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Bei Google ganz vorne

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Erich Schwinge marschiert für Rüdiger Meyer.
Erich Schwinge marschiert für Rüdiger Meyer. © Klee

Verden - Seit vier Monaten steht der „Schwarze Mann“ tagaus, tagein vor der Hauptstelle der Kreissparkasse. Rüdiger Meyers mehr schriller als stiller Kampf gegen die Bank und deren juristisches Vorgehen gegen seine Firma trifft nicht nur in Verden auf eine wachsende Aufmerksamkeit.

Der Schwarze Mann harrt an seinem Platz aus.
Der Schwarze Mann harrt an seinem Platz aus. © Klee

In Internet-Suchmaschinen braucht es nicht lange, bis Bilder den Unternehmer in seinem skurrilen Outfit zeigen. Die Klickzahlen haben den „Schwarzen Mann“ bei Google ganz nach vorne gebracht. Mittlerweile sind es nicht mehr nur die interessierten Fragen von Passanten, die dem Kirchlinteler Unternehmer Rüdiger Meyer die Nachmittage verkürzen, an denen er vor dem Bankgebäude ausharrt. Auch das Fernsehen ist auf ihn aufmerksam geworden und filmte seine Wacht am Ostertor. „Viel moralische Unterstützung bekommen wir auch über das Internet“, berichtet Meyer. Kräftige Formulierungen wählen viele Blogger auf Meyers Protest-Homepage www.sparkassenopfer.info im Schutz ihrer Anonymität.

Bislang allerdings bezog der Kirchlintler seine Position vor dem Running Man ganz alleine. In seinem Protest hat er jetzt einen aktiven Mitstreiter gefunden. Der Holtumer Erich Schwinge zieht, mit Plakaten behängt, durch die Verdener Innenstadt.

Schwinge lässt es keine Ruhe, dass der Kirchlinteler Unternehmer sich mit seiner Ansicht nicht rechtlich durchsetzen kann. Auslöser war ein schief gegangenes Auslandsgeschäft mit chinesischen Solaranlagen (wir berichteten). Es ging um Verluste, nicht realisierte Gewinne und eine Umsetzung des Außenhandelsgeschäfts, die zumindest Rüdiger Meyer und einige Unterstützer als fehlerhaft bewerten. Eine gerichtliche Klärung der Forderungen und Vorwürfe ist derzeit noch nicht abzusehen. Unter anderem, weil ein Insolvenzverfahren, das die Sparkasse gegen Meyers Firma Viak angestrengt hat, die Sachlage verkompliziert. Der Unternehmer sieht das sogar als Versuch, ihn juristisch kalt zu stellen.

Erich Schwinge hat die Auseinandersetzung von Anfang an verfolgt und sich auf die Seite Davids im Kampf gegen Goliath geschlagen: „Nach meinem Rundgang durch Verden mit den Plakaten frage ich mich als einfacher Bürger, ob der Insolvenzanwalt nicht dafür sorgen muss, dass die Immobilien nicht verschleudert, sondern so verwertet werden, dass der Schuldner nach Möglichkeit sein Unternehmen weiterführen kann? Insbesondere auch weil der Wert der Grundstücke und Bauten wesentlich höher ist als die Schulden“, erklärt der Ruheständler seinen Entschluss, sich auch aktiv für Meyers Anliegen einzusetzen.

kle

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