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Neue Corona-Variante XBB.1.5 jetzt auch in Pakistan – was bedeutet das für Deutschland?

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Von: Yannick Hanke

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Im großen Bild liegt eine schwarze FFP2-Maske bei Nacht vor dem Brandenburger Tor. Im kleinen Bild wird die Corona-Variante XBB.1.5 modelliert.
Die neue Corona-Variante XBB.1.5 wurde nun auch in Pakistan nachgewiesen. Könnte das Folgen für Deutschland haben? © Christophe Gateau/dpa/Christian Ohde/imago/Montage

In den USA breitet sich XBB.1.5 bereits rasend schnell aus. Nun sieht sich auch Pakistan mit der neuen Corona-Variante konfrontiert. Mit Folgen für Deutschland?

Berlin/Islamabad – Erst die USA, jetzt auch Pakistan: Die neue Corona-Variante XBB.1.5 bereitet nun auch den Gesundheitsbehörden im südasiatischen Land Sorgen. Berichte über Infektionsmeldungen in Pakistan konnte das Nationale Institut für Gesundheit am Dienstag, 3. Januar 2023, bereits bestätigten. Der aktuelle Stand der Dinge – und was die Pandemie-Entwicklung für Deutschland bedeutet.

Neue Corona-Variante XBB.1.5 auch in Pakistan nachgewiesen – über China rübergeschwappt?

Die Behörden in Pakistan wurden dazu angewiesen, an Flughäfen und Grenzübergängen Kontrollen zu verschärfen. Das Nationale Institut für Gesundheit vermutet bereits, dass die neue Corona-Variante XBB.1.5 über China nach Pakistan gekommen ist. Zum Hintergrund: Beide Länder pflegen intensive Wirtschaftsbeziehungen miteinander.

Zuletzt hatte sich das Leben in Pakistan nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie wieder normalisiert. Ähnlich wie in China, wo nach der Null-Covid-Politik agiert wurde, hatte auch Pakistan die Corona-Einschränkungen im großen Stil aufgehoben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden in den vergangenen 25 Tagen keine Todesfälle im Zusammenhang mit Corona gemeldet, insgesamt wurden in Pakistan mehr als 30.000 Todesfälle bei mehr als 1,5 Millionen Infektionen registriert.

Corona-Variante XBB.1.5 vor Jahreswechsel in den USA für 40 Prozent der Neuinfektionen verantwortlich

In den USA geht derweil ein beträchtlicher Teil der neuen Corona-Infektionen auf die neue Variante XBB.1.5 zurück. Die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) schätzte bereits, dass in der Woche vor dem Jahreswechsel 2022/2023 hinter etwa 40,5 Prozent aller Neuansteckungen XBB.1.5 stecke.

Laut CDC könnte die neue Corona-Variante leichter übertragbar sein. „Wir beobachten XBB.1.5 seit Mitte November, und ihre Häufigkeit hat sich ungefähr jede Woche verdoppelt“, so Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, gegenüber der dpa.

„Das muss man beobachten“: Karl Lauterbach (SPD) blickt auf XBB.1.5-Entwicklung in den USA

XBB.1.5 zeichne sich durch die Mutation F486P im sogenannten Spikeprotein aus. Das ist der Teil des Virus, mit dem es an menschliche Zellen bindet. „Diese Mutation verbessert möglicherweise die Bindung an den Rezeptor ACE2 auf menschlichen Zellen. Was genau dies bedeutet, ist aber nicht klar“, merkt Neher an. Mögliche, konkrete Auswirkungen der Ausbreitung von XBB.1.5 in Pakistan auf Deutschland können somit auch noch nicht formuliert werden.

Nach aktuellem Stand seien Neher keine Hinweise bekannt, die auf durch XBB.1.5 verursachte, schwere Krankheitsverläufe nach einer Infektion schließen lassen. Zumindest zu den Zahlen in den USA hatte sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) via Twitter geäußert. „Das muss man beobachten“, ließ der Sozialdemokrat schlicht verlauten.

Corona-Variante XBB.1 bereits in Deutschland nachgewiesen – aus ihr soll XBB.1.5 entstanden sein

Wie die dpa berichtet, wurde in Deutschland die Variante XBB.1, aus der XBB.1.5 entstanden sein soll, bereits in einem Prozent der ausgewerteten Coronatest-Proben festgestellt. Sowohl in Deutschland, als auch im restlichen Europa erwartet das Robert Koch-Institut (RKI) einen deutlichen Anstieg. Damit eine Ausbreitung bestmöglich verhindert wird, hatten die ersten Länder – darunter Frankreich, Italien und Spanien – Einreisebeschränkungen bzw. eine PCR-Testpflicht für Reisende aus China verhängt.

Denn in der Volksrepublik war es im Dezember 2022 vor allem durch die Variante BF.7 zu einem explosionsartigen Infektionsgeschehen gekommen. Solche Maßnahmen hält Lauterbach in Deutschland für noch nicht notwendig. Im Blick wolle man die Entwicklung rund um XBB.1.5 natürlich trotzdem behalten. Auch, wenn die Corona-Pandemie aus „virologischer Sicht“ bereits für beendet erklärt wurde. (Stand der Daten: Dienstag, 3. Januar 2023)

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