Omikron: Woher der Name der Corona-Variante kommt und wie gefährlich sie ist
Omikron heißt die neue Coronavirus-Variante, die aus Südafrika bereits nach Deutschland eingeschleppt wurde. Doch woher resultiert eigentlich ihr Name?
Berlin – Nur rund einen Tag lang hieß die neu entdeckte Corona-Variante B.1.1.529, ehe die Weltgesundheitsorganisation WHO am Freitagabend, 26. November 2021, tagte. Das kollektive Ergebnis dieser Beratung: die Corona-Mutante heißt fortan Omikron*. Wie aber ist es zu diesem Namen gekommen, der von einer sonst geltenden Norm abweicht?
Sonderorganisation der Vereinten Nation: | Weltgesundheitsorganisation |
Gründung: | 7. April 1948 |
Hauptsitz: | Genf, Schweiz |
Budget: | 9,388 Milliarden USD |
Organisationsart: | Sonderorganisation |
Gründer: | USA, Vereinigtes Königreich, Brasilien, Frankreich u.v.m. |
Tochtergesellschaften: | Organización Panamericana de la Salud, Independent Panel for Pandemic Preparedness and Response |
Dachorganisation: | Vereinte Nationen |
Omikron: Neue Corona-Variante erhält ihren Namen von der Weltgesundheitsorganisation WHO
Denn eigentlich zählt für die Varianten-Benennung das griechische Alphabet. Dementsprechend wäre „Ny“ an der Reihe gewesen. Doch hat die WHO hinsichtlich ihrer Namenspolitik aus einem Problem der jüngeren Vergangenheit gelernt. Ein Blick zurück: 2009 ging die Influenza-Variante H1N1 um die Welt. Die ersten Meldungen aus Mexiko, wo sie entdeckt wurden, klangen damals erschreckend.
Letztendlich stellte sich die Influenza-Variante H1N1 aber als eher harmlos heraus. Doch hatte die „Mexican Flu“ dem Image Mexikos längst Schaden zugefügt. Ein Fehler, aus dem die WHO zwingend lernen wollte – und fast an ihrem eigenen, zu komplizierten System scheiterte. Denn als im Winter 2020 die Corona-Variante B.1.1.7 entdeckt wurde, nannten Medien sie nicht bei ihrem wissenschaftlichen Namen – sondern beschrieben sie als „britische Variante“.
Corona-Varianten wie Omikron werden mittlerweile nach griechischem Alphabet benannt – um einzelne Länder nicht zu stigmatisieren
Ähnlich verhielt es sich mit der Corona-Variante B.1.351, die kurz darauf als die „südafrikanische Variante“ bezeichnet wurde. Das große Problem: beide Varianten sind wohl nicht in diesen beiden Staaten entstanden. Dementsprechend sollten keine Schuldzuweisungen an einzelne Länder erfolgen, dass dort vermeintlich ein Virus zur Variante mutiert ist.
Deswegen disponierte die WHO um und entschied sich für die Kennzeichnung mithilfe von griechischen Buchstaben. Diese sind nämlich keinem Gebiet, keinem Land und keinem Tier zugeordnet, wie es bei der „Schweinegrippe“ der Fall war. Sie wirken letztendlich neutral.
Heißt in der Praxis: Die Corona-Variante B.1.1.7 wurde zu Alpha, B.1.351 zu Beta. Seither kamen weitere Varianten hinzu, vor allem Delta macht der Welt nach wie vor schwer zu schaffen. Andere, von Epsilon bis My, tauchten zwar auf, konnten sich aber nicht durchsetzen. Nächster Buchstabe im griechischen Alphabet wäre Ny, das englisch „Nu“ ausgesprochen wird. Das würde laut Ansicht der WHO jedoch zu ähnlich wie „new“ klingen, was vor allem im Kontext der „new variant“ zu verwirrend wäre.
Warum heißt die Corona-Variante Omikron nicht Xi?
Der darauffolgende Buchstabe im griechischen Alphabet wäre Xi. Wie das WHO mitteilt, wäre dies aber ein zu „häufiger Familienname“, vor allem unter Chinesen. Deswegen fiel die Bezeichnung für die neue Corona-Variante auf Omikron, dem 15. Buchstaben im griechischen Alphabet.

„Es ist besser, wenn man geimpft ist“: Virologe Christian Drosten warnt vor Corona-Variante Omikron
Ungeachtet dieser Namensfindung haben natürlich auch schon die Virologen dieses Landes von Omikron gehört – und zeigen sich besorgt. Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité, erklärte im ZDF-„heute journal“, dass man es mit einer wirklichen „Immun-Escape-Variante“ zu tun haben könnte. Gemeint ist hiermit, dass Omikron eine gegen andere Sars-CoV-2-Varianten aufgebaute Immunabwehr umgehen könnte.
Die Ungewissheit herrscht vor. Nur eines kann Christian Drosten, der einen Lockdown nicht ausschließt*, mit Sicherheit sagen. „Es ist besser, wenn man geimpft ist. Es ist noch besser, wenn man geboostert ist“. Das wirft aber auch die Frage auf, ob Impfungen möglicherweise verändert werden müssten. Grundlegend sei eine Anpassung der mRNA-Impfstoffe möglich. „Das wird man technisch relativ einfach machen können. Aber wir sprechen hier doch von Monaten“, heißt es von Drosten.
Omikron wird von WHO als „besorgniserregende Variante“ eingestuft – Biontech will Impfstoff binnen 100 Tagen anpassen
Etwas konkreter weiß es der Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer zu benennen, der binnen 100 Tagen eine aktualisierte Version seines Impfstoffes herstellen und auf den Markt bringen will. Natürlich unter der Voraussetzung, dass die neue Omikron-Variante resistent gegen den aktuellen Impfstof wäre, berichtet der „Business Insider“. Niedersachsen Ministerpräsident bescheinigt den Impfungen derweil „eine gute Wirkung gegen Omnikron“ und spricht sich dennoch für Lockdown und Impfpflicht aus.
Wie bereits skizziert, weist die Corona-Variante selbst mehrere Mutationen auf. Diese erleichtern es Omikron, sich den Antikörpern zu entziehen, die sich nach einer Impfung gegen Covid-19 im Körper bilden. Zudem könnten die Mutationen auch dazu führen, dass sich die Omikron-Variante leichter ausbreitet – und das sogar unter geimpften Personen.
Ausbreitung von Omikron: Könnte Corona-Variante zum nächsten Lockdown führen?
Von der WHO wurde Omikron bereits als „besorgniserregende Variante“ eingestuft. Dies ist eine Bezeichnung für die bedrohlichsten Varianten vom Coronavirus. Die Delta-Variante*, die in Deutschland bis zuletzt am häufigsten grassierte, war die bis dato letzte, die von der WHO diese Bezeichnung erhielt. Möglicherweise führt Omikron zu explodierenden Inzidenzen und als Resultat dessen zum Lockdown. * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.