Nachwuchsmangel: Bäckerei in Bayern verdoppelt kurzerhand das Azubi-Gehalt – Meldung schlägt Wellen

Der Personalmangel macht dem Bäckerhandwerk schwer zu schaffen. Eine Bäckerei in Bamberg verdoppelt nun – notgedrungen – das Azubi-Gehalt.
Bamberg – Das Problem des Personalmangels gibt es im Bäckerhandwerk schon seit einiger Zeit, doch es wird fortwährend schlimmer. Auch in der Bamberger Bäckerei Matthias Loskarn fehlt es hinten und vorne. Gegenüber infranken.de erzählt der gleichnamige Besitzer, dass der Nachwuchsmangel direkt auch einen Fachkräftemangel in seinen Filialen zur Folge hat – ein ernstes Problem für den Betrieb. Seine kurzfristige Lösung: Loskarn verdoppelte das Azubi-Gehalt.
Nachwuchsmangel: Bäckerei in Bamberg verdoppelt Azubi-Gehalt
Azubis in den vier Bamberger Bäckerei-Filialen von Matthias Loskarn dürfen sich nun über ein sehr üppiges Auszubildenden-Gehalt freuen, das deutlich über dem Branchen-Durchschnitt liegt.
Azubi-Gehalt Jahr 1: | Statt 675 Euro | Gibt es 1350 Euro |
Azubi-Gehalt Jahr 2: | Statt 755 Euro | Gibt es 1510 Euro |
Azubi-Gehalt Jahr 3: | Statt 885 Euro | Gibt es 1770 Euro |
Im ersten Jahr gibt es 1350 Euro statt 675 Euro, im zweiten Jahr 1510 Euro statt 755 Euro und im dritten Jahr winken satte 1770 Euro statt 885 Euro. „Wir verdoppeln die Ausbildungsvergütung“ heißt es daher auch in einem Facebook-Beitrag der Bäckerei-Kette.
Die Gehalts-Verdopplung gilt dabei für eine Ausbildung als Konditor/in, Bäcker/in und Fachverkäufer/in. Ob das direkt helfen wird, weiß Loskarn nicht, wie er gegenüber infranken.de zugibt. Denn er glaubt, dass vor allem die Arbeitszeiten in einer Bäckerei möglichen Nachwuchs abschrecken – immerhin liegt diese im Normalfall bei 2.30 Uhr bis 11 Uhr. Ein Feierabend am späten Vormittag bedeute aber auch, dass man einen Großteil des Tages für Freizeit, Erledigungen und Ausflüge Zeit habe.
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Facebook-Community lobt Gehalts-Verdopplung – und hat Fragen
Die Meldung der Gehalts-Verdopplung schlug reichlich Wellen, besonders auf Facebook. Der Beitrag der Bäckerei selbst wurde fast 400 Mal geteilt, viele User zeigen sich erfreut über den Schritt. „Das ist mal eine Ansage! Respekt!“, schreib zum Beispiel eine Nutzerin. Einige wundern sich aber auch, wie der finanzielle Aspekt dann nach der Ausbildung aussehe.
Auch der Hessische Rundfunk teilte die Meldung des fürstlichen Azubi-Gehalts in der Matthias Loskarn Bäckerei in Bamberg. Mit ebenfalls fast 400 Shares sowie knapp 1000 Kommentaren sorgte sie erneut für viel Aufmerksamkeit – und viel Lob. Der Tenor unter den Nutzern: Die höhere Bezahlung für handwerkliche Berufe im Allgemeinen sei höchste Zeit. „Endlich mal jemand, der den Anfang macht und angemessene Vergütung statt einen Tropfen auf dem heißen Stein als Lohn zu zahlen!“, lobt ein Nutzer. (fhz)
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