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Quartier für 40 Flüchtlinge in Schultrakt G

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Die Aula im Obergeschoss wird zum Aufenthaltsraum umgewandelt.
Die Aula im Obergeschoss wird zum Aufenthaltsraum umgewandelt. © Mediengruppe Kreiszeitung

Thedinghausen - Nachdem zuletzt im Südkreis diverse Flüchtlinge untergebracht worden sind, ist jetzt der Nordkreis an der Reihe. In ein Nebengebäude der Thedinghauser Gudewill-Schule, das sogenannte Haus G, werden in Kürze rund 40 Asylsuchende einziehen.

Landrat Peter Bohlmann war zweimal persönlich vor Ort (zuletzt gestern), um sich ein Bild zu machen. Der Landkreis und die Gemeinde/Samtgemeinde stehen bei der Objektauswahl in engem Kontakt.

Die Umbauarbeiten in dem alten Rotstein-Schulblock sollen noch in dieser Woche beginnen. Wie Sabine Dörr, derzeit Verwaltungschefin im Thedinghauser Rathaus, und Ordnungsamtsleiter Sönke Haverich auf unsere Nachfrage erklärten, sei bereits Anfang November mit dem Einzug der ersten Flüchtlinge zu rechnen.

Auf Suche nach weiteren

Unterbringungsplätzen

Wahrscheinlich werden es alleinstehende Männer sein, die dort untergebracht werden. Über die Nationalität sei derzeit weder vom Landkreis noch von der Kommune eine Aussage zu machen.

Die vier Klassenräume werden in möblierte Schlafräume umgewandelt, in denen auf Feldbetten jeweils mehrere Personen einen Schlafplatz finden. Die kleine Aula im Obergeschoss soll als Aufenthaltsraum dienen. Die schon vorhandene Küche wird mit weiteren Herden und anderen Küchengeräten aufgerüstet. An anderer Stelle werden Waschmaschinen und Trockner aufgestellt. Die vorhandenen WC-Anlagen können genutzt werden. Neu installiert werden Duschen.

Wie Sabine Dörr und Sönke Haverich erläuterten, werden schulische Belange durch die Belegung des Hauses G mit Flüchtlingen nicht wesentlich tangiert, da in diesem Gebäudeteil nur AGs, beispielsweise die Band oder die Hausaufgabenhilfe, untergebracht seien. Diese Gruppen würden im Schul-Hauptgebäude einen neuen Platz finden.

Die Unterbringung der Flüchtlinge erfolgt an einem zentralen Platz im Kernort. In dem Komplex residiert bereits die Krippengruppe der Lebenshilfe, direkt nebenan befinden sich der Lebenshilfe-Kindergarten sowie natürlich die Schule. Auch viele Geschäfte befinden sich in der Nähe. Sabine Dörr und Sönke Haverich betonen, dass die bisher in der Samtgemeinde untergebrachten 125 Flüchtlinge keinerlei nennenswerten Probleme bereiten würden. Zur Betreuung der Neuankömmlinge hat die Samtgemeinde die Stundenzahl von zwei Sozialarbeitern erhöht, die sich explizit um die Flüchtlinge kümmern sollen (die Kosten übernimmt der Kreis).

Laut Auskunft der Thedinghauser Verwaltungsspitze sei noch nicht abzusehen, wie lange das Gebäude an der Schulstraße mit Flüchtlingen belegt sein wird. Die vorderen Wohnungen sind bereits seit längerer Zeit mit ausländischen Mitbürgern belegt.

Sabine Dörr und Sönke Haverich erläuterten, dass es weitere Zuweisungen in die Samtgemeinde geben werde. Bis Ende Januar sind vom Landkreis insgesamt etwa 185 Flüchtlinge avisiert.

Die Verwaltung ist derzeit in Zusammenarbeit mit dem Landkreis intensiv auf der Suche nach weiteren Quartieren – wobei sowohl eine Unterbringung in kleineren Einheiten als auch in größeren Objekten geprüft werde. Entsprechende Sondierungen und Gespräche mit den Eigentümern laufen. Ausdrücklich betont wurde, dass in der Samtgemeinde keine Sporthallen mit Flüchtlingen belegt werden sollen.

Sabine Dörr und Sönke Haverich unisono: „Uns ist klar, dass die Unterbringung zahlreicher weiterer Flüchtlinge für die Verwaltung, die Lokalpolitik und die Bürger eine echte Herausforderung ist. Wir hoffen, dass alle an einem Strang ziehen.“

Nähere Informationen werden die Samtgemeinde und der Landkreis in einer Bürgerversammlung am kommenden Donnerstag, 29. Oktober, um 18 Uhr im Rahmen einer Bürgerversammlung in der Gudewill-Mensa geben. Landrat Bohlmann wird persönlich vor Ort sein.

sp

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