Ema gibt Biontech-Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren frei: Wann Impfungen starten könnten
Die europäische Arzneimittelbehörde Ema gibt grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren. Die Gründe.
Amsterdam/Berlin – Nun ist es offiziell. Am Donnerstag, 25. November 2021, verkündet die europäische Arzneimittelbehörde Ema in Amsterdam die Zulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren*. Somit wird es der erste Impfstoff, der in der Europäischen Union (EU) für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen ist.
Agentur der Europäischen Union: | Europäische Arzneimittel-Agentur |
Gründer: | Europäisches Parlament |
Gründung: | 1. Januar 1995 |
Vorsitz: | Emer Cooke |
Status: | Einrichtung des europäischen öffentlichen Rechts mit eigener Rechtspersönlichkeit |
Englische Bezeichnung: | European Medicines Agency |
Französische Bezeichnung: | Agence européenne des médicaments |
Biontech/Pfizer-Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren in der EU freigegeben: Arzneimittelbehörde Ema gibt grünes Licht
Nach der offiziellen Empfehlung des Ema-Ausschusses entscheidet die EU-Kommission im Kollektiv mit ihren Mitgliedsstaaten formell über die Zulassung für die Europäische Union. Um eine evidenzbasierte Entscheidung treffen zu können, lagen der Ema unter anderem Daten einer klinischen Phase-II/III-Studie vor. Diese hatte sich mit der Wirksamkeit und Sicherheit des Vakzins auseinandergesetzt.

Wie der „Spiegel“ berichtet, wurden den Kindern im Rahmen dessen zwei Dosen mit je zehn Mikrogramm des Impfstoffs verabreicht. Zwischen den beiden Impfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer* hätten bei der Untersuchung 21 Tage gelegen. Zur Einordnung: Kinder ab zwölf Jahren sowie Erwachsene erhalten 30 Mikrogramm pro Impfung.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verspricht 2,4 Millionen Dosen vom Biontech/Pfizer-Impfstoff für Ende Dezember 2021
Die klinischen Untersuchungen hätten nach Angaben von Biontech und Pfizer ergeben, dass der Impfstoff von Kindern ab fünf Jahren gut vertragen wird. Zudem würde dieser eine stabile Immunantwort hervorrufen. Doch könnte es allerdings noch etwas dauern, bis die Impfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer auch für Fünf- bis Elfjährige in Deutschland zur Verfügung stehen.
Wofür die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema zuständig ist
Der „European Medicines Agency“, kurz Ema, obliegt die Beurteilung und Überwachung von Arzneimitteln innerhalb der Europäischen Union (EU). Die Arbeit der Agentur mit Sitz in Amsterdam stützt sich dabei auf eine Vielzahl an Grundsätzen, mit denen die Unparteilichkeit gewährleistet wird. Denn die wissenschaftlichen Experten, Ausschussmitglieder, Angestellte sowie Mitglieder des Verwaltungsrats dürfen beispielsweise nicht durch finanzielle Interessen beeinflusst werden.
Denn aufgrund der geringeren Dosierung in dieser Altersgruppe braucht es entsprechende Ampullen des besagten Impfstoffs. Ein konkretes Datum wurde von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aber schon verkündet. Am 20. Dezember soll Deutschland insgesamt 2,4 Millionen Dosen der Biontech/Pfizer-Vakzine für Kinder erhalten. Dies wurde auch schon im Rahmen der Verkündung der neuen Corona-Verordnung in Niedersachsen bekanntgegeben.
Stiko muss noch Empfehlung für Corona-Impfung für Fünf- bis Elfjährige aussprechen
Fehlt nur noch die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Corona-Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren. „Unser Ziel ist es, diese Empfehlung bis Ende Dezember, möglichst bis zum Start der Auslieferung des Kinder-Impfstoffs an die Länder, fertigzustellen“, heißt es vom Stiko-Vorsitzenden Thomas Mertens gegenüber der Funke-Mediengruppe. Die Empfehlung sei zurzeit in Arbeit.
In den USA sind Impfungen für Kinder ab fünf Jahren bereits seit Ende Oktober möglich. Die dortige Arzneimittelbehörde „Food and Drug Administration“ (FDA) hatte dem Impfstoff Corminaty eine Notfallzulassung erteilt. Zudem dürfen mittlerweile auch Kinder zwischen fünf und elf Jahren in Israel und Kanada geimpft werden.
Neben dem Vakzin von Biontech/Pfizer könnte bald noch ein weiterer Impfstoff für Kinder in der EU folgen. Denn die Experten der Ema prüfen zurzeit einen Antrag des US-Herstellers Moderna. * kreiszeitung.de, 24vita.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.