1. Startseite
  2. Deutschland

Omikron XE: Neue Corona-Variante hat höheres Infektionsrisiko als Omikron BA.2

Erstellt:

Von: Yannick Hanke

Kommentare

In Großbritannien wurde die neue Omikron-Variante XE entdeckt. Was sie für das Infektionsgeschehen in Deutschland bedeutet – und was Mut macht.

Berlin/London – Das Coronavirus zeigt sich immer wieder variantenreich – im wahrsten Sinne des Wortes. Neben der Urform bestehen bereits Mutationen wie Alpha, Delta oder aber Omikron, die sich in verschiedensten Symptomen äußert. Die Omikron-Variante verfügt wiederum über die Unterform BA.2, über deren Infektions-Anzeichen noch gerätselt wird. Nun muss sich Deutschland mit der neuen Omikron-Variante XE auf eine neue Pandemie-Herausforderung einstellen. Was ist bereits über Omikron XE bekannt?

Omikron XE: Neue Corona-Variante hat höheres Infektionsrisiko als BA.2

Großbritannien meldet aktuell steigende Corona-Fallzahlen durch die seit Januar 2022 kursierende, neue Omikron-Variante XE. Nach einer Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überträgt sie sich zehn Prozent leichter als die Omikron-Unterform BA.2, die wiederum BA.1 hinsichtlich der Übertragbarkeit aussticht. Auf den Punkt gebracht: Omikron XE verfügt somit über ein höheres Infektionsrisiko als die in Deutschland vorherrschende Corona-Variante Omikron BA.2.

Links ist ein Corona-Schnelltest platziert, der ein positives Ergebnis anzeigt. Daneben wird bei einem Mann ein Corona-Test durch den Rachen durchgeführt.
Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überträgt sich die neue Omikron-Variante XE noch einmal schneller als die Omikron-Unterform BA.2. (kreiszeitung.de-Montage) © Sebastian Gollnow/Sebastian Kahnert/dpa

Für Experten stellt die neue Omikron-Variante XE aber keine allzu große Überraschung dar. „Es war zu befürchten, dass Rekombinanten aus BA.1 und BA.2 auftreten würden, da diese Untervarianten gleichzeitig zirkulieren“, heißt es in diesem Kontext von Ulf Dittmer gegenüber „Focus Online“. Der Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Essen reagiert auf die Entdeckung relativ gelassen.

Omikron-Variante XE könnte Deutschland „weiteren Peak an Neuinfektionen“ bescheren

Ähnlich wie seine internationalen Kollegen verfällt Dittmer wegen der Omikron-Variante XE nicht in Panik. Und doch sei Vorsicht mit Blick auf die Corona-Mutation geboten. Schließlich könnte die Corona-Variante Omikron XE die Infektionszahlen in Deutschland erneut in die Höhe schießen lassen:

Sollte XE noch infektiöser sein oder noch besser dem Immunsystem entgehen können als BA.1/2, könnten wir einen weiteren Peak an Neuinfektionen erleben.

Ulf Dittmer, Leiter des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Essen, gegenüber „Focus Online“

Und dies sei schlussendlich mit all den Folgen verbunden, die schon durch Omikron bekannt seien. Doch würde die neue Omikron-Variante XE nicht gefährlicher werden als vorherige Corona-Varianten. Das meint zumindest Ulf Dittmer. Seine Einschätzung weiß der Professor für Virologie aber auch zu begründen. Die Delta-Variante sei nicht nur das aggressivere Virus gewesen. Sondern es habe zum Zeitpunkt deren Aufkommens im Sommer 2021 auch nur eine geringere Immunität in der Bevölkerung gegeben.

Omikrone XE: Neue Corona-Variante soll weniger gefährlich als Delta sein

Zudem weiß Dittmer über die Beschaffenheit von Omikron zu referieren und schlägt sogleich die Brücke zur neu entdeckten Corona-Variante Omikron XE. Bereits wissenschaftlich nachgewiesen wurde, dass sich die Omikron-Variante gut über die oberen Atemwege in Nasen und Rachen verbreitet – und zu Blutgerinnseln führen kann.

Damit hätte Omikron einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Delta-Variante, die wiederum sehr tief in Lunge und andere Organe eindringt. Und evolutionär begründet sieht Virologe Dittmer eben keinen „Weg zurück zu einem Virus, das wieder tiefes Gewebe infiziert“.

Omikron XE: Symptome und Inkubationszeit als bei Omikron BA.1 oder BA.2 bisher nicht bekannt

Bisher ist die Forschung noch nicht so weit verlässlich zu erklären, ob die neue Omikron XE andere Symptome aufweist, die die Corona-Variante verlässlich von Omikron BA.1 oder Omikron BA.2 unterscheidet. Bei den Omikron-Varianten äußern sich die Symptome häufig als jene, die einer Erkältung ähneln.

Typische Omikron-Symptome, die nach derzeitiger Datenlage wohl auch auf Omikron XE zu treffen, sind demnach bei den Corona-Varianten Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen sowie eine laufende Nase. Auch eine blasse, graue oder bläuliche Färbung der Haut, der Lippen oder der Nagelbetten können als Indizien oder gar Omikron-Symptome gelten, die auf eine Corona-Infektion sowohl mit Omikron BA.1 oder Omikron BA.2 oder möglicherweise mit in Großbritannien mit Omikron XE hindeuten könnten.

Omikron XE: Impfstoffe gegen Corona-Variante ausreichend? Expertin gibt Entwarnung

Unter dem Eindruck der neuen Omikron-Variante XE gibt auch Virologin Ulrike Protzer ihre Einschätzung zur Corona-Situation ab. Sie bewertet die Lage ähnlich wie ihr Kollege Ulf Dittmer und rechnet zukünftig ebenfalls nicht mehr mit einer gefährlicheren Variante vom Coronavirus. „Ich halte es für extrem unwahrscheinlich“, wird sie in diesem Kontext von der „Augsburger Allgemeinen“ zitiert.

Schließlich sei das menschliche Immunsystem durch die hochansteckende Omikron-Variante sowie durch gut vor schweren Corona-Verläufen schützende Impfungen mittlerweile auf das Virus vorbereitet. Ob die vorhandenen Impfstoffe aufgrund der neuen Omikron-Variante XE womöglich aber angepasst werden, kann Protzer nicht sagen. Schließlich gebe es bisher noch keine validen Daten.

Aber: „Man geht aktuell davon aus, dass der jetzige Impfstoff ausreicht, um vor schweren Erkrankungen zu schützen und das tut er auch gut“. Somit bleibt die neue Omikron-Variante XE vorerst noch ein Rätsel, dessen Entschlüsselung mit Blick auf einen womöglich heißen Corona-Herbst zeitnah erfolgen sollte. (Stand der Daten: 9. April 2022) * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Auch interessant

Kommentare