Krebs in Deutschland: Alles, was man wissen muss
Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland, sowohl bei Männern als Frauen. Welche Krebsarten es gibt und was die Symptome sind.
Berlin – Die zweithäufigste Todesursache in Deutschland ist Krebs. Laut Bundesgesundheitsministerium war die Krankheit im Jahr 2019 für 230.000 Todesfälle im Jahr verantwortlich. Die Ursachen sind genauso vielfältig wie die Arten von Krebs, an denen Menschen erkranken können. Die moderne Medizin arbeitet aber kontinuierlich an neuen Behandlungsmethoden, die die Heilungschancen immer mehr erhöhen.
Bezeichnung | Krebs |
---|---|
Herkunft des Namen | altgriechisch karkínos |
Arten | mind. 24 verschiedene |
Häufigste Krebsart bei Männern | Prostatakrebs |
Häufigste Krebsart bei Frauen | Brustkrebs |
Häufigste Krebsart bei Kindern | Leukämie |
Krebs und seine Formen: Die Liste der Krebsarten
Krebs ist als Krankheit besonders vielfältig. Das macht ihn auch so gefährlich: Krebs kann im Grunde jedes Organ im Körper befallen. Jede Stelle im Körper ist anfällig, von der Lunge, über das Gehirn bis zu den Knochen oder dem Blut. Unterschieden wird zwischen Tumoren (Karzinome, Sarkome, Blastome), Leukämien (Blutkrebs) und Lymphomen. Tumore sind zu Beginn der Erkrankung ein festes, zusammenhängendes Gewebe aus Zellen. Mit der Zeit können Zellen aus dem Tumor den Ursprungsort verlassen und bilden neue Geschwülste an anderen Stellen im Körper. Dabei spricht man von Metastasen.

Folgende Krebsarten gibt es laut Krebsinformationsdienst:
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Brustkrebs
- Chronische lymphatische Leukämie (CLL)
- CUP-Syndrom
Darmkrebs - Eierstockkrebs
- Gallenwegskrebs
- Gebärmutterhalskrebs
- Gebärmutterkörperkrebs
- GIST
Harnblasenkrebs
Hautkrebs - Hirntumore
- Hodenkrebs
- Leberzellkrebs
- Leukämien
Lungenkrebs - Lymphome
- Magenkrebs
- Multiples Myelom
- Nierenkrebs
- Prostatakrebs
- Schilddrüsenkrebs
- Speiseröhrenkrebs
Allein anhand der Liste ist zu erkennen, dass Krebs nicht wirklich eine einzige Krankheit ist. Der Begriff fasst vielmehr eine Vielzahl an Erkrankungen zusammen, die sehr unterschiedlich verlaufen und therapiert werden. Auch Symptomatik und Prognose ist von Fall zu Fall verschieden.
Krebsrate und Sterberate in Deutschland aktuell
In Deutschland wird die Häufigkeit von Krebs - die Krebsrate - in einem zentralen Krebsregister erfasst. Darin werden alle Krebserkrankungen in Deutschland gesammelt. Unter anderem nutzen Wissenschaftler und Mediziner das Krebsregister, um zu erkennen, ob die Krebsrate in Deutschland steigt oder sinkt. Dort lässt sich auch ablesen, wie sich die Sterberate entwickelt und ob die Krankheit früher erkannt wird und dadurch erfolgreicher behandelt wird.
Aus dem Krebsregister ist zu sehen, dass die Sterberate bei Krebs seit Jahren zurückgeht. Laut Krebsinformationsdienst sterben heute nur noch die Hälfte aller Krebspatienten, vor 30 Jahren waren es noch zwei Drittel.
Häufigkeit von Krebs bei Männern und Frauen in Deutschland
Leider steigt die Krebsrate aber an. Das liegt wahrscheinlich hauptsächlich daran, dass die Lebenserwartung generell gestiegen ist, sodass mehr Menschen in ein Alter kommen, in dem das Krebsrisiko höher ist. Bereinigt man die Daten mit der Lebenserwartung, dann ist die Krebsrate bei Frauen leicht zurückgegangen, bei Männern ist sie deutlich gesunken.
Krebsart | Anteil Neuerkrankungen Frauen/Männer |
---|---|
Brustkrebs | 30,0 Prozent / - |
Prostatakrebs | - / 24,6 Prozent |
Lungenkrebs | 9,4 Prozent / 13,3 Prozent |
Darmkrebs | 11,5 Prozent / 12,8 Prozent |
Hautkrebs | 4,7 Prozent / 4,5 Prozent |
Gebärmutterkrebs | 4,7 Prozent / - |
Harnblasenkrebs | 2,0 Prozent / 5,1 Prozent |
Anhand der Tabelle ist zu erkennen, dass die häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland bei Frauen Brustkrebs und bei Männern Prostatakrebs sind. Bei Frauen ist der Brustkrebs auch noch immer der tödlichste aller Krebsarten. Männer sterben der Statistik zufolge am häufigsten an Lungenkrebs.
Krebs bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Für Eltern ist die Diagnose ein Albtraum: Krebs tritt bei rund 2.200 Kindern in Deutschland jedes Jahr auf. Damit ist die Krankheit zwar selten, sie kommt aber vor. Am meisten ist Krebs bei Kindern unter 5 Jahren zu beobachten, vor dem ersten Geburtstag ist die Krebsrate am höchsten. Die häufigste Krebsart, die bei Kindern auftritt, ist Leukämie. Hier die Statistik des Kinderkrebsregisters mit den Krebsarten bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren:
- Leukämie: 29,7 Prozent aller Fälle
- Tumore des zentralen Nervensystems: 23,6 Prozent
- Lymphome: 15,3 Prozent
- Weichteilsarkome: 5,7 Prozent
- Nervenzelltumore: 5,5 Prozent
- Knochentumore: 5,1 Prozent
- Nierentumore: 4,5 Prozent
- Keimzelltumore: 3,9 Prozent
- Karzinome: 3,2 Prozent
- Retinoblastome: 2,0 Prozent
- Lebertumore: 1,3 Prozent
- Andere: 0,2 Prozent
Krebs taucht bei Jungen etwas häufiger auf als bei Mädchen. Die Krebsrate ist bei Kindern zwischen dem 6. und dem 12. Lebensjahr am geringsten.
Symptome und Warnsignale: Das Wichtigste im Überblick
Um Krebs möglichst früh zu erkennen, sollte man regelmäßig zur Krebsvorsorge gehen. Alle deutschen Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für ein regelmäßiges Screening, in der Regel einmal im Jahr. Je älter man wird, desto mehr Krebsvorsorge wird einem angeboten. Denn: Je früher Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Neben der Krebsvorsorge gibt es eine Reihe von Symptomen, die man nicht ignorieren sollte. Sie können auf eine Krebserkrankung hindeuten und sollten daher von einem Arzt oder einer Ärztin gecheckt werden. Dazu gehören:
- Hautveränderungen, tastbare Knoten
- Blut im Stuhl oder im Urin
- Probleme beim Wasserlassen
- Verdauungsstörungen
- Gewichtsverlust, den man nicht erklären kann
- Fieber
- Müdigkeit
- Unerklärbare Schmerzen
- Nicht nachlassender Husten
- Übelkeit oder Appetitlosigkeit
- Kopfschmerzen
Diese Liste ist keineswegs vollständig. Krebsarten können ganz unterschiedliche Symptome aufweisen, zudem reagiert jeder Körper anders auf Krankheit. Wer sich Sorgen um seine Gesundheit macht, sollte immer zuerst einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren.