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Hohe Spritpreise: Zu welcher Tageszeit man am günstigsten tanken kann

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Von: Yannick Hanke

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Wer beim Tanken sparen möchte, muss genau auf die Tageszeit achten. Mal sind Benzin und Diesel teurer, mal wird der Geldbeutel gut entlastet. Die Übersicht.

Berlin – Wer sein Auto liebt, der schiebt, heißt es im Volksmund. Nicht die schlechteste Idee, blickt man auf die Preise für Kraftstoffe und Sprit. Nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg sind die Preise für Benzin und Diesel bereits Ende Februar 2022 in ungeahnte Höhen geklettert. Dem will die Ampel mit ihrem Entlastungspaket 2022 entgegenwirken, Finanzminister Christian Lindner (FDP) rühmt sich für seinen Tankrabatt. Sparen kann aber auch, wer zur richtigen Zeit an der Tankstelle ist.

Trotz hohem Benzinpreis günstiges Tanken möglich: ADAC verrät die besten Tageszeiten

Wer an der Zapfsäule Geld sparen möchte – was auch durch Tanken vor Beginn des Tankrabatts möglich war – dem weiß der ADAC zu helfen. Der „Allgemeine Deutsche Automobil-Club“ untersucht bereits seit 2015 die preislichen Unterschiede, mit denen Autofahrern beim Kauf von Benzin oder Diesel am Tag konfrontiert werden. Die offensichtlichste Erkenntnis der aktuellen Analyse: am Morgen ist Sprit deutlich teurer als abends.

Im kleinen Bild ist in leuchtenden Buchstaben „Günstig tanken“ zu lesen. Im großen Bild greift eine Person zur Zapfsäule an der Tankstelle.
Tankrabatt hin oder her, hohe Benzinpreise können auch mit der „richtigen“ Tageszeit umgangen werden. Der ADAC verrät, wann. (kreiszeitung.de-Montage) © Manngold/imago/Ina Fassbender/dpa

Laut dem ADAC betrug der Unterschied zwischen dem Preishoch im Berufsverkehr am Morgen und dem Preistief am Abend beim Liter Diesel mehr als 16 Cent. Das sei mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr und generell der höchste Wert oder auch die größte Diskrepanz seit Beginn der Analyse.

Hohe Benzinpreise vor allem am Morgen – Diesel liegt 12 Cent pro Liter über dem Tagesdurchschnitt

Mit hohen Benzinpreisen, die auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) fürchtet, sehen sich Autofahrer also vor allem am Morgen konfrontiert. Das ist nicht nur auf Diesel beschränkt. Die Preisspanne bei E10 ist im Vergleich zu 2021 ebenfalls angestiegen, der Unterschied beläuft sich laut ADAC dabei auf rund zehn Cent. Das bleibt natürlich nicht unkommentiert:

Im morgendlichen Berufsverkehr wurde einmal mehr der Versuch unternommen, von einem Teil der Kunden besonders hohe Preise zu verlangen.

ADAC-Experte Jürgen Albrecht im Gespräch mit der dpa

Gemäß der ADAC-Auswertung war der Preis um etwa 07:00 Uhr morgens am höchsten. Zu diesem Zeitpunkt hätte Diesel im Schnitt zwölf und Super E10 mehr als sechs Cent über dem Tagesdurchschnitt gelegen. Das Kontrastprogramm bot sich dann am späten Abend: Diesel hätte rund fünf Cent unter dem Tagesdurchschnitt gelegen, E10 knapp vier Cent unter besagtem Durchschnitt.

Günstig tanken am Abend: Autofahrer können vor allem zwischen 20 und 22 Uhr Geld sparen

Insgesamt hätten sich in der Tagesverlaufskurve für beide Kraftstoffarten sieben Wellen ergeben. Von kurz vor 05:00 Uhr morgens bis 07:00 Uhr steigt die erste an. Stark fallen tun die Preise dann wieder bis 09:00 Uhr, ehe sie bis 10:00 Uhr wieder leicht anziehen. Ab da geht es in einer Wellenbewegung peu à peu abwärts.

Am günstigsten hätte man laut ADAC im Mai 2022 zwischen 18:00 und 19:00 Uhr sowie zwischen 20:00 und 22:00 Uhr tanken können. So sei es bereits in den vergangenen Jahren gewesen. Nur nachts würde es kaum Preisänderungen geben, und das auf mittlerem Niveau.

Tankrabatt als Spritpreis-Bremse: Maßnahme aus dem Entlastungspaket 2022 zeigt erste Wirkungen

„Im Juni sind die Karten durch die aktuellen Verschiebungen neu gemischt worden“, heißt es von ADAC-Experte Jürgen Albrecht. Damit verweist er auf die Steuersenkung zum Monatsanfang, also die Spritpreis-Bremse in Form vom Tankrabatt. Im Rahmen dessen kam es zu viel Bewegung auf dem Spritmarkt. „Die Zeitspannen von 18 bis 19 und von 20 bis 22 Uhr bleiben aber wohl besonders günstig“, hebt auch Albrecht die besten Zeiten zum Tanken hervor.

Grundsätzlich „sollten Autofahrer die Augen offen halten und bewusst durch ihr Tankverhalten den Wettbewerb fördern. Und wenn man doch morgens tanken muss, reichen oft kleinere Mengen“, lautet der Ratschlag vom ADAC-Experten. Repräsentativ scheint die Auswertung übrigens auch zu sein. Denn laut dem ADAC seien hierfür die Preise praktisch aller Tankstellen in Deutschland im Mai 2022 eingeflossen. (mit Material der dpa)

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