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2G-plus reicht gegen Omikron nicht aus: Lauterbach schlägt Corona-Alarm

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Von: Yannick Hanke

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Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wirkt aufgebracht. Er spricht und gestikuliert. Neben ihm ist ein Schild platziert, das auf die 2G-plus-Regelung hinweist.
Im Rahmen des Corona-Gipfels vom Freitag, 7. Januar 2022, wurde die 2G-plus-Regel für die Gastronomie bereits beschlossen. Für Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist dies im Kampf gegen Omikron aber noch zu wenig. (kreiszeitung.de-Montage) © Jürgen Heinrich/imago/Julian Stratenschulte/dpa

Das Bund-Länder-Treffen reagiert mit 2G-plus auf das Aufkommen von Omikron. Doch reicht diese Corona-Regel aus? Gesundheitsminister Karl Lauterbach verneint dies.

Berlin – Wie wird sich die Eindämmung der Omikron-Variante in der näheren Zukunft gestalten? Eine Frage, die sich nicht nur die Politik und die Virologen dieses Landes stellen. Nein, diese Frage bewegt alle Bundesbürger. Als ersten Schritt hatten Bund und Länder bei ihrem Corona-Gipfel eine 2G-plus-Regelung für die Gastronomie beschlossen. Das kann jedoch nur der Anfang sein – sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).

Deutscher Bundesminister für Gesundheit:Karl Lauterbach
Geboren:21. Februar 1963 (Alter 58 Jahre), Düren
Ehepartnerin:Angela Spelsberg (verh. 1996–2010)
Partei:Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Amt:Mitglied des Deutschen Bundestages seit 2005
Ausbildung:Harvard T.H. Chan School of Public Health (1992–1995) u.v.m.

Karl Lauterbach (SPD) mit 2G-plus-Regel für Gastro zufrieden – doch hält Gesundheitsminister „weitere Maßnahmen“ gegen Omikron für notwendig

Im Polit-Magazin „Bericht aus Berlin“ der ARD vom Sonntag, 9. Januar 2022, bezeichnete Lauterbach die 2G-plus-Regel für die Gastronomie sowie die neuen Quarantäneregeln als Erfolge. „Ich glaube schon, dass uns das helfen wird“, merkte der Gesundheitminister in diesem Kontext an.

Doch gehe Lauterbach auch davon aus, dass dies allein nicht reichen wird, um Omikron flächendeckend einzudämmen. „Ich glaube, die Fallzahlen werden ansteigen. Daher werden weitere Maßnahmen noch notwendig werden, zu gegebener Zeit. Aber das ist jetzt erstmal ein ganz wichtiger Schritt nach vorne“, sagte der Gesundheitsminister der neuen Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz (SPD).

2G plus in der Gastronomie: Nur Zutriff für Geimpfte und Genesene – und bald nur noch für Geboosterte?

Zum Hintergrund: Erst am Freitag, 7. Januar 2022, hatten Bund und Länder im Rahmen ihres Corona-Gipfels beschlossen, dass die 2G-plus-Regelung für Restaurants, Cafés und Kneipen eingeführt wird. Dementsprechend können diese gastronomischen Angebote nur noch von Geimpften und Genesenen mit einem negativen Corona-Test sowie von Menschen mit einer Booster-Impfung in Anspruch genommen werden.

Könnte es möglicherweise gar so weit kommen, dass nur noch Menschen mit Booster-Impfung Zugang zur Gastronomie erhalten? Auch hierzu wusste sich Karl Lauterbach zu äußern: „Nein, also das heißt das nicht unbedingt, weil wir können ja auch andere Maßnahmen ergreifen. Aber ich glaube, es ist wichtig, erst einmal den Maßnahmen, die wir jetzt ergriffen haben, eine Chance zu geben zu wirken“.

Omikron-Variante breitet sich in Deutschland aus – Karl Lauterbach rät deswegen zur Booster-Impfung

Nach Ansicht von Lauterbach hätten es die Bürger letztendlich ein Stück weit selbst in der Hand. Denn „je mehr Geboosterte wir in der Gesellschaft haben, desto schwerer ist es für Omikron, eine starke Welle aufzubauen“. Die Corona-Variante wurde im November 2021 erstmals in Südafrika gemeldet* und hat sich seitdem rasant ausgebreitet.

Der Anteil von Omikron am Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland nimmt extrem schnell zu. Gemeinhin gilt Omikron als deutlich ansteckender als die bislang dominierende Delta-Variante*. Doch gehen Experten auch davon aus, dass Omikron tendenziell zu milderen Krankheitsverläufen führt und Infizierte seltener in eine Klinik müssen.

Wegen Omikron: Quarantäneregeln werden angepasst – soll schon „sehr schnell gelten“

In Anbetracht der Omikron-Variante wurden auch die Quarantäneregeln angepasst respektive die Dauer solch einer Isolierung verkürzt. Damit soll verhindert werden, dass die kritische Infrastruktur – wozu beispielsweise Kliniken, Feuerwehren oder Stromversorger zählen – zu sehr mit coronabedingten Ausfällen belastet wird.

Diese Quarantäneregeln werden nach Einschätzung von Karl Lauterbach schnell in Kraft treten. Umgesetzt werden sie allerdings von den Bundesländern, „wir machen eine Musterverordnung“. Durch Bundestag und Bundesrat werde diese dann quasi beschlossen.

Im nächsten Schritt müssen die Länder reagieren. „Das wird von Land zu Land etwas unterschiedlich sein, aber es wird sehr schnell gelten“, zeigt sich Karl Lauterbach zuversichtlich. Ob er ähnlich positiv auf die Entwicklung der Corona-Zahlen in jüngerer Zukunft blicken würde? Das gilt es zu bezweifeln. Allein ein Blick auf den Status quo macht dies deutlich.

Corona-Zahlen im Norden: Bremen bleibt unrühmlicher Spitzenreiter – Niedersachsen mit Inzidenz über 300

Während Bremen bundesweiter Spitzenreiter hinsichtlich der Sieben-Tage-Inzidenz bleibt und bereits die Marke von 1000 überschritten hat, kann sich auch Niedersachsen nicht gerade mit erfreulichen Zahlen rühmen. Am Montag, 10. Januar 2022, meldet das Robert Koch-Institut (RKI) nämlich 1552 neue Corona-Infektionen im nördlichen Bundesland.

Zudem ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen erneut angestiegen – von 296 Fällen pro 100.000 Einwohner auf 308,6. Dieser Wert lag eine Woche zuvor noch bei 174,6.

Fehlende Mittel zum Ausbau der Gesundheitsämter: Landkreise beklagen Geldknappheit

Indes fordern die Landkreise in Deutschland angesichts der drohenden Omikron-Welle Finanzierungszusagen für den Stellenausbau in den Gesundheitsämtern. Verlässliche Zusagen der Länder, die nötigen Stellen auch über 2026 hinaus zu bezahlen, seien entscheidend für die Einstellung von Amtsärzten und anderem Personal.

Das betonte Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistages (DLT), gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Denn „erst dann können flächendeckend und in deutlich größerem Umfang die notwendigen Ausschreibungen und Neueinstellungen erfolgen, vorher nicht“.

Und schon jetzt würden die Gesundheitsämter der Landkreise am Limit arbeiten. Deswegen sei Sager besorgt, dass es zu Engpässen kommen könnte. Damit bezieht er sich auf ein Szenario, in dem die Corona-Inzidenzen bundesweit hochschnellen – wenn sie dies nicht bereits getan haben. * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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