-Papstes, Georg Gänswein - sichtlich bewegt und mit brüchiger Stimme. Menschen aus vielen Ländern hätten ihm geschrieben - „in einer Weise, die mein Herz berührte“, so Benedikt. Leider fehlten ihm Zeit und Kraft, um jedem persönlich zu antworten. Der frühere Papst erinnerte mit herzlichen Worten an den jüngsten Besuch bei seinem Bruder und dankte dafür, „dass ich in den letzten Tagen seines Lebens noch einmal mit ihm zusammen sein durfte“. Mit einem „Vergelt's Gott, lieber Georg“, verabschiedete er sich. Gänswein kamen beim Lesen die Tränen.
Für fünf Tage war der frühere Pontifex im Juni überraschend nach Regensburg gereist, um seinen schwer erkrankten Bruder zu besuchen. Die beiden hatten Abschied von einander nehmen wollen. Aber, so Benedikt in seinem Brief, sie hätten gewusst, dass Gott ihnen in „der anderen Welt“ ein neues Miteinander schenken würde. Der 93-Jährige lebt seit seiner Emeritierung im Jahr 2013 in einem Kloster im Vatikan. Dort hatte ihn Ratzinger immer wieder besucht. Die Brüder standen sich sehr nahe.
Im Juli starb Georg Ratzinger. Zur Trauerfeier für den Papstbruder kam auch Gloria Fürstin von Thurn und Taxis auf einem E-Roller.
Reqiuem im Regensburger Dom: Bruder von Ex-Papst Benedikt XVI. wird am Mittwoch beerdigt
Update vom 8. Juli, 9.11 Uhr: Nach einem Requiem im Regensburger Dom wird Georg Ratzinger am heutigen Mittwoch beerdigt. Der ältere Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI. war am 1. Juli im Alter von 96 Jahren gestorben. Seine letzte Ruhe soll Ratzinger in der Grabstelle der Regensburger Domspatzen finden. Er hatte den Knabenchor 30 Jahre lang geleitet. Die Beisetzung in dem Stiftungsgrab auf dem Unteren Katholischen Friedhof ist nach Bistumsangaben für den Nachmittag geplant.
Aufgrund der Corona-Situation ist die Zahl der Plätze im Dom während des Requiems eingeschränkt. Die Feier kann aber nach Bistumsangaben im Live-Stream verfolgt werden. Unter den Gästen: Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein sowie der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. Der frühere Pontifex wird nicht zur Beerdigung anreisen, er wird die Trauerfeier im Live-Stream verfolgen (siehe Update vom 7. Juli, 19.12 Uhr).
Papst-Bruder Georg Ratzinger tot: Benedikt „zu schwach“ für Trauerfeier - so nahm er nun Abschied
Update vom 7. Juli, 19.12 Uhr: Zahlreiche Menschen haben in Regensburg Abschied von Georg Ratzinger genommen. In der Stiftskirche St. Johann neben dem Dom gedachten sie des Domkapellmeisters, der vergangenen Mittwoch im Alter von 96 Jahren gestorben war. Es lag ein Kondolenzbuch aus, in dem die Menschen ihre Gedanken zum Tod Ratzingers ausdrücken konnten. Der ältere Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI. hatte von 1964 bis 1994 die Regensburger Domspatzen geleitet. So kamen auch einige ehemalige Chorsänger an den mit weißen Rosen und orangefarbenen Gerbera geschmückten Sarg.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. war nicht nicht vor Ort, dafür aber sein Privatsekretär Georg Gänswein (63). Das berichtet bild.de. „Für eine weitere Reise nach Regensburg* in so kurzer Zeit ist er zu schwach“, so der Vertraute gegenüber der Zeitung. Ihm zufolge hat Benedikt die Trauerfeier in einem Live-Stream verfolgt.
Papst-Bruder Georg Ratzinger ist tot: Öffentlichkeit kann an Sarg Abschied nehmen
Update vom 7. Juli, 7.12 Uhr: Am 1. Juli starb Georg Ratzinger, der Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI. Am Dienstag (zehn bis 18 Uhr) hat die Öffentlichkeit Gelegenheit in der Stiftskirche St. Johann in Regensburg am Sarg von Ratzinger Abschied zu nehmen.
Das Requiem für Ratzinger findet am Mittwoch (8. Juli) im Regensburger Dom statt. Anschließend folgt die Beisetzung auf dem Unteren Katholischen Friedhof im Stiftungsgrab der Regensburger Domspatzen. Der Knabenchor, dessen Leiter Ratzinger von 1964 bis 1994 war, gedachte des Domkapellmeisters am Sonntag bei einer Totenvesper.
Georg Ratzinger gestorben: Papst Franziskus mit ergreifenden Worten - „In dieser Stunde ...“
Update vom 2. Juli 2020, 13.03 Uhr: Papst Franziskus hat seinem Vorgänger Benedikt sein Beileid zum Tod von dessen Bruder Georg Ratzinger ausgedrückt. „In dieser Stunde der Trauer möchte ich Ihnen nochmals meine herzliche Anteilnahme und meine geistliche Nähe bekunden“, schrieb der 83-jährige Franziskus an den emeritierten deutschen Papst. Der Vatikan veröffentlichte den Brief am Donnerstag.
Papst-Bruder Georg Ratzinger ist tot: Traurige Nachricht von Benedikt XVI. - Neue Details zu Beerdigung
Update, 19.08 Uhr: Das Bistum Regensburg will demnächst weitere Informationen zur Beerdigung des Papst-Bruders Georg Ratzinger bekannt geben. Bislang ist bekannt, das Ratzinger in der Stiftskirche St. Johann neben dem Regensburger Dom aufgebahrt werden soll. Dort bekommt die Öffentlichkeit dann die Möglichkeit, Abschied zu nehmen. Es werde zudem ein Requiem geben, sagte ein Sprecher. Die Beerdigung sei auf dem Unteren Katholischen Friedhof geplant.
Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer würdigte Ratzinger laut Mitteilung mit den Worten: „Lieber Domkapellmeister, Sie waren mir ein priesterlicher Mitbruder und Ratgeber. Ihre Musik war Gebetsschule, Glaubensunterweisung und Predigt.“
Papst Bruder Georg Ratzinger ist tot: Sprecher mit ersten Details - traurige Nachricht auch von Benedikt XVI.
Update von 15.18 Uhr: Der ehemalige Papst Benedikt XVI. wird vermutlich nicht zur Beerdigung seines verstorbenen Bruders Georg nach Regensburg reisen. „Wir gehen davon aus, dass Benedikt nicht nach Regensburg reisen können wird“, sagte der Sprecher des Bistums Regensburg, Clemens Neck, am Mittwoch. Georg Ratzinger war am Mittwoch im Alter von 96 Jahren gestorben.
„Es war ein leichter Tod“, sagte Neck. „Man kann von Einschlafen sprechen.“ Georg Ratzinger habe in den vergangenen Tagen wenig gegessen und getrunken, sei aber immer mal wieder ansprechbar gewesen. Ein Höhepunkt sei der Besuch seines Bruders Joseph Ratzinger gewesen, sagte Neck. Vor zwei Wochen war der 93-Jährige aus Rom angereist und hatte seinen älteren Bruder mehrfach an seinem Krankenbett besucht.
Kurz nach Papst-Besuch: Bruder Georg Ratzinger gestorben - er leitete lange Zeit die Regensburger Domspatzen
Update von 13.54 Uhr: Georg Ratzinger, der ältere Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI., ist tot. Er starb am Mittwoch im Alter von 96 Jahren in Regensburg, wie ein Bistumssprecher mitteilte.
Ratzinger war drei Jahrzehnte lang Chef des weltberühmten Knabenchors. In den 60er Jahren feierte er mit den Domspatzen weltweite Erfolge und macht den Chor auf Auslandsreisen auch international bekannt. 1994 ging er in den Ruhestand.
Papst-Bruder Georg Ratzinger in Regensburg gestorben: Enger Kontakt der Geschwister - viele Besuche im Vatikan
Bis zu seinem Tod pflegte Ratzinger engen Kontakt zu seinem Bruder. Sowohl während dessen Pontifikat von 2005 bis 2013 als auch danach besuchte er ihn regelmäßig im Vatikan. Im Jahr 2005 erlitt Ratzinger in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo einen Herzanfall. Er erhielt einen Herzschrittmacher. Nach nur wenigen Tagen konnte Ratzinger, der wegen Augenproblemen auch kaum mehr etwas sehen konnte, die Klinik wieder verlassen. Zuletzt bereitete ihm das Gehen Probleme.
Die Nachricht, dass sein Bruder zum Papst gewählt wurde, konnte Ratzinger damals kaum fassen. Nur einen Tag danach erklärte er: „Ich hatte gehofft, dass der Kelch an ihm vorübergeht“, sagte er. Allerdings trug er das Geschehen mit Fassung - und mit Humor: „Auch wenn mein Bruder nun Papst ist, er bleibt für mich der Joseph“, meinte Georg Ratzinger und ergänzte: „Ich hoffe, ich bekomme eine Telefonnummer, mit der ich zu ihm durchwählen kann.“ Er bekam sogar eine Geheimnummer. Als sein Bruder am 11. Februar 2013 als erster Papst der Neuzeit vom Amt des katholischen Kirchenoberhauptes zurücktrat, sagte Georg Ratzinger über das Motiv: „Das Alter drückt“.
Kurz nach Besuch in Regensburg: Papst-Bruder Georg Ratzinger ist tot
Erstmeldung vom 1. Juli, 12.21 Uhr
Regensburg - Georg Ratzinger ist tot. Der ältere Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI. starb am Mittwoch in Regensburg. Das erfuhr die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) aus Bistumskreisen.
Papst-Bruder Georg Ratzinger tot: Er leitete die Regensburger Domspatzen
Er wurde 96 Jahre alt und war der letzte enge Familienangehörige des ehemaligen Papstes. Von 1964 bis 1994 war der Priester Domkapellmeister und leitete außerdem die Regensburger Domspatzen.
Papst-Bruder Georg Ratzinger in Regensburg gestorben: Benedikt besuchte ihn noch im Juni
Im Juni war Papst Benedikt überraschend in seiner Heimat Regensburg eingetroffen. Er hatte seinen bettlägrigen Bruder Georg besucht. „Beide wissen, dass es wohl das letzte Mal ist, dass sie sich auf Erden sehen werden“, sagte eine Vertraute der Bild-Zeitung kurz vor ihrem letzten Treffen.
„Es wird ein langer und inniger Händedruck werden. So, wie bei der Begrüßung auch. Die letzten Worte in den letzten Tagen waren stets ,Servus Joseph‘, ,Servus Georg‘. So wird es dieses Mal auch sein“, war sich die Vertraute sicher.

Vor dem Tod von Georg Ratzinger: Markus Söder verabschiedet Papst Benedikt am Flughafen: „Bewegender Moment“
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte Papst Benedikt beim Rückflug nach Rom in München verabschiedet und sprach von einem bewegenden Moment.
Bruder von Papst Benedikt XVI gestorben: Er wurde 96 Jahre alt
Georg Ratzinger wurde 96 Jahre alt, er wurde am 15. Januar 1924 in Pleiskirchen bei Altötting geboren. 1964 wurde er Domkapellmeister am Regensburger Dom. Wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet, sprachen ihn viele auch nach seiner Zeit als Leiter der Regensburger Domspatzen noch mit „Herr Domkapellmeister“ an.
Ex-Papst Benedikt erhebt in einer neuen Biografie schwere Vorwürfe. Er mische sich nicht in öffentliche Debatten ein, betont er - und äußert zugleich neue höchst brisante Ansichten.
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