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Laut Studie: Kranke Zähne erhöhen Risiko für Demenz

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Von: Yannick Hanke

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Links: Ein junger Mann mit Zahnfleischentzündung hält eine Zahnbürste in der Hand. Rechts: Eine Bewohnerin des Altenheims Maria Eich spielt auf einer Pflegestation das Spiel „Memory“ und legt Kartenpaare zusammen.
Laut einer Studie aus Finnland können Zahnfleischentzündungen und Zahnausfall kognitive Erkrankungen wie Demenz begünstigen. © Sven Hoppe/dpa/imago/Montage

Das kommt durchaus überraschend: Laut einer Studie sind kranke Zähne ein Risikofaktor für Demenz. Was genau es damit auf sich hat – und Tipps zur Zahnpflege.

Berlin/Helsinki – Kranke, kaputte Zähne erweisen sich oftmals als Belastung für den gesamten Körper. Das kann mitunter sogar schwerwiegende Folgen haben. Denn laut eine Meta-Studie aus Finnland würden Zahnfleischentzündungen und Zahnausfall kognitive Erkrankungen wie Demenz begünstigen.

Kranke Zähne können Risiko für Demenz erhöhen – laut finnischer Analyse

Abgestorbene beziehungsweise ausgefallene Zähne können die Entstehung von Demenz begünstigen. Das hat eine neue finnische Meta-Analyse verschiedener internationaler Studien ergeben. Allein in Deutschland sind laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums 1,7 Millionen an Demenz erkrankt. Die Zahl würde jährlich um 40.000 Menschen zunehmen.

Dementsprechend ist die Forschung zu den möglichen Ursachen der kognitiven Erkrankung von größter Bedeutung. Die Wissenschaftler aus Finnland untersuchten insgesamt 47 verschiedene Studien zum Thema Demenz und Zahnhygiene. Darunter war auch eine Studie der New York University aus dem Jahr 2021, die bereits mehrere internationale Studien zum Thema mit insgesamt mehr als 30.000 Probanden untersuchte.

So fiel das Ergebnis damals aus: Erwachsene, die an Zahnausfall leiden, weisen ein 1,48 Mal höheres Risiko für kognitive Krankheit n als Vergleichspersonen ohne Zahnausfall auf. Und: Erwachsene, die an Zahnausfall leiden, weisen ein 1,28 Mal höheres Risiko für Demenz als Vergleichspersonen ohne Zahnausfall auf.

Risiko für Demenz erhöht sich mit jedem verlorenen Zahn um 1,1 Prozent

Es hätte sich auch gezeigt, dass die Schwere des Zahnausfalls einen Einfluss auf das Risiko einer oft auch geschlechterbedingten Demenz-Erkrankung hat. Menschen, die viele Zähne verloren haben, seien gefährdeter als Menschen, die wenige Zähne verloren haben. Mit jedem verlorenen Zahn erhöhe sich das Risiko einer Demenz-Diagnose um 1,1 Prozent, so das Forschungsteam der Studie.

Doch gab es auch eine positive Erkenntnis: Zahnersatz könne sich förderlich auf die kognitive Gesundheit auswirken. Die Wahrscheinlichkeit einer kognitiven Erkrankung bei Erwachsenen ohne Zahnersatz für ausgefallene Zähne sei höher als bei Menschen, die einen Zahnersatz haben. Die zuletzt genannte Personengruppen hätte nicht mal ein erhöhtes Risiko für kognitive Erkrankungen wie der auch von falscher Ernährung beeinflussten Demenz gezeigt.

23 Prozent höheres Risiko für kognitiven Abbau bei Menschen mit kranken Zähnen

Die anderen untersuchten Studien der finnischen Untersuchung unterstreichen nun die Ergebnisse der US-Forscher: Die Wahrscheinlichkeit eines geistigen Abbaus bei Menschen mit schlechten Zähnen oder mangelhafter Mundgesundheit sei demnach um 23 Prozent erhöht. Hinzukomme, dass das Risiko einer bei Männern und Frauen unterschiedlich ausgeprägten Demenzerkrankung um 21 Prozent über dem Durchschnittsrisiko von Probanden mit gesunden Zähnen liegen würde.

Primär könne das erhöhte Risiko für kognitive Krankheiten auf mögliche Zahnfleischerkrankungen und Zahnverlust zurückgeführt werden. In ihrem Bericht begründen die Forscher dies wie folgt:

Fördert nicht nur Demenz: Kranker Zahn kann den gesamten Körper schwächen

Was noch hinzukommt: Alle Zähne sind über die Nerven und Blutgefäße mit dem Körper verbunden, sodass – zum Beispiel bei Zahnfleisch- oder Zahnwurzelentzündungen – Bakterien und deren Gifte in den Körper gelangen können. Somit ist ein kranker Zahn auch in der Lage, den gesamten Körper zu schwächen. Das hatte bereits das Deutsche Zahnärzteblatt ZWR bestätigt. Einzelne Zahnregionen wäre sogar mit verschiedenen Organen verbunden:

Zahnfleischerkrankungen sowie Zahnverlust sollten, allein in Bezug auf Demenz, ernst genommen werden. Im Optimalfall wird ihnen auch bestmöglich entgegengewirkt. „Der Zusammenhang zwischen der Anzahl fehlender Zähne und dem Risiko minimierter kognitiver Funktionen bestärkt die Belege für die Beziehung von Zahnverlust und kognitiven Beeinträchtigungen. Außerdem gibt es Anzeichen dafür, dass Zahnverlust kognitiven Zerfall sogar vorhersagen könnte“, betonen auch die Forscher in ihrem Bericht.

Kampf der Demenz: Wie Sie ihre Zähne gut pflegen – und Tipps zur idealen Mundhygiene

Wie aber sieht denn eigentlich gute Zahnpflege und Mundhygiene aus? Die folgenden vier Tipps sollten dabei helfen, Zahnfleischerkrankungen sowie Zahnverlust vorzubeugen:

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