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Elektroauto: Angebot bricht wegen Halbleitermangel massiv ein

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Von: Mark Stoffers

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Mitarbeiter im Volkswagen-Werk in Zwickau montieren einen Audi Q4 e-tron.
Mitarbeiter im Volkswagen-Werk in Zwickau montieren einen Audi Q4 e-tron. Ein gutes halbes Jahr nach dem Start des SUV hat sich Zwickau für Audi zum größten Produktionsstandort für Elektrofahrzeuge entwickelt. (Symbolbild) © Hendrik Schmidt/dpa

Weltweite Lieferengpässe treffen nun auch den Klimaschutz. Denn auch die Produktion von Elektroautos ist massiv von dem Halbleitermangel betroffen.

München – Der Elektromobilität geht der Saft aus. Aufgrund der weltweiten Lieferengpässe bei Halbleitern wird auch die Produktion von Elektroautos in Mitleidenschaft gezogen. Der Halbleitermangel lässt ausgerechnet das Elektroauto-Angebot in Deutschland einbrechen und versetzt damit der so wichtigen Branche für den Klimaschutz einen herben Dämpfer.

Unternehmen:Autoscout24
Gründung:1998
Hauptsitz:München
Mitarbeiterzahl:ca. 500

Elektroautos: Nur 20.000 E-Autos in Deutschland im Angebot – nur 8.000 davon Neuwagen

Derzeit sind gerade einmal 20.000 Fahrzeuge im Angebot in Deutschland, davon nicht einmal 8000 Neuwagen. Entsprechend lang verhält es sich auch mit den Lieferzeiten, was das Wachstum im Bereich Elektromobilität ganz gehörig ausbremst. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls die Datenlage beim Onlineportal Autoscout24. Der drastische Abfall beim Angebot von Elektroautos zeichnet sich demnach bereits seit Juli 2021 ab. In gewisser Weise kommt es knüppeldick für die E-Auto-Branche, da die staatliche Elektroauto-Förderung für Ladestationen und Umweltprämie ebenfalls ausläuft.

Zum Vergleich: Im Juni hatten die Angebote für ein Elektroauto bei Autoscout24 bei 27.439 gelegen. Eine Zahl, die den bisherigen Höchststand bedeutete. Elektroautos machen aktuell weniger als drei Prozent des gesamten Angebots auf dem Portal aus, das in Deutschland der Marktführer ist.

Kunden können bei E-Auto-Herstellern mit Lieferzeiten von bis zu einem Jahr bei Elektroautos rechnen

Für den Vertriebschef Deutschland von Autoscout24, Stefan Schneck, sind je nach Hersteller Lieferfristen zwischen sechs Wochen und mehr als einem Jahr für neue Elektroautos nicht die Ausnahme mit Seltenheitswert, sondern vielmehr die Regel. „Hinzu kommt, dass analog zur aktuellen Marktlage auch das Angebot an gebrauchten E-Autos sinkt – was sich wiederum in hohen Angebotspreisen bemerkbar macht“, sagte er gegenüber „welt.de“.

Auch bei den Händlern sieht die Lage nicht rosiger aus und Besserung scheint nicht in Sicht zu sein. „E-Autos sind am Markt viel knapper als Verbrenner, die Lieferzeiten betragen im Schnitt neun Monate. Die Händler haben kaum noch Lagerware, manchen bleiben nur ihre Vorführfahrzeuge“, erklärte Christoph Stricker vom Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) bei „welt.de“. Immerhin herrscht keine Brandgefahr, sodass die E-Autos nur mit 15-Meter-Abstand parken dürfen oder Elektro-Busse aus dem Verkehr gezogen werden müssen.

Elektroautos: Audi Q4 e-tron und VW ID-Baureihen hinken bei E-Auto-Produktion gegenüber Tesla und Polestar hinterher

Besonders lange dauere die Lieferung bei deutschen Herstellern, während Tesla und Polestar – die in China produzieren und die Autos nach Deutschland verschiffen – zum Teil noch 2021 liefern könnten.

Audi vertröstet mögliche Interessenten mit einer durchschnittlichen Lieferzeit von fünf Monaten für den e-tron. Für das neuere Modell des Q4 e-tron müssen Kunden sich je nach Ausstattung sogar bis zu sieben Monate gedulden. Auf der anderen Seite nennt VW für die ID-Baureihen Lieferfristen von drei bis sechs Monaten. Und das, obwohl die E-Produktion eine bevorzugte Behandlung bei der Belieferung mit Halbleitern erfährt.

Bei diesen Lieferzeiten aufgrund der Lieferengpässe bei Halbleitern für deutsche Unternehmen lohnt es sich dann vielleicht doch, ein Auge auf ein ganz besonderes E-Auto-Angebot zu werfen. Immerhin verramscht das Versandunternehmen Alibaba ein Elektroauto für den unglaublichen Preis von 1600 Euro. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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