Initiative für IGS macht jetzt in Verden mobil
Verden - Seit September setzt sich eine Gruppe aus engagierten Eltern, Lehrern und anderen Bürgern für die Einrichtung einer integrierten Gesamtschule (IGS) in Verden ein.
In dieser Initiative haben sich Interessierte vornehmlich aus der Stadt und dem Landkreis Verden zusammengetan, die nach eigener Darstellung an einer bestmöglichen schulischen Förderung der Kinder der Stadt Verden aus den bisherigen Haupt- und Realschulen interessiert sind.
Dieses Thema stellte sich insbesondere durch den Beschluss des Stadtrates, in Verden die bestehende Haupt- und Realschule in eine Oberschule umzuwandeln. Hierbei seien die betroffenen Eltern nicht genügend mit einbezogen worden, so die Sprecher der Initiative. Eine Umfrage unter Eltern nach dem Wunsch einer zukünftigen Schulform für ihre Kinder habe es nicht gegeben. Dazu hätte eine intensive öffentliche Darstellung der beiden infrage kommenden Schulformen der Oberschule und der Integrierten Gesamtschule gehört.

Der Stadtrat habe vor seiner Entscheidung eine zu begrüßende Prämisse gesetzt, dass eine Schule gebildet werden sollte, in der alle Schüler möglichst lange gemeinsam unterrichtet werden. Die Stadt habe eine interne Arbeitsgruppe eingesetzt, die im Wesentlichen aus Lehrkräften der bestehenden Haupt- und Realschule bestand. Auch deren Ergebnisse seien nicht veröffentlicht worden. So habe es nur eine relativ eingeschränkte Reaktion auf den Stadtratsbeschluss geben.
Die Verdener Initiative Gesamtschule möchte insbesondere die betroffenen Eltern und interessierte Bürger über eine zu bildende IGS informieren, um dabei auch den Argumentationen des Stadtrates und der internen Arbeitsgruppe („Expertengruppe“) zu begegnen, den Beschluss des Stadtrates noch einmal zu überdenken und nach einer Befragung der Elternschaft in den Verdener Grundschulen zu erreichen, dass möglicherweise eine IGS errichtet werde.
Aus diesem Grunde habe die Initiative sich noch einmal sehr genau mit den Argumenten auseinandergesetzt und einen Flyer entwickelt, der in Kurzform auf wesentliche Aspekte hinweise, die die Gesamtschule von der Oberschule unterscheide. Dieses sei weiterhin durch einen Stand in der Fußgängerzone unterstützt worden, wo Mitarbeiter der Initiative sowie drei Schülerinnen aus der IGS Oyten teilgenommen haben. Dieser Stand werde am kommenden Samstag, 3. Dezember, in der Fußgängerzone noch einmal wiederholt.
Weiterhin möchte die Initiative die Möglichkeit für alle Verdener Bürger bieten, sich genauer zu informieren und hat deshalb Professor Hermann Veith von der Universität Göttingen zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Montag, 5. Dezember, um 19 Uhr, in das Hotel Niedersachsenhof eingeladen.
Veith lehrt an der Universität Göttingen mit dem Schwerpunkt Sozialisationsforschung am Institut für Erziehungswissenschaften und ist in einem Netzwerk für Lehrerbildung für schulformbezogene und übergreifende Lehrerbildung verantwortlich. Zentrales Anliegen ist Veith, Angebote bereitzustellen, die auf Erziehungs- und Sozialisationsprozesse fokussieren und dabei den gesamten schulischen und außerschulischen Bildungskontext berücksichtigen.