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Wie Phönix aus dem Matsch

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Nicht nur über Stock und Stein, sondern auch über Autos und durch Schlammlöcher absolvierte die Verdenerin Monika Reker den Runterra-Lauf im bayrischen Zirndorf.
Nicht nur über Stock und Stein, sondern auch über Autos und durch Schlammlöcher absolvierte die Verdenerin Monika Reker den Runterra-Lauf im bayrischen Zirndorf. © Mediengruppe Kreiszeitung

Verden - Die 40-jährige Polizeivollzugsbeamtin Monika Reker erhielt jetzt im bayerischen Zirndorf im Rahmen des Runterra-Laufes erneut den Social Phoenix Award 2015 für außergewöhnliche sportliche Leistungen. Die Verdenerin hatte die überhaupt erst zum zweiten Mal verliehene Auszeichnung bereits im vergangenen Jahr erhalten.

Monika Reker war eine von fünf nominierten Sportlern. Es ist ein Preis für Menschen, die in ihrem Leben schon viele Tiefpunkte und Schicksalsschläge erfahren haben, aber immer wieder aufgestanden sind.

Bei Monika Reker wurde 2005 eine angeblich unheilbare, chronische Lungenerkrankung diagnostiziert. „Diverse Ärzte und Spezialisten sagten zu mir, dass ich mich mit meinem Zustand abfinden müsste. Ich würde nie wieder Rennen fahren und nie wieder Leistungssport treiben können“, sagt die Verdenerin. Mit großem Willen und Energie hat sie sich aber zurückgekämpft, wie von uns schon mehrfach ausführlich berichtet.

„Ich war schon seit langem nominiert, wusste aber wegen eines Muskelfaserrisses und meiner Achillessehne bis eine Woche vorher nicht genau, ob ich überhaupt starten könnte“, berichtet die 40-Jährige. Vor zwei Wochen lief die Verdenerin zum ersten Mal wieder vorsichtig zwei Kilometer. Danach dann drei und vier, aber alles auf einem ebenen Gelände, ohne Hindernisse. „Ich hatte daraufhin gehofft, wenigstens eine Runde bei Runterra zu schaffen. Die dritte Runde hab ich aus Vernunft bewusst ausgelassen. Hinzu kam bei mir noch eine Erkältung mit heftigem Husten“, sagt die Verdenerin.

Der Runterra-Lauf in Zirndorf ist ein Hindernislauf der Elemente, der in diesem Jahr zum zweiten Mal unter dem Motto „Never give up“ stattfand. Die Teilnehmer hatten einen acht Kilometer langen Parcours zu bewältigen, der mit rund 40 Hindernissen bestückt war, die den Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft nachempfunden waren.

Weil es zuvor wenig geregnet hatte, versuchte die Feuerwehr, für den nötigen Schlamm in den Löchern zu sorgen. Bei der Menge an Teilnehmern – 1800 Männer und Frauen gingen an den Start – war der Matsch am Ende so dick, dass man fast drin stecken blieb. Der Fluss Bibert war insgesamt vier Mal zu queren und deutlich kälter als noch im Jahr zuvor.

Jeder Sportler hatte die Wahl, den Parcours einmal, zweimal oder gar dreimal zu absolvieren. Monika Reker schaffte es in diesem Jahr zweimal. Sie benötigte 2:57 Stunden für die 16 ganz besonderen Kilometer nach dem Motto „Never give up“. „Der Runterra Social Phoenix Award 2015 wird bei mir einen Ehrenplatz erhalten“, versichert die Polizeivollzugsbeamtin, die trotz vieler gesundheitlicher Rückschläge nie aufgegeben und immer noch vorne geblickt hat und dadurch ein Vorbild für viele Menschen ist.

jho

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