„Fische Töten als Freizeitspaß“ – PETA will Angeln verbieten
Steht ein Angel-Verbot bevor? Laut der Tierschutzorganisation PETA stellt der Angelschein die Legitimation für die Tötung von Fischen „als Freizeitspaß“ dar.
Norfolk, Virginia/Stuttgart – Die PETA („People for the Ethical Treatment of Anmials“) macht es sich seit jeher zur Aufgabe, für die Rechte der Tiere einzustehen. Nachdem die PETA zuletzt heftige Kritik an dem olympischen Reitsport geübt hatte, stellt die Tierschutzorganisation nun auch das Angeln auf dem Prüfstand. Auf ihrer Internetseite schreibt die PETA über eine Aktivität, die das Töten der Fische als „Freizeitspaß“ legitimiere. Die Forderung nach einem Verbot des Angelscheins wird immer größer.
Gemeinnützige Organisation: | PETA |
Gründung: | 22. März 1980, Rockville, Maryland, Vereinigte Staaten |
Hauptsitz: | Norfolk, Virginia, Vereinigte Staaten |
Umsatz: | 31 Millionen USD (2007) |
Klage der PETA: Angeln würde Tötung von Fischen legitimieren
Bevor man den Angelschein erhält, vermitteln zunächst Vorbereitungskurse die wesentlichen Grundlagen. Explizit geht es um Fangtechniken, die Anatomie der Fische, genauso wie um allgemeine Fischereirechte. Die Expertise, die einem zuteilwird, soll jedoch auch dafür sorgen, dass Tierquälerei verhindert wird. Wenige Tage später könne dann bereits jeder gegen eine Zahlung einiger Hundert Euro mit seinem neuen Hobby loslegen. Dass auch eine dazugehörige Fischerprüfung zufolge von Berichten von peta.de leicht abzuschließen sei, empört die Tierschutzorganisation nun ein weiteres Mal.
Ihre Kritik ist unmissverständlich: Hinter dem freizeitlichen Angeln, legitimiert durch den Angelschein, würde nichts weiter als eine Erlaubnis stecken, Fische töten zu dürfen. Auf Grundlage des Paragrafen 17, Absatz 2 des Tierschutzgesetzes sieht sich die PETA bestätigt. Dort heißt es: Wird einem Tier „länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden“ zugefügt, liegt eine Straftat vor. Selbstverständlich ist dies auch der Fall, wenn ein Wirbeltier „ohne vernünftigen Grund“ getötet wird. Geld- oder Haftstrafen bis zu drei Jahren könnten die Folgen des Verstoßes sein. Geht es nach der PETA drohen also schon bald auch Hobby-Angler*innen dieselben Konsequenzen.

PETA: Auch „Catch and Release“ in großer Kritik – darum könnte ein Angel-Verbot durchgesetzt werden
Unmut schürt insbesondere der Umstand, dass sich beim Angeln die Haken im Maul des Fisches verfangen. Die Tiere leiden meist mehrere Minuten darunter. Anschließend wird dem Tier seine natürliche Umgebung genommen. Der Fisch ringt um Sauerstoff, wird er aus dem Wasser gezogen. Wenig später wird der Fisch getötet – sei es durch einen Schlag auf den Kopf oder dem Einsatz eines Messers.
Das sogenannte „Catch and Release“ steht bei der PETA, die im Heidekreis eine hohe Belohnung zur Aufklärung von Wolfsabschüssen aussetzte, nicht bedeutend höher im Kurs. Die Angel-Methode, bei der die Fische nach dem Fangen wieder ins Wasser geworfen werden, muss sich ebenfalls großer Kritik stellen. Laut Angaben der PETA würden nur 40 Prozent der gefangenen Fische überleben. Wieder angekommen im Wasser erlegen sie ihren Verletzungen – oder werden leichte Beute für andere Fische. Ein weiterer Kritikpunkt der PETA: Berührt die menschliche Hand einen Fisch, beschädigt sie dessen Schleimhaut und Schuppen. Eine höhere Anfälligkeit für Pilze, Infektionen, Bakterien und Parasiten ist die Folge.
In ihrem Abschlussstatement hofft die PETA, Menschen für alternative Natur-Aktivitäten begeistern zu können. Wandern, ob in Bremen und Umland oder im Harz, ist nur eines der genannten Beispiele. Mit dem sogenannten Müllfischen empfiehlt die PETA letztendlich eine besondere Beschäftigung – für alle, die das das Angeln nicht missen wollen. Im Zuge des „Catch & Clean Days“ konnten Angler*innen aus Barenburg und Kirchdorf die Natur zumindest ein Stück weit vom Müll befreien. *kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.