„Das war ein klarer Kopfstoß“

Bremen - Marko Arnautovic versuchte nach der Partie wirklich alles, um seine Unschuld zu beweisen: Am lebenden Beispiel wiederholte der Werder-Profi in der Interview-Zone des Weserstadions seine unschöne Kopfstoß-Aktion aus der 34.
Minute – und der Kollege von der „Bild“-Zeitung blieb genauso unversehrt stehen wie zuvor Düsseldorfs Jens Langeneke. „Gelb war da okay“, betonte Arnautovic und berichtete: „Er ist an mir vorbeigelaufen und hat etwas gesagt. Ich habe ihn erwischt. Aber das war keine Absicht. Rot hätte ich nicht akzeptiert.“
Langeneke sah das komplett anders. „Wir haben doch alle Augen im Kopf“, schimpfte der Abwehrspieler nach der Partie: „Ich bin nicht der Typ, der wie 95 Prozent aller anderen Spieler in so einer Situation hinfällt und sich auf dem Rasen kugelt. Das war ein klarer Kopfstoß, der mit Rot zu bewerten ist.“ Dass es Schiedsrichter Peter Sippel mit Gelb bewenden ließ, brachte Langeneke in Rage: „Da hat Herr Sippel seine eigenen Regeln gemacht.“
Werder Bremen siegt gegen Fortuna Düsseldorf
Werder-Coach Thomas Schaaf fand das in diesem Fall nicht: „Das war ja keine brutale Nummer.“ Beim Platzverweis gegen die eigene Mannschaft war Schaaf dagegen mit Sippel so gar nicht einverstanden. Der bereits verwarnte Assani Lukimya hatte in der 77. Minute nach einem Foul an Robbie Kruse die Ampelkarte gesehen. Für Schaaf war die Aktion „nicht im Ansatz eine Gelbe Karte“. Auch der Betroffene selbst verstand die Welt nicht mehr. „Schon meine erste Gelbe war keine“, haderte Lukimya: „Natürlich ist es dann ein Foul, aber dafür muss man doch nicht Gelb-Rot geben.“
Die Einzelkritik
Aber man kann, meinte ausgerechnet ein Teamkollege. Für Nils Petersen war die zweite Gelbe nämlich durchaus nachvollziehbar – und der Stürmer ging vorbildlich nachsichtig mit dem Unparteiischen um: „Ich wollte heutzutage auch kein Schiedsrichter mehr sein.“ · kni/mr