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Neue Corona-Variante BQ.1.1 in Deutschland: Wie gefährlich sie laut Experten ist

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Von: Anika Zuschke

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Omikron-Subvariante BQ.1.1: Ist der „Höllenhund“ oder „Cerberus“ gefährlich?
Die neue Corona-Variante BQ.1.1 hat Deutschland erreicht – aber wie gefährlich ist sie wirklich? (Symbolbild) © Christian Ohde/imago

Eine neue Corona-Variante hat Deutschland erreicht: BQ.1.1 ist derzeit die am schnellsten zunehmende Omikron-Variante. Doch wie gefährlich ist BQ.1.1 wirklich?

Berlin – In Anbetracht des Ukraine-Krieges, der damit einhergehenden Energiekrise und der Inflation in Deutschland ist das Coronavirus in den vergangenen Monaten für viele mental in den Hintergrund gerückt. Mit der Herbstwelle kehrt Covid-19 aber wieder auf die Agenda zurück – und bringt gleich eine neue Variante mit: BQ.1.1 bereitet Virologen derzeit zunehmend Sorgen, da sie aktuell als die am schnellsten wachsende Omikron-Variante in Deutschland gilt.

Was könnte uns mit der neuen Corona-Variante BQ1.1, die sich binnen zehn Tagen verdoppeln kann, im Winter bevorstehen – und wie gefährlich ist diese wirklich?

Neue Corona-Variante: BQ.1.1 ist in Deutschland angekommen – sie verbreitet sich schnell

Die neue Omikron-Variante BQ.1.1 ist in Deutschland angekommen – und verbreitet sich rasant schnell. Wie Focus Online berichtet, warnen Experten jetzt schon vor verstärkten Personalausfällen im Herbst und Winter. BQ.1.1 sei „die im Moment am schnellsten zunehmende Virusvariante in Deutschland“, erklärt Friedemann Weber, Direktor des Instituts für Virologie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, dem Focus und fährt fort: „Zwar ist ihr Anteil an den Fällen relativ klein und BA.5 weiterhin dominant, aber das kann sich bald ändern, denn die BQ1.1-Kurve verläuft deutlich steiler.“

Aktuell hat das Robert-Koch-Institut (RKI) die neue Corona-Variante in seinem Wochenbericht weit hinten aufgelistet, doch dürfte eine prominentere Platzierung nicht mehr lange dauern. Die Variante werde mit der Schwesterlinie BQ.1 „zwar noch selten, aber zunehmend in Deutschland nachgewiesen“, bestätigt das RKI. Außerdem hinken die Zahlen dem Infektionsgeschehen etwa drei Wochen hinterher, weiß der Cambridge-Wissenschaftler und Bioinformatiker Cornelius Römer. Mittlerweile dürfte schon in zehn Prozent der Proben BQ.1.1 – für die Omikron-Variante gibt es drei Szenarien für den Winter – zu finden sein, vermutet Römer laut Spiegel.

Omikron-Variante BQ.1.1 wird „noch vor Ende November eine Variantenwelle in Europa“ antreiben

Bereits Anfang Oktober postete der Wissenschaftler auf Twitter, es werde ziemlich klar, „dass BQ.1.1 noch vor Ende November eine Variantenwelle in Europa und Nordamerika antreiben wird. Sein relativer Anteil hat sich jede Woche mehr als verdoppelt.“ Eine Dominanz der Corona-Variante scheint demzufolge nicht mehr weit entfernt.

Auch der deutsche Charité-Impfstoffforscher, Leif Sander vermutet laut der Augsburger Allgemeinen: „In den nächsten Wochen könnte BQ.1.1 die verbreitetste Variante werden und BA.5 verdrängen.“ Zu der aktuellen Herbstwelle käme laut Römer dann eine weitere Welle hinzu – angetrieben von BQ.1.1 – die Variante verbreitet sich trotz sinkender Corona-Zahlen – und anderen Omikron-Sublinien. Das Ergebnis wäre eine Doppelwelle, erklärt der Bioinformatiker dem Spiegel.

Schnelle Ausbreitung von Corona-Variante BQ.1.1: Auch Omikron-Impfstoffe können neue Welle nicht verhindern

Grund für die schnelle Ausbreitung der Variante ist eine ausgeprägte Immunflucht. BQ.1.1 wird demnach schlechter vom Immunsystem des Menschen erkannt und bleibt im schlimmsten Fall für die Antikörper unsichtbar. Auch kürzlich Genesene und vollständig Geimpfte können sich demnach mit der Corona-Variante anstecken. Daraus lässt sich schließen, dass sogar eine Herdenimmunität sowie angepasste Omikron-Impfstoffe eine weitere Infektionswelle nicht zuverlässig verhindern könnten, berichtet der Spiegel.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach mahnte im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung deswegen, wieder vorsichtiger zu sein. Denn wenn sich BQ.1.1 – es wird diskutiert, für wen und wann eine fünfte Impfung sinnvoll ist – durchsetze, „würden sich auch diejenigen, die sich im Sommer infiziert haben, wahrscheinlich wieder leicht infizieren können“.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Virus-Variante BQ.1.1 nicht allein ist, sondern unter anderem von der Schwesterlinie Omikron XXB begleitet wird. Trotz BQ.1.1 ist Virologe Hendrik Streeck gegen neue Corona-Maßnahmen.

Omikron-Impfstoff bietet Schutz gegen neue Omikron-Variante BQ.1.1

Doch gibt es auch gute Nachrichten: „Bisher haben Impfungen auch bei neuen Varianten sehr zuverlässig vor schweren Verläufen geschützt. Das wird bei BQ.1.1 etc. nicht anders sein“, urteilt der Virologe Friedemann Weber im Gespräch mit dem Focus. Da BQ.1.1 von BA.5 abstamme, könne eine BA.5-Boosterimpfung von Vorteil sein, fährt Weber fort.

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„Der beste Schutz, den wir derzeit haben, ist eine Boosterimpfung mit dem Omikron-Impfstoff“, stimmt Römer im Gespräch mit dem Spiegel zu. Der sei zwar nicht perfekt auf BQ.1.1 – es gibt Anzeichen für den Ursprung der Variante – fürzugeschnitten, aber noch deutlich näher auf die Sublinie angepasst als der ursprüngliche Impfstoff.

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