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„Katastrophe ist bereits da“ – Deutschland droht nun Strompreis-Schock

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Von: Bjarne Kommnick

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Die Strompreise explodieren und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Experten sprechen von einer Katastrophe, die bereits voll angekommen ist.

Berlin – Jeden Tag schreiben die Strompreise neue Rekordwerte. Experten warnen derweil vor einem harten Winter. Das Portal Verivox schreibt: „Die Preisdynamik bei Strom war zuletzt so stark wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr ist der durchschnittliche kWh-Preis um rund 38 Prozent gestiegen“. In dieser Woche sei der Strompreis erstmalig auf 700 Euro pro Megawattstunde gestiegen, also 70 Cent pro KWh, ohne Steuern und Abgaben. Der Durchschnitt liege bei einem Musterhaushalt derzeit bei 42 Cent pro KWh. Wann hat die Preisexplosion ein Ende?

StadtBerlin
Bevölkerung3,645 Millionen
Fläche891,8 km²
BürgermeisterinFranziska Giffey

Experten warnen vor explodierenden Strompreisen: „Katastrophe ist bereits da“

„Die Katastrophe ist bereits da“, erklärt Thierry Bros, Professor für internationale Energie in Paris gegenüber „Bloomberg“. „Ich denke, die Hauptfrage ist, wann die Staats- und Regierungschefs der EU aufwachen werden.“ Denn ohne ein Einschreiten scheinen die Preise ungebremst zu steigen. Laut Verivox würde das Vergleichsportal mindestens 123 Preissteigerungen von Grundversorgern mit einer jeweiligen Erhöhung von rund 25 Prozent in den Monaten August, September und Oktober zählen.

Eine verärgerte junge Frau mit einem Stromzähler über den Augen vor einem roten Hintergrund
Trotz der enorm steigenden Strompreise ist ein Ende der Kostenexplosion noch nicht in Sicht. © Sorapop Udomsri/imago/Montage

Stromkosten explodieren: Mehr als 300 Euro Mehrkosten für Drei-Personen-Haushalt

In einem Drei-Personen-Haushalt seien die Mehrkosten in mindestens 310 Euro jährlich. „Angesichts der hohen Großhandelspreise rechnen wir mit zahlreichen Strompreiserhöhungen in den kommenden Monaten, die für die Haushalte eine zusätzliche Belastung darstellen werden“, erklärt Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. Check24 hatte zuvor zudem schon von einer Preissteigerung von 47,4 Prozent im September berichtet.

Strompreise im fünf Jahres Vergleich

2022: 39,92 ct/kWh

2021: 30,73 ct/kWh

2020: 29,36 ct/kWh

2019: 29,51 ct/kWh

2018: 27,82 ct/kWh

Auch Deutschlands größter Energieversorger Eon warnt vor weiter steigenden Preisen für Endkunden. Preisdruck herrsche demnach zwar auf allen Märkten, erklärt Finanzvorstand Marc Spieker in der vergangenen Woche, „das einzige, was sich unterscheidet, ist, wie schnell werden diese Preissteigerungen dann umgesetzt.“ Dass sie am Ende dann kommen müssten, stehe außer Frage.

EnBW-Kunden zahlen ab Oktober 31,1 Prozent mehr

Stromkunden des Energieversorgers EnBW müssen beispielsweise für ihren Strom im Grundversorgungstarif ab Oktober im Durchschnitt 31,1 Prozent mehr bezahlen. Im kommenden Jahr könnte der durchschnittliche Strompreis bereits bei 45 Cent pro Kilowattstunde liegen. „Großer Preistreiber ist der Erdgaspreis“, so Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW.

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