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Herzog schickt einen US-Stürmer

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Von: Carsten Sander, Björn Knips

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US-Nationalspieler Jordan Morris wird von Werder im Trainingslager in Belek getestet.
US-Nationalspieler Jordan Morris wird von Werder im Trainingslager in Belek getestet. © imago

Bremen - Andreas Herzog hängt immer noch an Werder. Und deshalb ist es kein Zufall, dass US-Nationalspieler Jordan Morris seinen Europa-Test nun beim SV Werder absolviert. Herzog trainiert die Olympia-Auswahl der USA. „Das ist mein bester Stürmer“, sagt der Österreicher über den 21-Jährigen, der auch schon in der A-Nationalmannschaft gespielt hat. Unter Jürgen Klinsmann. „Unser Ziel ist es, so viele Spieler wie möglich nach Europa zu bringen“, erklärt Herzog, der auch Klinsmanns Co-Trainer ist. Deshalb hat er den Kontakt zu Werder hergestellt.

Doch der Bremer Bundesligist will das Thema lieber klein halten, hat gestern nur kurz vom mehrtägigen Test des US-Boys im Trainingslager in Belek berichtet. „Es ist für uns eine gute Gelegenheit, einen Spieler näher kennenzulernen. Nicht mehr und nicht weniger“, wird Sportchef Thomas Eichin in einer Pressemitteilung des Clubs zitiert.

Werder will die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Denn Morris hat zwar schon sieben Mal für die USA gespielt und dabei ein Tor beim 2:0 gegen Mexiko erzielt, aber seine sportliche Heimat war bislang nur die College-Liga. Mit dem Team der berühmten Stanford Universität hat er gerade den Titel geholt. Eigentlich will er dort noch seinen Abschluss machen, doch Klinsmann hat ihm geraten, nun endlich Profi zu werden.

Angebote gibt es genug. Die Seattle Sounders wollen den 21-Jährigen in die Major League Soccer holen, haben ihm einen sehr guten Vertrag angeboten. Doch der Stürmer versucht sein Glück erst einmal bei Werder. „Es ist die Frage, wie er sich in einer Liga wie in Deutschland oder England behaupten kann“, sagt Herzog ganz offen. Gleichzeitig schwärmt der 47-Jährige aber auch von Morris: „Er ist sehr schnell, intelligent, hat Power ohne Ende, ist ein bulliger Spieler. Im Eins-gegen-Eins hat der Verteidiger meistens das Nachsehen. Werder hat so einen Spieler nicht. Aber seine Qualitäten müssen sicher noch verfeinert werden.“

Obwohl Morris noch kein Profi ist, schockt ihn die große Fußball-Bühne offenbar nicht. Ausgerechnet im Freundschaftsspiel gegen Mexiko vor 70000 Zuschauern stellten Klinsmann und Herzog den College-Boy im April erstmals in die Startelf. „Da haben sich alle gefragt, wie wir das machen können“, erinnert sich Herzog und fügt genüsslich an: „Und dann schießt der Bursche das 1:0.“

Morris wäre neben Aron Johannsson übrigens der zweite US-Nationalspieler bei Werder. Der Stürmer mit isländischen Wurzeln ist allerdings seit Monaten verletzt, ein Wiedersehen in Belek fällt daher aus. Das letzte Mal haben sich die Stürmer im September getroffen, als sie beide beim 1:4 gegen Brasilien eingewechselt wurden.

kni/csa

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