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Corona-Ende: Virologe Hendrik Streeck kündigt „harte“ Omikron-Zeit an

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Von: Yannick Hanke

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Der Virologe Hendrik Streeck schaut in die Kamera. Im Hintergrund wird eine Person auf der Intensivstation behandelt.
Der Virologe Hendrik Streeck sprich von einer harten Zeit für Deutschland hinsichtlich der aufkommenden Omikron-Variante. (kreiszeitung.de-Montage) © Rolf Vennenbernd/dpa/Oliver Dietze/dpa

Wie geht es mit Omikron in Deutschland weiter? Virologe Hendrik Streeck prognostiziert schwere Corona-Zeiten. Derweil betont die WHO die Gefährlichkeit von Omikron.

Berlin/Hamburg – Wann endet die Corona-Pandemie? Eine Frage, die selbst führende Virologen aus Deutschland nicht mit absoluter Gewissheit beantworten können. Auch nicht Hendrik Streeck, der im Rahmen der ZDF-Talkshow von Markus Lanz im Zusammenhang mit Covid-19 und der Corona-Variante Omikron davon spricht, dass es den einen Stichtag sowieso nicht geben wird. Vielmehr geht Streeck von einem „schleichenden Übergang“ aus.

Virologe:Hendrik Streeck
Geboren:7. August 1977 (Alter 44 Jahre), Göttingen
Ehepartner:Paul Zubeil
Ausbildung:Charité – Universitätsmedizin Berlin
Eltern:Ulrich Streeck, Annette Streeck-Fischer

Virologe Hendrik Streeck spricht von „harter“ Corona-Zeit wegen Omikron

Grundsätzlich ist der Virologe der Überzeugung, dass die Corona-Infektionszahlen bereits im Frühjahr 2022 wieder abfallen. Doch vermag Hendrik Streeck in der Hamburger Runde von Markus Lanz nicht nur gute Laune in Bezug auf Covid-19 und Omikron zu verbreiten. Denn „dann beginnt die harte Arbeit“, blickt der Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn in die nähere Corona-Zukunft.

Konkret müsse das Gesundheitssystem krisenfester gemacht und die bundesweite Impfkampagne unter der Leitung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fortgeführt werden. Erst im Dezember 2021 hatte Streeck bei RTL prognostiziert, dass wegen der verkürzten Inkubationszeit bei Omikron letztendlich ein explosionsartiger Anstieg der Fälle zu erwarten sei.

Streeck hofft auf „mildere Welle“ – doch WHO betont Gefährlichkeit der Omikron-Variante

Die Konsequenz: Der Gesundheitsbereich, vor allem Kliniken und Intensivstationen des Landes, sehen sich mit noch größeren Problemen konfrontiert. Zudem könnte die kritische Infrastruktur, wozu beispielsweise die Feuerwehr oder die Stromversorger gezählt werden, unter enomen Anstiegen an Omikron-Fällen und damit verbundener Quarantäne personell leiden.

Doch sprach Hendrik Streeck bei RTL auch von der Hoffnung, „dass wir eine mildere Welle bekommen“. Dies führte der Virologe darauf zurück, dass die Krankheitsschwere bei Omikron abgemildert ist – wahrscheinlich. Konträr zu dieser Vermutung liest sich die Warnung der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Omikron „tötet Menschen“: WHO geht von „Flutwelle“ der Corona-Variante aus

Die WHO warnt davor, die Omikron-Variante auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Corona-Mutante sollte nicht als „mild“ eingestuft werden. „Genau wie vorangegangene Varianten müssen Menschen wegen Omikron ins Krankenhaus, und es tötet Menschen“, heißt es in diesem Kontext von WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Im Kontext der Corona-Neuinfektionen mit der Omikron-Variante spricht der WHO-Direktor von einer regelrechten „Flutwelle“, die „so riesig und schnell“ sei, dass sie weltweit zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führe. Wie n-tv berichtet, prangert der WHO-Chef zudem das Vorgehen reicher Länder an, die einen großen Anteil der verfügbaren Corona-Impfdosen für sich in Anspruch genommen hätten.

Impf-Ziel klar verfehlt: WHO wollte, dass 40 Prozent der Einwohner ihrer Mitgliedsstaaten bis Dezember 2021 geimpft sind

Ein solches Handeln würde letztendlich nur die Basis für die Entstehung neuer Virusvarianten in Ländern mit einem schlechteren Zugang zu Impfdosen schaffen, warnt der WHO-Chef. Seine Organisation hatte sich das große Ziel gesetzt, dass bis Ende September 2021 zehn Prozent der Bevölkerung in jedem Mitgliedsland geimpft sein sollten.

Bis Ende Dezember 2021 sollten es sogar 40 Prozent sein. Die Realität sieht jedoch anders aus. Denn das Ziel verfehlten 92 der 194 Mitgliedstaaten der WHO und damit mehr als die Hälfte. In 36 Ländern sind noch nicht einmal zehn Prozent der Bürger gegen das Coronavirus geimpft.

Ungerechte Verteilung von Corona-Impfstoffen: „Milliarden von Menschen völlig ungeschützt“

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der rasanten Verbreitung von Omikron, die zum erneuten Bund-Länder-Treffen führt und der Entdeckung einer neuen Corona-Variante*, fordert der WHO-Chef erneut eine gerechtere Verteilung der Impfstoffe. Denn für Tedros Adhanom Ghebreyesus steht eines fest:

Eine Auffrischungsimpfung nach der anderen in einer kleinen Anzahl von Ländern wird eine Pandemie nicht beenden, wenn gleichzeitig Milliarden von Menschen völlig ungeschützt bleiben.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus spricht über die ungerechte Verteilung der Impfstoffe gegen Corona

Ein Zitat, das ins Bild passt. Immerhin steht derzeit noch gar nicht fest, ob die Booster-Impfung überhaupt dauerhaft vor der Corona-Variante Omikron schützt.

De facto spricht die WHO von weltweit rund 9,5 Millionen Corona-Neuinfektionen in der ersten Januarwoche 2022. Dies würde einen neuen Höchststand bedeuten. Im Vergleich zur letzten Dezemberwoche 2021 seien dies 71 Prozent mehr Corona-Fälle. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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