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Erstes Urteil gesprochen: Silvester-Chaot muss lange ins Gefängnis

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Von: Fabian Pieper

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Ein Mann zündet einen Böller am Silvesterabend an.
Mit Böllern und Raketen sind an Silvester Einsatzkräfte und Passanten angegriffen worden. © Patrick Pleul/dpa/Archivbild

Die Krawalle der Silvesternacht wirken noch immer nach. Nur wenige Tage nach den Vorfällen ist das erste Urteil gegen einen Beteiligten gefallen.

Heilbronn – Etwas mehr als eine Woche ist es her, seit überall in Deutschland Passanten sowie Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr von marodierenden Menschengruppen mit Feuerwerkskörpern angegriffen und verletzt wurden. Am Neujahrstag entfachte daraufhin eine bis heute anhaltende Diskussion über die Motive und den Hintergrund der zumeist jungen Männer, von denen die meisten einen Migrationshintergrund haben sollen.

Zudem wurden erneut Stimmen laut, die Konsequenzen wie ein Böller-Verbot an Silvester, schnelle Urteile oder einen Einsatz von Dashcams auf Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr fordern.

Härtere Strafen für Silvester-Chaoten gefordert: Lange Haftstrafen stehen im Raum

Viele andere hingegen fordern härtere Strafen für die Täter und die konsequente Durchsetzung geltenden Rechts. Für einen Angriff auf Einsatzkräfte und den Einsatz von Feuerwerk als Waffe drohen Beteiligten sogar lange Haftstrafen.

Oftmals allerdings entkommen sie unerkannt – jedoch nicht immer. In Berlin wurden die Personalien von 145 mutmaßlichen Randalierern aufgenommen. Auch anderswo in Deutschland, etwa in Bremen, sind Tatverdächtige in die Fänge der Polizei geraten.

Böllerwürfe und Widerstand: Silvester-Chaot in Heilbronn zu langer Haftstrafe verurteilt worden

Was ihnen blühen könnte, hat sich bereits am Donnerstag, 5. Januar 2023, in Heilbronn gezeigt. Das dortige Amtsgericht verurteilte einen 30-Jährigen zu einer längeren Haftstrafe. Er soll zunächst laut Bericht der Bild auf dem Heilbronner Marktplatz einen Böller in eine Gruppe von Kindern geworfen und sich anschließend der polizeilichen Kontrolle widersetzt haben. Bei ihm sollen Reizgas sowie ein Messer gefunden worden sein. Übereinstimmenden Berichten mehrerer Medien zufolge sei niemand verletzt worden.

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Im Anschluss hatte die Staatsanwaltschaft Heilbronn einen Antrag auf ein beschleunigtes Verfahren gestellt. „Das beschleunigte Verfahren soll Tätern vor Augen führen, dass schnell und konsequent reagiert wird“, heißt es in einer Pressemitteilung des Gerichts. Deshalb musste sich der Mann, Medienberichten zufolge ein 30-jähriger Tunesier, bereits in der ersten Januarwoche nach einem Aufenthalt in Untersuchungshaft vor dem Heilbronner Amtsgericht verantworten.

Das Urteil: neun Monate Haft – ohne Bewährung. Entsprechend muss der Verurteilte die Strafe absitzen. Der Verurteilte soll laut Gericht allerdings bereits zuvor unter Bewährung gestanden haben. Zudem sei das Urteil noch nicht rechtskräftig.

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