Nordsee-Insel erteilt Kreuzfahrt-Verbot – Schiffe müssen ihre Routen ändern

Kreuzfahrten sind nicht jedermanns Sache. Das trifft auch auf eine Nordsee-Insel zu, die ein Kreuzfahrt-Verbot ausspricht. Die Schiffe müssen nun ihre Route ändern.
Borkum – Eine Kreuzfahrt, wenn sie nicht deutlich zu teuer ist, stellt für viele Menschen den perfekten Urlaub dar. Auf einer festgelegten Route über das Meer schippern, mitunter an Land gehen und vor allem die zahlreichen Freizeit-Möglichkeiten an Bord wahrnehmen – viele Urlauber stellen sich so die ideale Entspannung und zugleich Alltagsflucht vor. Schließlich werden auf Kreuzfahrten auch viele schöne Ziele angesteuert.
Auf einer Insel in der Nordsee wird das aber anders gesehen. Ganz rigoros wird hier ein Kreuzfahrt-Verbot ausgesprochen. Das hat dementsprechend Konsequenzen für Urlauber und Insel-Liebhaber. Denn mehrere Schiffe müssen nun schlagartig ihre Route ändern. Doch um welche Nordsee-Insel handelt es sich hierbei eigentlich?
Nordsee-Insel erteilt Kreuzfahrt-Verbot – „World Voyager“ darf nicht vor Borkum ankern
Das eingangs erwähnte Kreuzfahrt-Verbot hat tatsächlich die größte der Ostfriesischen Inseln, nämlich Borkum, ausgesprochen. Hier sind im kompletten Jahr 2023 keine Besuche durch Kreuzfahrtschiffe zugelassen. Davon betroffen ist unter anderem die „World Voyager“ vom Reise-Veranstalter Nicko Cruises aus Stuttgart.
Entgegen der eigentlichen Planung darf die „World Voyager“ am 10. September 2023 eben nicht vor Borkum ankern. Stattdessen muss das Kreuzfahrtschiff seine Route ändern und wird auf der fünftägigen Kurzkreuzfahrt zum Kreuzfahrtfestival Hamburg Cruise Days im Hafen von Cuxhaven an der Elbmündung anlegen.
Borkum verbietet 2023 Besuche von Kreuzfahrtschiffen komplett – doch warum?
Am Kreuzfahrt-Verbot von Borkum ist also nichts mehr zu rütteln. Dementsprechend müssen Alternativen für die Gäste der „World Voyager“ her, die ihre Reise mit dem Kreuzfahrtschiff mitunter schon lange im Voraus gebucht haben. Reise-Veranstalter Nicko Cruises würde laut dem Branchenportal Schiffe und Kreuzfahrten noch an einem neuen Ausflugsportal für Cuxhaven arbeiten.
Warum verbietet Borkum 2023 Kreuzfahrtschiffsbesuche?
Die Nordsee-Insel Borkum ist kein klassisches Ziel für Kreuzfahrten, die mitunter auch mit dem Hund erlaubt sind. Und doch gibt es einige wenige Routen mit kleineren Expeditionsschiffen, die vor Borkum ankern und die Passagiere für Erkundungen an Land bringen. Doch haben die örtlichen Behörden für 2023 entschieden, keine Kreuzfahrtschiffanläufe zuzulassen.
Der Grund für das Kreuzfahrt-Verbot auf Borkum: die fehlende Zertifizierung des Hafens von Borkum mit dem ISPS-Code. Damit ist der Internationale Code für die Gefahrenabwehr auf Schiffen und in Hafenanlagen gemeint.
Zum Hintergrund: „Seit Juni 2004 gelten umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen für Schiffe und Hafenanlagen, die der Gefahrenabwehr dienen. Auf Borkum können derzeit nicht alle Voraussetzungen erfüllt werden, sodass Kreuzfahrtschiffe dort nicht anlagen dürfen“, schreibt kreuzfahrt-aktuelles.de.
Als Ausflugsalternativen, die sich zwangsläufig durch das Kreuzfahrt-Verbot auf Borkum ergeben, wird die Erkundung vom Wattenmeer, einem Weltkulturerbe, empfohlen. Etwa drei Monate vor Reisebeginn soll das konkrete Ausflugsprogramm dann online verfügbar sein. Dies wäre dementsprechend Anfang Juni 2023.
Nach Kreuzfahrt-Verbot auf Borkum: „World Voyager“ muss seine Route ändern – und Nordsee-Insel außen vor lassen
Bislang hatte die „World Voyager“, wie auch andere kleinere Kreuzfahrtschiffe, Borkum jährlich einige Male angelaufen. Die Schiffe haben dann immer vor der Insel geankert, die Gäste wurden per Tenderboot an Land gebracht. Aber eben genau das möchten die Behörden auf der Nordsee-Insel nicht mehr zulassen. Das Kreuzfahrt-Verbot würde dabei nicht nur Nicko Cruises, sondern auch andere Reedereien betreffen – die nun ihre Routenführung verändern müssen.
Die Route der „World Voyager“ war ursprünglich vom 9. bis zum 13. September 2023 datiert. Über Hamburg nach Borkum, sollte es dann nach Haarlingen, Helgoland und schließlich zurück nach Hamburg gehen. Durch das von den Borkum-Behörden ausgesprochene Kreuzfahrt-Verbot für 2023 muss diese Route angepasst werden. Nun geht es von Hamburg nach Cuxhaven, Haarlingen, Helgoland und dann wieder zurück nach Hamburg.