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Malerisches Brandenburg: Wälder, Seen und Schlösser

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Von: Dagmar Schlenz

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Brandenburg ist reich an ausgedehnten Naturlandschaften. Aber nicht nur der Spreewald, auch das historische Schloss Sanssouci verzaubert Besucher.

Potsdam – Brandenburg im Nordosten von Deutschland besticht durch seine historischen Baudenkmäler und seine ursprünglichen und weiten Landschaften. Wälder, Seen und Naturparks machen fast ein Drittel des Bundeslandes aus. Der Spreewald im Südosten Brandenburgs mit seinen verzweigten Kanälen lädt zu einer Bootstour ein. Kulturinteressierte können sich im Schloss Sanssouci oder im Schloss Oranienburg auf eine Reise in die Vergangenheit begeben.

Name:Brandenburg
Landeshauptstadt:Potsdam
Fläche:29.654 km²
Einwohner:2,53 Millionen (Stand 2020)

Brandenburg gehörte bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik und war bis zu deren Zerfall in verschiedene Verwaltungsbezirke aufgeteilt. Heute leben hier über 2,5 Millionen Einwohner. Das Bundesland umschließt die deutsche Hauptstadt Berlin vollständig und bildet mit ihr die Metropolregion Berlin/Brandenburg. Im Norden grenzt Brandenburg an Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, im Westen an Sachsen-Anhalt, im Osten an die Republik Polen und im Süden an Sachsen.

Brandenburgs Hauptstadt Potsdam: Historische Architektur und grüne Parkanlagen

Potsdam ist nicht nur die Landeshauptstadt von Brandenburg. Mit über 180.000 Einwohner ist sie die bevölkerungsreichste Stadt im gesamten Bundesland. Potsdam liegt an der Havel und grenzt unmittelbar an Berlin. Bewohner mögen die Gemütlichkeit jenseits des Trubels in der Großstadt Berlin, Besucher schätzen die Architektur der historischen Gebäude wie dem Schloss Sanssouci und der Nikolaikirche.

Aber die Stadt hat noch mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten. Eine besondere Attraktion ist das Holländische Viertel, in dem man insgesamt 134 rote Häuser im typisch holländischen Stil bewundern kann. Zum Bummeln und Verweilen laden schöne Parkanlagen wie der Park Babelsberg oder der botanische Garten im Schlosspark von Sanssouci ein.

Vor einer Reihe mit roten Häusern im typisch holländischem Stil parken Autos. Das Holländische Viertel in Potsdam ist eine der Touristenattraktionen in Brandenburg.
Typische rote Häuser im Holländischen Viertel von Brandenburgs Hauptstadt Potsdam. © imago

Filmstudios und Hasso-Plattner-Institut: Kreativität und Innovation aus dem deutschen Bundesland Brandenburg

In Potsdam befindet sich seit dem Jahr 1912 das Studio Babelsberg, das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt. Während der Weimarer Republik entstanden hier bekannte Werke wie „Der blaue Engel“ oder „Metropolis“. Sie verhalfen dem Standort in der ganzen Welt zu Ruhm. In der DDR wurden in den Studios über 700 Filme unter der Leitung der DEFA, der Deutschen Film AG, produziert. Bis heute entstehen hier Blockbuster wie „Der Vorleser“ oder „Matrix Resurrections“. Besucher haben die Möglichkeit, einige der Filmsets zu besichtigen.

Ebenfalls in Babelsberg angesiedelt ist das Hasso-Plattner-Institut. Das privat finanzierte IT-Institut bildet mit der Universität Potsdam die Fakultät für Digital Engineering. Der SAP-Gründer Hasso Plattner diente nicht nur als Namensgeber, sondern zeichnet sich auch für die Gründung des Instituts verantwortlich. Der Campus wurde 2001 eingeweiht und brachte schon zahlreiche Firmengründer und Führungskräfte der IT-Branche hervor. Von den Leistungen der klugen Köpfe profitiert ganz Deutschland.

Schloss Sanssouci in Brandenburg: Sommersitz der Könige und Kaiser

Von 1747 bis 1918 diente Potsdam als Residenzstadt für den Sommersitz der preußischen Könige und deutschen Kaiser. Dafür ließ Friedrich II. eine ganze Anlage erbauen, in deren Zentrum das Schloss Sanssouci steht. Der Name leitet sich aus dem Französischen „sans souci“ ab, was übersetzt „ohne Sorge“ bedeutet. Das Gebäude selbst umgibt eine aufwendig gestaltete Parkanlage, die nicht ausschließlich der Zierde diente. 3000 Obstbäume fanden in den Gärten und Gewächshäusern Platz. Zwischen ihnen stoßen Besucher auf zahlreiche Kunstobjekte, Brunnen und Skulpturen.

Blick über den Weinberg zum Schloss Sanssouci bei Potsdam in Brandenburg. Die Parkanlage gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Blick über den Weinberg zum Schloss Sanssouci bei Potsdam in Brandenburg. Die Parkanlage gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. © Eberhard Thonfeld/imago

Sanssouci ist zwar nicht so märchenhaft wie das berühmte Schloss Neuschwanstein in Bayern, doch Friedrich II., im Volksmund auch der „Alte Fritz“ genannt, liebte „sein“ Sommerschloss. Er erweiterte die Anlage durch verschiedenste Gebäude wie das „Chinesische Haus“ oder die „Bildergalerie“. In einem an das Schloss Sanssouci angrenzenden Areal erwarb Friedrich Wilhelm IV. ein Stück Land, auf dem er eine Gartenanlage nach englischem Vorbild schuf.

Frankfurt (Oder): Die Stadtbrücke verbindet Brandenburg mit Polen

Das Bundesland Brandenburg liegt direkt an der polnischen Grenze. Reger Grenzverkehr herrscht zum Beispiel auf der Stadtbrücke in Frankfurt (Oder), die als Symbol für das geeinte Europa gilt. Das Bauwerk überspannt die Oder und verbindet die viertgrößte Stadt in Brandenburg mit dem polnischen Słubice. Die polnische Nachbarstadt war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein Frankfurter Stadtteil, dann wurde der deutsch-polnische Grenzverlauf neu festgelegt. Frankfurt (Oder) ist der Geburtsort des berühmten Dichters Heinrich von Kleist, weshalb die Stadt seit 1999 den Beinamen „Kleiststadt“ führt.

Freizeit in Brandenburg: Von Spreewald bis Tropical Island

Während im Saarland und in Nordrhein-Westfalen bereits viele Zechen schließen mussten, wird in der Lausitz in Brandenburg noch immer Braunkohle gefördert. Trotzdem spielen Naturschutz und Tourismus eine immer größere Rolle. In Brandenburg finden Naturliebhaber in den insgesamt 15 Naturschutzgebieten sehr unterschiedliche und ursprüngliche Landschaften. Fast 38 Prozent der Fläche von Brandenburg sind bewaldet. Zum Vergleich: Spitzenreiter im Bundesvergleich sind Rheinland-Pfalz und Hessen mit jeweils gut 42 Prozent Waldfläche.

Der grenzüberschreitende Nationalpark Unteres Odertal, der in Teilen zum Nachbarland Polen gehört, ist ein Paradies für Wasservögel. Die größte Popularität auch über die Landesgrenze hinaus genießt das Biosphärenreservat Spreewald. Die Landschaft mit den weit verzweigten Flussläufen der Spree ist einzigartig. Einige Teile des Naturschutzgebietes, das bis heute vom Volksstamm der Sorben bewohnt wird, erreichen Besucher nur mit dem Boot.

Ein Kahn mit Touristen fährt auf einem Kanal durch den grünen Spreewald. Das Biosphärenreservat Spreewald ist eines der vielen Naturschutzgebiete in Brandenburg.
Mit dem Kahn unterwegs auf den verzweigten Kanälen des Spreewaldes. Das Biosphärenreservat ist eines der vielen Naturschutzgebiete in Brandenburg. © Ingo Schulz/imago

Auch bei ungemütlichem Wetter bietet Brandenburg besondere Erholungsmöglichkeiten. Um das Bundesland für Touristen über das gesamte Jahr attraktiver zu gestalten, entstand im Jahr 2004 nördlich des Spreewaldes ein Indoor-Regenwald. Ursprünglich war das Tropical Island eine Cargolifter-Werfthalle für große Luftschiffe. Eine malaysische Unternehmensgruppe kaufte sie auf und legte im Inneren eine Lagune mit Strand, Wasserfällen und Affenfelsen an. Nun finden Besucher mitten in Deutschland tropisches Urlaubsfeeling auf 4000 Quadratmetern.

Nicht nur Brandenburg, sondern alle 16 Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland haben ihren Charme. Jedes ist auf seine Art besonders. Seien es die Küsten von Schleswig-Holstein, die zahlreichen Weinbaugebiete in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg oder das besondere Flair der Elbmetropole Hamburg. In unserer Heimat gibt es viel zu entdecken – und kreiszeitung.de zeigt es Ihnen.

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